Sonnenfhls.
Sonnerat,
Pierre.
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von ihm sah. Das eine stellt den heil. Norbert vor, wie er das
Ordenslaleid empfängt, das andere die Geiängennehmnngdieses
Heiligen. Diese beiden Gemälde sind von schöner Anordnung,
und verrathen auch in der Zeichnung einen tüchtigen Meister.
Bnrghcrs stach nach ihm die Enthauptung eines Heiligen. Auf
diesem Blatte liest man: Rascium Cypriannm gladio animaclverti
placet. Sonmans delineavit, kl. fol. Sonmans wird wohl mit un-
serem Sonnemans dieselbe Person seyn.
Sonnenfels ,
bei
heisst
Meusel
innig der
folgende
Künstler.
Sonnenschein, Johann Valentin, Bildhauer und Stuccatorer,
wurde 1749 zu Ludwigsburg geboren, und an der Akademie in
Stuttgart herangebildet. Üeberdiess war der Bildhauer Bayer sein
Meister, unter dessen Leitung der talentvolle junge Künstler grosse
Fortschritte machte. Er modellirte Figuren, Basreliefs und Orna-
mente, die damals als höchst geschmackvolle Arbeiten galten, und
daher nahm ihn schon in jungen Jahren der Herzog in seine Dien-
ste, der eines tüchtigen Stuccatorers bedurfte, da die Neubauten
mit Stuckarbeiten verziert werden mussten. Sonnenschein genügte
hier vollkommen, und riess damit in dem Lorbeersaale der Soli-
tude, im Vestibnle derselben, in der Gallerie u. s. wv. zur Be-
wunderung hin. Sein unermüdeter Fleiss wirkte aber zuletzt auf
die Gesundheit nachtheilig ein, und somit verliess der Künstler
1775 die Dienste seines Herzogs, und übernahm 1778 die Stelle
eines Professors an der Kunstschule in Zürich, von wo aus sich
jetzt der Ruf desselben weithin verbreitete. Diesen erwarben ihm
seine Bildwerke in Thon- und Porzellanmasse, sowohl Figuren
und Gruppen, als Reliefs, kleine Modelle zu Monurnenten, Büsten,
u. s. w; Einige dieser Bildwerke sind in gebrannter Erde, oder in
hronzirtem Gyps. Sie gingen durch Verkauf in verschiedene Hände
über, wie die Copien der Reliefs des berühmten NahPschen Mo-
numentes in Hindelhank, die in schwarz laclnrten Kästchen auf-
bewahrtwurden. Eben so beliebt waren seine kleinen Figuren und
Gruppen, deren man in der Schweiz noch mehrere findet. Meusel
spricht sich über diese Arbeiten mit ungemessenem Lobe aus, und
kommt zu der curiosen Behauptung, dass die ächlgriechischen
Leimgestalten Sonnenschein's an die Zauberbilder eines Phidias
und Praxiteleslerinnern. O Meusel!
Gewiss ist es, dass Sonnenschein ein Künstler von Talent
war, aber bis zu Phidias und Praxiteles hatte er noch ausseror-
deutlich weit. Dann nannte ihn auch der berühmte Dannecker
seinen früheren Meister, Im Jahre 1816 starb der Künstler.
Eine in jungen Jahren verstorbene Tochter Sonnenscheids
malte schöne Bildnisse,
Senner ,
demie
Stadt.
AUtOTl, Maler, geb. zuTölz 1815, besuchte 1835 die Aka-
der Künste in München, und verblieb bis 1840 in dieser
Seit dieser Zeit ist Sonne: in Tölz thätig.
Sonnerat, Plerre, Zeichner, Cummissär der Marine und Correspon-
dent der Akademie in Paris, ist als Reisender berühmt. Wir haben
von ihm Werke mit Iiupfern, wozu er an Ort und Stelle die
Zeichnungen gefertiget haue. Das eine dieser Werke hat den
Titel: Voyage ä la nouvelle Guiuöe (en 1771). Avec 125 fig. Parii
1776, 4. Das andere ist betitelt. Voyage aux Indes orientales et
ä l: Ghiue, fait depuie 1774 - 1781- Paris 1782. 2 Vol. 4. Diese