Sonsis ,
Gicny.
Sonderland,
Johann
Baptist.
zu haben. Nach seiner Angabe kam Sunsis 1580 mit Alesaandro
Farnese nach Parma, wo er sich erst mit Eifer der lVlalerei widmete
und zwar mit solchem Erfolge, dass ihn Alessandrcfs Nachfolger,
Banuzio L, zum Hofmaler ernannte. lm Jahre 1000 malte er mit
L. Spada, Malosso und Schidone im herzoglichen Palastes zu Parma,
und von allen Meistern wurde ihm allein das Bilduiss Iianuziifs
übertragen. Die Malereien dieses Palastes gingen indessen 1006
mit dem Gebäude zu Grunde, bis Ranuccio lI. ein neues errichten
liess. In der berühmten Kirche della Steccata und im Palaste des
Marquis Boscoli zu Parma sind aber nach Ticozzi noch Bilder
von ihm. In der genannten Kirche sollen die Bilder der Or-
gelfliigel und ein Gemälde des hl. Joseph mit dem Namen des
Meisters bezeichnet seyn, doch wohl mit vGio. Sunsis oder
Sons-n und nicht nI-Ians Soensm da Ticozzi diesen letzteren
ebenfalls kennt. Seinen Sonsis lässt er in der Folge in Cremona
festen Fuss fassen, wohin er bereits mit einem Sohne, Namens
Rinaldo, gekommen ist. Da malte Sunsis einen hl. Hieronymus,
der, aus der Iiirche des Heiligen in das Hospital gebracht, später
von den Nachkommen des Künstlers angehautt wurde. Die Familie
Snnsis existirt noch, und bewahrt das Bildniss des Malers nebst
den halben Figuren der beiden Söhne desselben, und einem Bilde
der hLJungfrau, welches nach Ticozzi's Behauptung von der liunst
des Ahnherrn der Sonsis eine vortheilhafte Meinung gibt. Gio-
vanni starb zu Cremona 1614.
Sonderland, Johann Baptist, Maler und Radirer, wurde 1304
zu Düsseldorf geboren, und an der Akademie rlaselbst unter Scha-
dow's Leitung zum Iiünstler herangebildet, als welcher er schon
seit mehreren" Jahren ausgezeichneten Ruf geniesst. Sonderland
malt Genrebilder, die sich durch geschmackvolle Wahl der Stoffe
empfehlen, und in meisterhafter Durchführung nie ihren Eindruck
verfehlen. Sie sind immer naiv und geistreich, mitLaune aufgefasst,
öfters durch einen ans Humoristische streifenden Reichthum der
Erfindung ungemein ansprechend. Zu den frühesten Bildern, wel-
che ein entschiedenes Talent des Künstlers beurkundeten, gehört
der wilde Jäger nach Bürgers Ballade, 1850 vollendet, und 1853
wieder behandelt. Auf (lieses Gemälde folgten viele andere, in
welchen Sonderland immer grösseres Interesse erregte. 'Wir nen-
nen darunter das gestörte Stelldichein 1854, und als Arbeiten von
1355 den die Zeche machenden Wirth, und den Fischmarkt, eines
der gelungensten unter seinen früheren, heiteren Bildern. Der
Verkäufer fasst lachend die Magd am Kinne, Seine rheinische
Fähre zeichnete sich dagegen 1356 wieder vor vielen friiheien
Bildern durch gründliche Ausführung und durch heitere Stimmung
aus. im Jahre 1857 erhielten zwei Bilder: der Abschied des [irie-
gers von Gattin und liind, und die Heimkehr desselben zu Gattin
und Kindern, allgemeinen Beifall. Diese beiden Bilder erhielt Hr.
Schiinfeld in Düsseldorf, und zwei Vviederhulungen kamen nach
Russland. Ein fnlgendes Bild ist unter dem Namen der Passagiere
bekannt, eine höchst drollige Scene, da ein dicker Pächter und ein
hagerer Gentleman der Post nacheilen. Dieses Bild hat der Künst-
ler zweimal wiederholt. DieI-Iampelmanniade lieferte den Stoff
dazu. Aus derselben Zeit stammt auch sein kleiner Schuhmacher-
und der kleine Bote, welcher 1858 neben einer Scene des Wlltlßll
Jägers nach Bürger, und den zwei Mädchen am Yutztische auf
der Berliner Kunstausstellung zu sehen war.
Mittlerweile beschäftigte sich der Künstler auch mit Zeichnun-
gen für Almanache und mit Badirungen, wozu neben anderen
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