Stoss,
Stauislaus.
Stosskopf,
Sebastian.
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frater gcrm. Stanislai Stoszw genannt. Von seinen Arbeiten ver-
lautet nichts. Jener Martin Maler, welcher bei der Ausführung
des grossen Altarwerl-zes in der Frauenkirche zu Craltau thätig war,
und dessen wir im Artikel des Veit Stofs nach einer Urkunde von
1484 erwähnt haben, kann er kaum seyn.
Er ist aber wohl jener Monogrammist M mit dem Werlszei-
chen des V. Stoss darüber, welches mit geringen Modiiicatiotien
vorkommt, und demjenigen auf dem HeideloWschen Entwurfe zum
Sebalrltxsgrabe deutlich zu Grunde liegt. Brulliot I. 2882 stellt neun
solcher Zeichen zusammen, die verschiedene Auslegung erhielten,
Das erste schreibt Papillon, und nach ihm Malpe dem Jean Moni
zu, aber ohne Grund. Das zweite, mit dem oben stark zusammen-
gezogenen M, so dass es einem A. gleicht, deutet Marolles aufAndrtS
oder Hermann Müller, und das dritte legt Florent le Comte einem
Stoltzius bei, womit auchOrlandi übereinstimmt. Das fünfte Mo-
nogramm bei Brulliot ist jenes, dessen Christ erwähnt, der darunter
einen Meister Stolzen vermuthet. Malpö gibt ein ähnliches, von
dem oben genannten unwesentlich verschiedenes Zeichen für jenes
des V. Stuss aus, auf welchen es sich nicht beziehen kann. Die
Deutung auf Stolzen, Stulzius, Stuss beruht aber wahrscheinlich
auf alter Ueberlieferung. Ob die drei übrigen Zeichen bei Brulliot
dem J. Moni angehören, lassen wir dahin gestellt seyn. Moni
wurde erst 1540 zu Lyon geboren, und ist somit viel jünger als
M. Stuss. Das alterthiimlichere, gothisirende Gepräge wird für un-
sern Meister entscheiden. Ein Meister M. mit dem Kreuz darüber,
der von anderen für J. Moni genommen wird, hat eine Folge von
Aposteln in Holz geschnitten, mit lateinischen Narnensüberschrif-
tcn. H. g Z. 10 L., Br. 4 Z. 7 L.
SIOSS, SmnlSlElllS, Bildhauer, der ältere Sohn des Veit Stuss, iibte
in Cralmu seine Kunst. Er kommt in einer Urkunde des Baths-
nrchives von 150g vor, wo er das Haus eines Zcyfried Betlnnann
in der Brentengasse um 200 Gulden nnd zwei halbe Schocken
kaufte, Im Jahre 1515 und 1527 erscheint er in den Akten unter
dem Namen Stenczel Schnyczer als Altmeister der Malerzunlt.
In einem Documente von 1514 erscheint auch ein Albertus
Stosz, doch wird nicht bemerkt, dass er ein Iiünstler gewesen. Die
beiden jiingtsen Söhne des alten Veit Stoss, Veit und Philipp ge-
nannt, waren Schüler des berühmten Joh. Neudörffer, traten dann
in den Staatsdienst, und Wurden von Kaiser Maximilian II. in den
Adelstand erhoben. Ueber die Nachkommen des Veit Stuss haben
wir im Iiunstblatt 184? Nr. 56 berichtet.
SlIOSSbßfgBP, CQSPQP, Maler von Vilshofen, ist durch eine Aus.
schreibung des Herzogs Wilhelm V. von 12. Mai 1535 begann;
Der Herzog liess damals 54 bayerische Städte abconterfeyen uml
Stossberger erhielt den Auftrag, Osterhofen und Vilshofell ab-
zubilden.
Stosskopf, Sebastian, Maler von Strassburg, war Schüler von
D. Soriau und ein Künstler von Ruß Er malte Stillleben, deren
die vorziiglichsten Cabinete erwarben. Im Jahre 1651 malte er für
Iiaiser Ferdinand III. zwei Bilder auf schwarzen Marmor, zwei
Blumenstüclu: in Gefässen auf bedeckten Tischen, und brachte m3.
benbei Waffen, musikalische Instrumente und andere Dinge au.
Sandrart rühmt diesen Meister.