Volltext: Sole, G. G. - Surugue, L. (Bd. 17)

Stoeber , 
Franz. 
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Aufmunterungs-Medaille für die gelungenste Zeichnung nach dem 
lebenden Modelle. Im Stiche beschäftigte ihn der Vater, der mitt- 
lerweile die Leitung der geographischen Kupferstecherschule des 
Iiunst- und Industrie-Comptoirs übernommen hatte. Von dieser 
Zeit an datiren eine Menge kleiner blätter, die sich durch saubere 
Behandlung empfehlen, und auch in der Zeichnung lobenswerth 
erscheinen, da sich Stöber nebenbei immer im Zeichnen übte. Zu 
seinen vorzüglichsten Arbeiten aus der früheren Zeit gehören die 
Blätter für die BiedeVschen Almanache, für den bei Wallishauser er- 
schienenen Theateralmanach, für die Werke Lafontainds und zur 
Undine aus dem Verlage von Haas, für die Werke der Caroline 
Yichler. für das Taschenbuch Selam von Castelli, nach Iiininger, 
für die Clrei Schwestern von Prag aus dem Verlage von Hartleben 
in Pestli, das Titelblatt zum Romane Libussa nach J. Encler, die- 
beiden Titelbilder zu W. v. C0llin's Werken nach liixiinger, jene 
zu den Jugendschriften aus Miillefs Verlag, meistens nach Loder, 
die 13 Titelkupfer zu Millofs Universalgeschichte, die Modebilder 
zur Wiener Zeitschrift von 1819 an, u. s. w. Stöber war der erste 
Künstler, welcher sich in Wien mit dem Stahlstiche befasste, und nahm 
ein Privilegium darauf, welches er aber nach einiger Zeit wieder 
zurücli gab. Die Platten, die in verschiedenen Manieren gearbeitet 
sind, übergab er 182g dem technischen Cabinete des damaligen 
jüngeren Iiiinigs von Ungarn, des jetzt regierenden Kaisers Ferdi- 
nand, wolür ihin dieser seinen besonderen Beifall ausdrüclite. 
Von 1827 an lieferte Stöher zahlreiche Stahlstiche für Taschen- 
bücher, meistens schöne Frauenbilder nach J. Endefs Zeichnungen, 
wie für die Rosen und für das Vergissmeinnicht, Leipzig bei Leo, 
für die Penelope, Leipzig bei Hinrichs , für das Viellicbchen, für 
das Taschenbuch der Liebe und Freundschaft, Frankfurt bei Wil. 
mans, für die Verlagswerlio von Geruld in Wien, für die Taschen- 
ausgabe von Schiller's Gedichten, die zuLeipzig bei Vogel erschien, 
zwei Titelblütter: den Alpenjäger und eine Scene aus der Bürg- 
schaft, für die Prospekte der freien Hansestädle aus Wilmans Ver- 
lag zwei Blätter nach Radel u. s. w. Die Zahl der Titelblätter, 
Vignetten und anderer kleineren arbeiten, worunter auch Bildnisse 
gehören, ist sehr gross, so dass sich seine Arbeiten jetzt über 1600 
Blätter belaufen. Aus der neuesten Zeit.des Meisters stammen 
grosse Kunstvereinsblätter, die meisterhaft in Stahl gestochen sind, 
und in Aezdriicken äusserst selten vorkommen. Einige der wich- 
tigsten Blätter zählen wir unten auf. Stüber wurde 1855 Mitglied 
der Akademie in Wien, und 1844 erhielt er die Stelle eines Pro- 
fessors der liupferstecherliunst an dieser Anstalt. 
1) Kaiser Franz I. zwei Stunden nach dem Tode, am 2. März 
1855 gemalt von J. Ender, und gest. von F. Stöber, (In. fgl, 
Es gibt Abdrücke auf Seiden- und auf gewöhnliches 
Papier. 
2) Derselbe Kaiser, an demselben Tage Nachmittags 4 Uhr ge. 
zeichnet von Ender, qu. fol. 
3) Elisabeth von Tirol, für B. v.  
4) Henrictte, Erzberzogin von Oesterreich, -mit ihre,- T0911. 
ter, fol.  
5) Erzherzog Ferdinand von Este, fol.-  
(j) Die Prinzessin Therese, sehr schönes zartes Blatt, fol. 
7) Don Miguel von Portugal, fol. 
8) Die Prinzessin von Leuchtenberg, nach Stieler, 4. 
Q) Fürst von Liclitenstein, für v. Hormayfs Taschenbuch. 
I0) Schimonsky, Fürstbiscliof von Breslau, nach Brauer, fol,
	        
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