Volltext: Sole, G. G. - Surugue, L. (Bd. 17)

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Strozzi, 
Bernardo- 
gabe als dieser, Werke eigenthiimlichen GeprE-iges, welche als IVIu. 
ster einer kecken Pinselfiihrung und des sogenannten brillanten 
Colorites gelten können. Einige gestehen ihm ein ausgezeichnetes 
Talent für die Behandlung des Fleisches zu, und Fiorillo II. S3  
möchte lieber von ihm als von Ilubens sagen, dass er Blut unter 
seine Farben gemischt habe. Allein Waagen H. n. H. III. 51h 
sagt, dass der rothe Fleischton, und die schwarzen Lichter, wel- 
ehe ihm meist eigen sind, wohl eine schlagende, aber keineswegs 
angenehme Wirkung machen. Lanzi geht dann ncch'etwas Weiter 
ein. Er findet in den nämlichen Hüpfen Energie und Stiirl-ie. und 
in den Heiligen Alles voll Gottesfurcht; nur in den Frauen und 
jugendlichen Köpfen nicht gleiches Verdienst. Die Nladonnen und 
Engel hält er aus niedriger Natur entlehnt. Und so bleibt immer- 
nur die Meisterschaft der Pinselfiihrung und die brillante Eüirhung; 
mit ihren schlagenden Gegensätzen. Er malte gerne halbe ltigul 
ren nach der Weise des Carravaggio. Seine Bildnisse sind eben- 
falls nur halbe Figuren oder Iiniestiiche. 
In den Pallästen zu Genua sind viele Werke von Strozzi, unil 
unter diesen hält man eine Madonna mit dem Iiinde und einen, 
Engel im öffentlichen Pallaste fiir das berühmteste Bild in Oel_ 
In S. Domenico malte er das Paradies in Fresco, ein Bild von 
ungeheuerem Umfange, welches nach Lanzi nicht schöner gedacht 
werden könnte. Im Bethause von S. Tnnirnaso ist ein Abendmahl 
der Apostel, wegen der ausdrucksvollen Köpfe geriihint. Iin Schlosse 
der Familie Centurioimi sind von ihrn drei Zimmer in Fscßco aus- 
gemalt, und auch in anderen Palästen GenuIÜS sind Gemälde von 
Strozzi. Um ihn in seiner ganzen Stärlse hennen zu lernen, nennt 
Lanzi besonders den heil. Thomas, der die Wnndinalile des lIcri-u 
sucht, in der Gallerie Brignole, wo nach der Ansicht des genann- 
ten Schriftstellers dieses Bild durch den meisterhaften, vollen, liriif- 
tigen, natürlichen und harinonievollen Pinsel alle anderen llrlei- 
sterwerke niederschliigt. Tanto e wsagt Lanzi-s il vigore, Parnionia, 
la pienezza del maestro penello di questo grnnde unino! und T1- 
cozzi (Dizionario III. 378- sagt es nach. Zu Novi und in Voltri 
sind Altarblätter von ihin, und in der Gallerie zu Florenz steht ein 
Gemälde des Heilandes mit dem Zinsgroschen als lebensvolles Bild 
im llufe. Ticozzi nennt auch zwei grosse Gemälde im Chore des 
Hauptaltares in S. iNlarco zu Mailand, welche in Hinsicht auf Fär- 
bung und VVahrheit des Ausdruckes die Bilder C. ProcaccinPs und 
Cerano's in Schatten stellen. In Venedig rühmt man besonders die 
Gemälde des Meisters bei den Theatinern, und den heil. Sebastian 
in S. Beneclctto. Dem Heiligen ziehen die Frauen die Pfeile aus 
dem Leihe, und müssen daher etwas edler seyn als gewöhnlich. 
In S. Nicolo di 'I'olentino steht das Bild des genannten Hßlligqn 
in hoher Achtung. Es ist diess eine würdige, charaktervolle Gestalt, 
Auch im Auslande findet man Werke dieses Meisters. Im frnn- 
zösischen Museum ist ein St. Anton von Padna mit dem Christ. 
lsinde, unrLcine Madonna mit dem Hindu auf Wolken, dabei ein 
Engel mit den Symbolen der Macht und der Gerechtigkeit. Diese 
Bilder sind nach Waagen von warmer, gemässigter Farbe und 
fleissig ausgetiihrt. In der Eremitage zu St. Petersburg ist ein 
Bild des jungen Tobias, der dem blinden Vater nach der Vor- 
schriit des Engels die Augen bestreicht. In der Gallerie Ztl.VVlOIl 
sieht man ausser etlichen Schulbildern: Johannes den 'l'äufer, wie 
er den Leviten erklärt, wer er sei; dann den Propheten Elias 
bei der Wittwe von Sarepta, einen spanischen LalltCHS[1lClCl' 
(Graf Carl von Althann) und das Portrait des alten Dilgcn Eran.
	        
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