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Striegel.
Stringa ,
Francesco.
Striegel, Bildhauer zu Copenhagen, ein jetzt lebender Künstler, ist
durch mehrere schöne Werke bekannt. Von ihm -sincl die zwei
Basreliefs in Erz an der 15 F. hohen Denksäule des General Juel,
welche 1844 gesetzt wurde. Die Basreliefs beziehen sich auf die
Wohlthätigkeit und die Verdienste JueYs um den Volksunterricht.
Striep, Christian, Maler, blühte um 1650 in Holland. Er malge
Disteln und andere Pflanzen mit Insekten und Amphibien, in der
Weise des Otto Marseus van Schrieck.
Stringa, Francesco, Maler, wurde 1654 (nach anderen 1658) in
Modena geboren, und unter L. Lana's Leitung herangebildeh
Hierauf studirte er die Werke anderer Meister, besonders jene von
Guercino, und später fand er an den Schätzen der Gallerie in
Modena zahlreiche Vorbildeßda er Inspektor derselben war. Lanzi
rühmt diesen Meister als geistvoll und fruchtbar an Ideen, findet
aber seine Compositionen etwas launenhaft. Er liebte schlanke,
Figuren und gewagte Stellungen, und besonders kennzeichnen ihn
überstarke Schatten. Mit den Jahren machte er Ruclischritte, wie
diess bei mehreren Künstlern der Fall ist. Im Dome und in an.
deren Kirchen zu Modena findet man Bilder von ihm, seine bess-
ten in la Chiesa Nuova und im herzoglichen Palaste. Dann nennt
Fiorillo auch Copien des Christus della Moneta von Titian, weL
cher sich zu seiner Zeit noch in Modena beland, und dann nach
Dresden kam. Auch Correggids Bild der Madonna mit St. Ge-
mignaiio und anderen Heiligen copirte er. Ausserdem malte er Lanth
schuften und Architektur. Im Archive zu Modem: sind seine hamL
schriftlichen Briefe über die Malerei. Starb 170g.
Bartsch P. gr. XIX. 313. beschreibt drei raclirte Blätter von
diesem Meister, welche sehr correlit und sicher behandelt sind
Wir fügen sub. Nro. 4. ein viertes bei.
1) Die Grablegung Christi durch die Jünger. Links steht
Maria mit im Schmerze erhobenen Armen neben einer Fmu.
und vorn in der Mitte sieht man die halbe Figur eine,
Mannes mit den Nägeln und dem Hammer im Iiorbe. Recht,
unten ist das Wappen des Hauses Este, und unter demseL
ben steht: Ill.m0 et ExcellJM Don Alessandro du Este. Im
unteren Bande sind zweiDisticha: Fania uiros quainuis etc,
H. 12 Z. 8 L. mit 6 L. Band, Br. 8 Z. 8 L.
2) Eine ain Fusse des Felsens sitzende Frau, wic_sic das Wqh
pen eines Cardinals auf eine 'I'atel malt. Sie erscheint in
einer Einfassung, oben mit dem ?0rir6tli0'(l(ä5 Cardinals,
iinten zwei Kinder mit Drachen zu den Seiten eines Ca"
touches, in welchem man liest: Ab dove principuin Jom
Pont. Vran. lib. I. Links unten: F. Stringa In. F. H, 11 Z_
8 L., Br. 3 Z. 2 L.
5) Franciscus II. Mutinae ac Begii etca Dux Deciin. Büste
iin Profil nach rechts. Diese dateinische Inschrift ist in
einem Cartouche, und in den vier Ecken sind andere Cah
touclie mit gezeichneten Monumenten und von Genien ge.
halten. In der Mitte oben ist das Wappen des Prinzen,
und unten ist ein weiterer Cartouche mit der Inschrift:
Francisco II. Atestino pio religioso monumentum. H.
Guaricnti sagt, dass L. Tinti nach seiner Zeichnung das
Titellaupter zu den Euiicrailicn des klcrzogs_gestuchen habe.