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Strada ,
Giovanni
della.
Stradanus ,
Johannes.
schenkte Octavius Strada derStadtbihliolhek in Nürnberg, wie Sau-
bert, Hist. bibl. p. Q9 versichert. Sie sind in drei Bände gebun-
den. Nach seinen Zeichnungen sind vermuthlich auch die Mün-
zen gestochen, welche sein Sohn Olstavius mit den Lebensbeschrei.
hungern der römischen liaiser 1615 und 162g herausgegeben hat,
Dieser Octavius war Antiquarius des Kaisers Budolph IL, und
nannte sich Strada a Rosbex-g, nach seinem Geburtsurte. Er gab
auch das technische Werk eines jüngeren Jakob Strada a Rosberg
heraus: Künstliche Abriss allerhand Wasser- Ross- und Hand-
Mühlen, beneben schönen und nützlichen Pumpen, auch andere
Maschinen, damit das Wasser in die Höhe zu erheben. auch lusligq
Brunnen- und Wasserwerk etc. Frankf. a. M. 1617, ful.
Lulaas Vorsterman hat das Bildniss des älteren Stradn für
Teniers' Gallerie-Werk gestochen, 8. Iiilian stach jenes des Octa-
vius Strada, 8.
Strada ,
Giovanni
della,
den
folgenden
Artikel.
Stradanus, JOhünIlßS, Zeichner und Maler, nach seinem Familien.
namen van der Strnet, auch della Strada und Stratensis genannt,
wurde 1556 zu Brügge geboren, und von seinem (uns unbekannten)
Vater unterrichtet, bis sich M. Frank und P_ Aemens seiner an-
nahmen. Er machte sich auch bald durch Werke bekannt, die in
der älteren Schulweise behandelt sind, und sich von seinen spä.
teren Arbeiten aullallend unterschieden, da er in Italien an dia
Nachahmer des Michel Angela sich anschloss. Stradan begab sich
schon in jungen Jahren nach Italien, zuerst nach Venedig, und
dann nach Florenz und Bom- Islier studirte er BataePs und Mi-
chel Angelo's Werke, führte im Wetteifer mit D. da Volterm
und F. Salviati einige Bilder für das Belvedere aus. und malte auch
mehrere Bilder für Kirchen. Von Boni aus berief ihn Don Juan
d'Austria nach Neapel, wo er dessen Palast mit Gemälden zieru;
und auch Cartons zu Tapeten ausliihrte. Nach einiger Zeit be.
gleitete er diesen Fürsten nach Flandern, endlich aber liess er sich
in Florenz nieder, wo er an Vasari eine grosse Stütze fand, und
selbst beim Grossherzog Cosmus in hohen Ehren stand. Er arbei-
tete mit Vasarilin den Zimmern des herzoglichen Palastes, und
fügte sich zuletzt vollkommen in die liunstweise desselben. In
Florenz finden sich noch viele Bilder von Stradanus, sowohl in
liirchen als in den grossherzuglichen Rüsthammern, da in spätere;-
Zeit mehrere zurückgestellt wurden. Dann führte er auch viele
Cartons zu Tapeten aus, deren man in Poggii) a Cajano noch
mehrere sieht. Sie stellen verschiedene Jagden und l-ischereien
vor, womit sich der Hünstlcr grossen Ruf erwarb. Auch in Dar.
stellung von Pferden wurde er gerühmt, obgleich seine Thiem
ziemlich plump erscheinen. Jagd- und Pferdestüche liudet man v
hier und da auch in Oel ausgeführt. Zu seinen Hauptwerlsen an-
derer Art zählte man vor allen seinen Christus am lireuze zwischen
den Mördern in der Annunziata zu Florenz, wo sich auch noch
andere Darstellungen aus der Leidensgeschichte befinden. Im Ora.
torin S. Clemente sind Frescobilder von ihm, welche ebentalls
Darstellungen aus dem Leben Jesu enthalten. Unter die Nlerk-
wvürdigkeiten der Kirche S. Firenze ist Stradan's Martcr der 1090
Heiligen zu zählen, welche von Buonamici rcstaurirt wurde. In
S- Spirito ist ein kleines Gemälde von ihm, welches Christus vor-
stellt, wie er die Verkäufer aus dem Tempel treibt, eine sehr reiche
Cumposition mit einer Menge Figuren.