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Stoth zn-d,
Charles
Alfred.
Stothard,
Alph.
John.
Stothard, 61131168 Alfred, Zeichner, Maler und Iiupferstecher,
wurde 1737 zu London geboren, und von seinem Vater Thema;
zum Künstler herangebildet. Er betrat aber nicht den Weg des_
selben; fasste schon frühe grosse Vorliebe zur Archäologie, und
richtete sein Eleuptaugenmerk auf die Darstellung alter Denk.
mäler, deren er eine grosse Anzahl durch höchst genaue Zeich-
nungen und Stiche dem Andenken erhielt. lmdahre 18Q2 zeich-
nete er Monumente und Ansichten von Exeter, die später iin Stiche
erschienen. Einige solcher Ansichten hat Stothard auch in Q9,-
mälden ausgeführt. Seine Bilder erscheinen aber selbst wieder a],
historische und alterthiimliche Denkmäler, denn er gab auf das
genaueste die alte Localitiit und die Figuren sind als COSlLlmStu,
dien zu betrachten. So malte er 1'811 die Ermordung Richardß
II. zu Poinfred Castle, ein getreurs Bild der alten Zeit. Das C0-
stüm der Figuren ist streng beobachtet. Mittlerweile sarnmetg,
Stothard auch Zeichnungen zu einem interessanten Werke, weh
ches für Freunde des Alterthums von hoher Wichtigkeit ist. liein
anderer englischer Künstler hat Sculpturen und Custiiine so ge-
treu und meisterhaft dargestellt._ Die erste _Abtheilung erschien
1811 unter demTitel: Muiiuniental Effigies of Great Bl-L
tain, selectet from our Cathedrals and Churches froiu um
Nurinan Conquest to the Heign of Henry VIII. With hist. descrip.
tions and introduction, by A. J. Hempe, lol. Im Jahre 1817 war
das Ganze vollendet und 147 radirte Blätter bieten eine uierlswür.
dige Auswahl interessanter Gegenstände. Sie sind colorirt und wo
es nothwendig ist, wurde Gold angewendet. Die Ausgabe in lmp_
fol. ist auf das Glänzendste ausgestattet,'und kostet 28 Pf, 5h
Die Bildnisse der Plantagenets, welche er in der Abtei von Fome-
vraud auffand, da sie bis 1816 verschollen waren, erschienen in
eigenen Abdrücl-ien, im Farbenschniucke der genau nachgczeich-
neten Originale, worunter Jenes des Geol-Trey Plantagenet besonders
schon ist. Im Jahre 1810 wurde er nach Beyeux geschieht, um
den 210 F. langen und 19 Z. hohen Fries zu zeichnen, auf we].
chem die Thaten bei der Eroberung Englands durch den Herzog
Wilhelm von der Normandie in gestickten Bildern dargestellt sind_
Die Arbeit riihrt von Wilhelms Gemahlin, Mathilde, oder von ihrer
Enkelin. der Kaiserin Mathilde her, so dass sie spätestens in de,
ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstand. Die Copie ist 70 F_
lang und Ö F. hoch, und die Gesellschaft der Alterthumsforscher in
London bezahlte dafür 5000 Pf. St. lin Jahre 181g erhielt er von der
Society of Antiquaries in London den Auftrag, die alten Malereien
zu zeichnen, welche man in der sogenannten Painted Chatnber in
Westminster entdeckt hatte. Es ist diess die alte Magna Camera
oder Cainera Begis, welche nach dem Brande von 1262 mit Bildern
geziert wurde. so- dass dieselben mit dem _Fries in Bayeux zu den
ältesten bildlichen Denkmälern der englischen Nation gehören,
Diese Malereien sind im Stiche bekannt. Dann fertigte Stothard
auch Zeichnungen für Lyson's Magna Brittania. Auch dieses Werk
enthält eine grosse Anzahl von Abbildungen von Iiirchen, Schlös.
sern, Ruinen, Sculpturen, Bildnissen etc., und beweiset wieder
die grosse Geschicklichkeit dieses Künstlers in Darstellung alter.
thiiinlicher Monumente. Lyson's Werk umfasst g Ländertheile und
erschien in 10 Bänden, 4. Die Gloucestershire Antiquities erschie-
neu schon 1805, und mit den Devonshire Antiquities schloss da;
VVerk. Stothard starb 1840.
Stothard, AlPlIODS JOlHI, Medailleur zu London, wahrschcin.
lich der Bruder des obigen liiinstlers, ist durch mehrere schöne