seinen Jahrgehalt über den gesetzmässigen Termin von sieben
Jahren hinaus verlängerte. Dennoch kehrte er nicht wieder nach
Frankreich zurück, weil ihm das milde Clima Italiens zuträglieher
war und er eine Bümerin. die Malerin Maria Felice Tibaldi, ge-
heirathet hatte. Im Jahre 1755 erhielt er an Rivalz's Stelle einen
llnf nach Toulouse; allein es konnte ihn nichts mehr bewegen,
die an Iiuustgenüssen reiche Pioma zu verlassen.
In Rom gründete er durch ein grosses Altarbild seinen Ruf,
welches die Chorherren von S. Giovanni di Laterano in Osti be-
stellt hatten. Es stellt die Magdalena im Hause Simon's des Phari-
säers vor, wie sie dem Heilande die Fiisse abtrocknet. Die Skizze zu
diesem 24 Fuss langen Bilde überreichte er der Akademie von S.
Luca in Rom, sie wird aber jetzt neben dem grossen Altarwerke
im Museum des Louvre aufbewahrt. Eine zweite Skizze ist in
der Gallcrie zu Dresden, vielleicht diejenige, nach welcher er das
llauptgemiilde ausfiihrte. Dieses ist musterhaft in der Haltung,
sehr fleissig in einer warmen klaren Färbung gemalt, wenn auch
einige Motive etwas theatralisch sind. Ebenso fleissig sind die
beiden Skizzen behandelt, die eigentlich als vollendete kleinere
Darstellungen desselben Gegenstandes zu betrachten sind. Das
Dresdner Bild ist lt F. Ägä- Z. breit und 1 F. 10 Z. hoch. Das For-
mat bedingte das Lokal in Osti, indem das Bild im Iiefektorium
sich befand. Nach Vollendung dieses Werkes erhielt er vom Pabste
den Auftrag, die Entzückung des hl.Camillus, und die Vermählung
der hl. Catharina von Ricci mit dem Jesuskinde zu malen. Diese
Bilder wurden bei der Canonisatiun dieser Heiligen aufgestellt.
und dann in den Zimmern von Monte Cavallo aufbewahrt. Hier-
auf malte er im Auftrage des Cardinal Staats-Secretair Valenti Gon-
zaga ein grosses Altarbild für die St. Peterskirche, welches den
liaiser Valens vorstellt, der während der Messe des hl. Basilius
seiner Leibwache ohnmächtig in die Arme sinkt. Dieses Gemälde
wurde drei Wochen lang ausgestellt, und ganz Rom strömte her-
bei, um es zu bewundern. Nach Verlauf dieser Zeit wurde es in
Mosaik gesetzt. eine Ehre. welche wenigen Künstlern bei Lebzeiten
widerfahren ist. Dieses Mosaikbild wurde dann in der St. Peters-
kirche eingerahmt, und das Original in die Iiirche St. Maria degli
Angeli gebracht. Gegenwärtig sieht man dieses gepriesene Werk
im Musdc Ruyal zu Paris, und die Skizze bewahrt die k. Eremi-
tage zu St. Petersburg. Fiurillo lll. 532. zieht diese dem grossen
Bilde vor, weil hier die Gruppe des Valens und seiner ihn unter-
stützenden Gefährten geistvoller und feuriger ist, als in dem um
1750 ausgeführten Gemälde. Die Skizze besass 1755 Mr. de la
Curne zu Paris, und bei der Versteigerung des Cabinets Boisset
wurde sie um 6799 Livr. gekauft. Auch in der Gallerie zu Schleiss-
hcim ist eine kleine Skizze zu diesem Bilde. Subleyras wollte ur-
spriinglich die Kreuzigung des hl. Petrus für die genannte Kirche
malen, und hatte bereits einen ausgezeichnet schönen Entwurf ge-
macht, welchen Bailly de Hreteuil einige Zeit besass. Dieses ist
wahrscheinlich jenes Bild, welches jetzt im Mustie royal aufbewahrt
wird. Da sieht man jetzt auch die zwei kleinen Altarbilder, wel-
che Subleyras für die Olivetaner liirche in Perugia malte. Das
eine stellt den hl. Bruno oder St. Benedikt vor, welcher ein kran-
kes Kind genesen macht, das andere den Kaiser Theodosius zu
den FÜSSGII des hl. AmbFOSiUS. Das erstere dieser Bilder gghijpg
zu den Hauptwerken des Meisters. Es ist besonders glücklich com-
pnnirt, fein empfunden und meisterlich in einem warmen klaren
Tun vollendet. Die Skizzen dieser beiden Bilder waren in der
alten Gallcrie zu München , in der neuen Pinakothek wurden sie