Sueur ,
Plubert
Sueur,
Jacques
Philippe
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stt-n verdanlsen wir in neuester Zeit dem Hrn. "W. H. Carpenter,
welcher L. Hygmans Werk in's Französische iibesetzte: Memoires
et Ducumonts inedits sur A. van Dyck, P. P. Rubens etc. Anvers,
1345. Daraus wissen wir. dass le Sneur eine 6 Fnss hohe Statue
Carl l. in Bronze und ein Pferd gefertiget habe. welches einen
Schuh iiber Leberlsgrösse haben musste. In dem genannten Werke
ist p. 2.15 der Contrakt von 1650 abgedruckt, in welchem dem
Künstler für Modell und Erzwerli 600 L. zugesichert sind. Diese
Heiterstatue wurde zu ßzJhamton aufgestellt, sie ist ab r nicht mehr
vorhanden. Die Bronzestntue dieses Königs in Charing-Cross,
welche YV. Heller gestochen hat, ist nicht damit zu verwechseln;
tlenn diese wurde auf [iosten des Grafen Arundcl ausgeführt. Nach
VVLllPOlG sind die Documentc darüber im Besitze der Familie Ho-
ward. Im Jahre 1658 verpflichtete sich le Sueur zur Ausführung
vx-veier anderer Werke. Es sind rliess zwei Bronzestatuen, wo-
von die eine den König Cnrl I. (5 F. 8 Z. huch) vorstellte.
l)er Contrakt, welchen Inign Jones als Zeuge unterschrieb, ist
hr-i Carpenter p. 2.16 abgedruckt. Der Hiinstler erhielt dafiir 54011.
Dann ist daselbst auch ein Brief des Meisters an den König, in
welchem er um riiclsständige Zahlungen bittet: um 360 L. für einen
lYIerlaur, den er für einen Brunnen ausfiihrte, um 50 L. für die
Büste des Iiiinigs, die eine vergoldete Iirune trug, und um 9 L.
fiir drei Modelle in Wachs. zwei Bilder der Venus und einen
ßncchus vorstellend. In der Unterschrift nennt sich le Sucur:
vOheissant et indigne Praxitelent Dallavvay, Fiorillo u. a. nennen
diesen liiinstler irrig Seur und la Soer.
Sueur, Jacques Philipps le, Bildhauer, geh. zu Paris 1759,
gann seine Studien an der Akademie daselbst, und erhielt schon
1780 den grossen Preis. Im folgenden Decennium war für die
liunst wenig geschehen, von 1794 an wurde aber der Künstler
mit bedeutenden Aufträgen beehrt, und nach einiger Zeit erhielt
er auch die Professur der Bildheuerlannst am k. Institute. Zu sei-
nen frühesten Arbeiten (1796) gehört ein Busrelief, Welches in der
Vorhalle des Pantheon aufgestellt wurde, und das Vaterland vor-
stellt, welches den von ihren Kindern begleiteten Eltern die den
öffentlichen Unterricht ertheilende Lehrerin vorstellt. Später fer-
tigte er für den Tribunats-Sual die Statue des Demosthenes, wel-
che London im Umrisse gibt, so wie mehrere der folgenden Werke
des Meisters. Im Jahre 1800 fertigte er für das Nlonument der
Schauspielerin Joly ein Basrelief, und 1310 ein anderes lür das
Cm-ps legislatif, welches die Iirönung Napoleon's darstellt. Am
Triumphbogen des Carrousel ist jenes von ihm, welches sich auf
den Frieden von Pressburg bezieht, und ein zweites unter dem
Bogen desselben stellt eine Victoria vor, wie sie eine Trophäe
behriinzt. Am Fronten des inneren Hofes des Louvre nach der
Punt des Arts zu . stellte er die Minerva dar, wie sie Künste und
KVissenschaften belohnt. In einem der Säle des Museums sieht
man den Rhein im Busrelief, und andere Basreliefs sind an dem
von ihm ausgeliihrtcn Monumente des J. J. Ronsseau zu Erme-
noville.
Dann finden sich auch Statuen und Büsten von ihm. Im Bi-
bliothelisaale zu Lilmurne ist die Statue Montaignds in Marmor,
und auf der Brüche Ludwigs XVl. steht jene des Bailli de Sulfren.
Im Hofe des Klosters des ffemple ist die 12 F. hohe Marmor-
statue der Hoffnung von ihm gefertiget. M. Vanderberg besitzt
eine Gruppe von vier weiblichen Figuren 'in'Marinor, 5 F. (yZ.
hoch. Unter seinen Büsten nennen wir jene von Dr. Orfila, und