Strixncr,
Johann
Neiaolmlck.
den früheren Werken in München durch die Anwendung der Ton.
und Licbtplatten interessante Erscheinungen hervorbraehte, so hanu
er durch die Nachbildung der Boisserceischen Gemäldesanimlunq
jenes malerische Verfahren auf einen l-löliepunkt gebracht, de;
alle frühere Anwendung desselben wett hinter sich lässt. Beiin
Münchner Galleriewerke wird vom 26. Hefte an die Anwendung
der 'l'oii- und Lichtplatte immer seltener, und verschwindet am
Ende ganz, da die Lithographie im weiteren Verfolge die Nlitrel
entdeckte, auch ohne diese Platten die beabsichtigte VVirltuiig zu
erreichen, wenn auch nicht gerade in einer so eigenthumlichen XNeism
Auch im Drucke machte Strixncr noch bedeutende Verbesserungen,
da er auf Rosten des Instituts nach Paris sich begab, wo er 1324
bereitwillige Miltheilung der errungenen Vortheile fand. B."
kennt mit der Drnckart der ParisernLithographie kehrte er nach
einigen Monaten nach Stuttgart zuruck, wo jetzt die Nachbildung
der Boisserötfschen Gemälde einen geregelten Gang nahm. Viele
Blätter nach jenen Gemälden tragen den Namen Strixnefs, aber
nur wenige sind von ihm allein ausgeführt. Er hatte mehrere ge-
schichte Gehülfen um sich, deren Leistungen in jenen des Meisters
aufgingen. Die Anordnung nahm ihm viel Zeit weg, _und beson-
dere Genauigkeit erfordeite derDruck, da öfter drei bis vier Plan
ten zu einem Bilde nöthig waren. Eine Anzahl von Abtirüclsen
nach den schönsten Bildern wurden vnnStrixner in einer von ihm
erfundenen eigentliümlichen Art in Gouache ausgemalt, die dadurch
ein glänzendes Ansehen erhielten, und zur Zimmerdekoration Yen
wendet wurden. ln dieser Weise malte der Künstler auch andere
Blätter aus, die das Ansehen von Oelbildern haben.
Nachdem Itiönig Ludwig von Bayern die Sammlung der Ge.
brüder Buisseröe an sich gebracht halte, kam Strixner mit dem
Institute wieder nach München, wo er fortfuhr, dem Werke die
höchst mögliche Vollendung zu geben. und die Zahl der Sub.
scribenten nahni bis zum Ende zu. Dieses erreichte es 1856. Das
Ganze belief sich auf 58 Lieferungen mit 116 Blättern zu 464 f]_
Nach Vollendung des Boisseröeksehen Galleriewerkes bethei.
ligte sich Strixner bei der Herausgabe der Pinakothek in 1V1ün_
clien, die in der Cottzfsclien Anstalt erschien, wie wir schon oben
bemerkt haben. Nebenbei. malte der Künstler auch Lithographien
aus, und noch gegenwärtig ist diese seine LIODplbßSClläl-llgttng,
und fast sein ganzer Erwerb. Senefelder und Strixner hatten das
Luos viel zu forschen und viel zu arbeiten, und am Ende hatten
sie nur einer schönen Kunst gelebt, aus welcher viele andere
Tausende eroberten. Ihnen blieb nichts. Ob mit oder ohne Ver-
schulden, bleibt hier unberührt. Sapienti snt. Sein von Zöllner 1326
in Stuttgart gezeichnetes Bildniss ist in der Portraitsammlung des
Professors Vogel von Vogelstein zu Dresden, lithographirt kennen
wir keines.
1) Das Bildniss des Königs von Würtemberg, in ganzer Figur,
nach J. v. Schnitzer, fol.
2) Jenes der Königin Pauline von Würtemberg, gr. fol.
5) König Maximilian von Bayern, nach Stieler, fol.
4) Die Königin Caroling von Bayern, nach demselben, fol.
5) Ludwig Carl August, Kronprinz von Bayern, Brustbild nach
JuStieler, von drei Platten, fol.
6)'l'iaiser Maximilian I. mit Krone und Scepter. im Grunde
die Martiiiswand, nach Jak. Waleh 1328. Boissereäsehe
Samml. gr. fol.
7) Carl von Bourbon, Cardinal-Erzbischof von Lyon, nach
J. van Eyck. Boiss. Sauirnl. fol.