Smthgard ,
Thomas.
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standes. Herren und Damen, Geistliche, gemeinen Volk, meist zu
Pferde und in der Tracht des I5. Jahrhunderts, bilden den lusti-
gen Zug, an dessen weltlichen Freuden selbst die Geistlichen Theil
nehmen. In Buurleighouse sind drei grosse Gemälde, welche das
Festmahl der Cleopatra und des Antonius, Orpheus und Buridice
in der Unterwelt, und die Schrecken des ltrieges darstellen. Auch
in diesen Bildern findet man StotharcVs Poesie in der Erfindung
und die Grazie in den Bewegungen. doch ist nach Waagen, H. u.
K. l. 405, in diesen grossen Dimensionen die Schwäche der Zeich-
nung zu fühlbar. Für den. Bibliutheksaal der Advokaten in Edin-
burg malte Stothard 1822 einen Fries, vvoraufnpollo mit den Mu-
sen, so wie die Dichter und Redner der Griechen und der Eng-
länder dargestellt sind, aber in der Manier eines YVatteau, in der
Art de'r gesellschaftlichen Scenen , er, der sich fruher zu Rubens
und Rafael erhoben hatte. Es finden sich aber auch noch mehrere
andere Scenen in Watteau's Geschmack, deren in den englischen
Almanaclien gestochen sind. Diese Bilder sind sehr geistreich,
und fanden Nachahmer bei der jüngeren Generation. Stuiliard
malte aber in seiner letzteren Zeit nicht allein Conversatioiisstüche
in la Wattcau, er schweilte auch auf dem Gebiete der Geschichte
und der Mythe herum. Im Jahre 1822 rühmte man ein Bild der
Weinlese mit der schlafenden Bacchantin, und 132.1. galt seine
Venus mit Cupitlo von den Grazien geschmückt als eines der schön-
sten Werke des Meisters. Inzwischen, und noch zwei Jahre vor
seineiu Tod, entstanden auch noch vieleZeichnungen. Die Ge-
gdichte von Rogers, und Leely's Andachtsbuch liefern Beweise von
der schöpferischen Iriraft, welche diesen Künstler noch in hohen
Jahren beseelte. _
Schliesslich erwähnen wir noch eines Werkes, welches, nach
StotharcPs Zeichnung in Silber ausgeführt, zu den gläiizendsten
Arbeiten der englischen Ciselirkunst gehört. Es ist diess der Schild
Wclliiigtoms, welchen das Hans Green und Ward mit höchster
Vollendung in Silber ausführte. Mehrere Künstler lieferten Zeich-
nungen, darunter auch Atkinson, Westall und Smirke; StuthanVs
Entwurf zum Schilde wurde aber vorgezogen, und nach Smirkc's
Zeichnungen wurden die beiden Säulen ausgeführt, welche ihiri
rechts und links gestellt wurden. Der Schild ist kreisförmig, 5 F.
ß Z. im Durchmesser haltend. Das Gewicht beträgt 2000 Unzen,
z: 166; Pfund, die Säulen 1950 Unzen, : 163 Pfund. Die Last,
mit: den gcistreichsten und zartesten Bildern geschmückt, ist stark
vergoldet, und Gegenstand glänzender Pracht. In Göthäs Buniit
und Alterthuin IV. i. S. 81. ist das Werk genau beschrieben. Ueber.
diess kennt man den Schild durch StutharcPs eigenhändige Badi-
rung. Mit der Ausführung verflossen beinahe sieben Jahre, und
1321 yvar Alles vollendet.
Stothard war Mitglied der k. Akademie in London, und starb
1854 im 79. Jahre.
Stiche nach Zeichnungen und Gemälden.
Die k. Familie von England. Composition von 15 Figuren.
T11. Stuthard B. A. Piux. 1737. J. Murphy Sculp. 1794. Schwarz-
kunstblalt, gr. qu. fnl.
Pilgrimage to Canterbury, gest. von L. Schiavonetti und J.
Heath, mit Dedicnlion an den Prince Regent. Schmal gr. qu. ful.
Wir haben einen auch Haut-Helielhtich nach G. Hennings
Form von E. Collas, qu. fol.
The Procession of the Flitch of Bacon. Mit Dedication an
Naglefs
Künstler - Lex.
XVII.
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