Stoseczky-
Stoos
oder
Stnos,
Veit.
.423
2) Die Madonna Tempi, nach Prof. S. Amslex": kleinem gal-
vanischen Versuche in Kupfer gestochen, 8.
5) Der Glaube, nach Muttßnthnler, 4.
4) Stahlstiche für die Gallerie zu Güthe's sämmtlichen Wer.
M", 12.
5) Zwei Figuren im antiken Costüm, nach Schwanthaler, gal-
vanoplastiscbe Nachbildung, 18.12. Dieses Blatt kam nißhi
in den Handel.
SISOSOCZkY, Maler, ein alter bömischer Künstler, ist nach seinen
Lebensverhältnissen unbekannt. In der St. Apollinaris liirche zu
Prag ist auf dem Hochaltare das Bild des hl. Apullinaris von sei-
ner Hand.
813055 oder Stuos: Velty Bildhauer und Kupferstecher von Cra-
kau, einer der merkwürdigsten Meister seiner Zeit, war bisher in
Deutschland nur durch wenige Schnitzwerke bekannt, und selbst
von diesen wurden einige in Zweifel gezogen. Ueber seine Le-
bensverhältnisse verlautete ebenfalls wenig, und man musste mit
Doppelmayr sich begnügen, welcher behauptete, der Künstler sei
gegen Ende des 15. Jahrhunderts nach Nürnberg gekommen, und
habe daselbst eine Reihe von Jahren gearbeitet. bis er endlich
erblindet, 1542 oder nach anderen 1555, im Spitale zu Schwabach
im Q5.Jahre sein Daseyn beschlossen, aber nicht durch ein {lecken-
loses Leben, indem er wegen Urkundenfälschung durch die Backen
gebrannt wurde. Ueberdiess wurden nur wenige Schnitzwerka
von ihm aufgezählt, und damit ein Künstler entlassen, dessen Ein-
fluss auf die deutsche Kunst im Allgemeinen von hoher Wichtig-
keit ist. Der erste, welcher ihm ein weiteres Recht zusprnch, ist
C. lrleideloif, der in seiner Ornamenlik des Mittelalters I. 18115 ihm
Werke zuschrieb, die bisher als ehrwürdiges Vermiichtniss des
Peter Vischer galten, nämlich das Grabmahl des hl. Sebaldus, die
Magdeburger und Bömhilder Monumente, u. a. Gegen diese
Begünstigung des Professors HeideloE wurde aber im Kunstblatte
1846 Nro. 11. Reclamation erhoben, da nach der bisherigen An-
nahme auf den Grund Doppelmayfs der Künstler erst gegen Ende
des 15. Jahrhunderts nach Nürnberg gekommen seyn soll, also zu
einer Zeit, in welcher die genannten Werke bereits vollendet da-
standen. Dieses gab uns Veranlassung im Hunstblatte 1847
56 urkundliche Belege beizubringen, welche nicht nur über die
Wirksamkeit des Künstlers in Crakau Aufschluss geben und die
Zeit seiner früheren Ankunft in Nürnberg bestimmen, sondern
auch der Behauptung HeicleloFPs grösseres Gewicht geben, über-
haupt die mannigfaltige Thütigkeit des Künstlers beurkunden.
Die bisher unbekannte Quelle, aus welcher sichere Nachrich-
ten über die Familie Stuss Hiessen, sind die Acta consularia Cra-
coviensia, welche im Bathsarchive der Stadt Crakau aufbewahrt
werden, und deren Durchsuchung wir dem Bürger und Buchhänd-
ler Ambros Grahowski daselbst verdanken. Es sind diess die Fas-
cikel II. und IIL, welche von 1450 1500 reichen. Der Winter
des Künstlers war ein Deutscher, welcher sich mit seiner Frau in
Krakau niedergelassen hatte. zu einer Zeit, wo viele deutsche Hand-
werker unrl Kaufleute in Polen Erwerb fanden, und zur Klasse
der ersten gehört auch der alte Stoss. Ob sein Sohn Veit in Cra-
knu geboren wurde, ist nicht ermittelt, und auch das Geburtsjahr
schwankt zwischen 1458 und 1447, indem ihn einige 1555, andere
1512 im 95. Jahre sterben lassen. Die einzig sicheren Daten geben
die liällläülilßtl, in welchen der Künstler Vit der Suitzer, Vit der