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Stipax.
Slirnbrand ,
Franz.
Bai-lach (Nro. 66) erwähnt nur die zweite Ausgabe, wel.
che die Holzschnitte für sich abgedruckt enthält, unter dem
'.l'itel: Künstliche wohlgerissene Figuren und Abbildungen
Etlicher Jagdbahren Thiercn etc. Weyland von den beyden
Berühmtcii und Fürnemen Malern Tuhia Stimruern und
(flhristuph Maurern zu Zürich gerissen. Yetzt aber _ mit
'l'eutschen Reimen geziehret und erklehret. Strassburg bei
J. Carolu 1605, (In.
Diese Folge enthält 70 Blätter, nicht 68 wie Bartsc],
anwibt.
51) Aiijsicht von Strasshurg mit der Catliedrale, äusserst fein in
Holz geschnitten. Oben rechts Beschreibung in Versen. Ge_
slulll nulTs einfiiltigst durch Dan. Speckle und Bernhard
Jubin Furmschneitler zu Strassburg MDLVI. In zwei Blät.
tern. H. 20 Z., Br. 14 Z.
Im Cataloge der v. ßliichefschen Sammlung wird (liegg
Ansicht dem T. Stimmer zugeschrieben, so wie das folgends
lllalt.
52) Abbildung der astronomischen lsunstreichen, neuerlich durch
den Meehanilsus Schwilgur hergestellten Uhr nebstGlocken.
spiel, im Strassburger Münster. lVlit Erklärung in beweg.
liehen Lettern zu den Seiten. Da lesen wir neben andern;
vUnn von Thobia Stimmler gemalehr, und weiter: nHat
Bernhard Jobin solcher massen Scheinlich das Werk für.
malen lassenm H. 14 Z. 2 L., Br. 7 Z. 10 L.
Dieses sehr seltene Blau erklärt H. Weigel Cnt. Nrm
12719 als Original-Holzschnitt.
Süpax,
Slypax.
Stirnbrand, Franz, Portraitmaler, geb. zu Tuttlingen 1796, Vef.
lebte seine Jugend unterlden ungünstigsten Verhältnissen, aber
ohne irgend eine Anleitung trieb ihn das Talent zur Malerei, und
in kurzer Zeit erwarben sich seine Arbeiten vollen Beifall. De,
Schauplatz seiner Thätigkeit blieb jetzt Stuttgart, wo er 1820 durch
das Bilduiss der verstorbenen Königin Catharina Paulowna, wg].
Cll05 er nach der Büste Danuecker's und aus der Erinnerung ge.
malt hatte, auch die Aufmerksamkeit des Hofes auf sich zog, da
es ihm so wohl gelang, dass er das Bild unglaublich oft wieder-
holen musste. Viele andere Bildnisse lebender Personen zeigten
noch auffallender sein Talent zur lebensvollen individuellen Auf.
faslung. Vorzüglich gelungen sind ihm 181i die Bildnisse der
verwittweten Königin von Wlirtemberg im Iiniestuck, und ]EnB der
beiden 'I'öchter des Prinzen Paul von Würtemberg, in zwei sehr
sinnig und naiv aufgefassten Bildern mit sorgfältig vollendeten
Beiwerken. Die Zahl seiner Gemälde vermehrte sich von Jahr zu
Jahr um ein Bedeutendes, und wenn in seiner früheren Zeit die
Ausführung etwas trocken erscheint, so nahmen die folgenden
Werke an Wärme und Lebensfrisclie immer mehr zu. Stirnbrand
gehört seit vielen Jahren zu den ausgezeichnetsten Bildnissmalem
der neueren Schule. Er lieferte wahre Meisterwerke ihrer Art,
wenn eonventionelle lliicksichten uudForderungen ihm freien Spie].
raum liessen. In seinen Bildern wirkt die I"urm,'schari' bczeieh.
neter Ausdruck, glückliche Anordnung, Stimmung u. s. w. so giin-
slig zusammen, dass viele seinerlztrbeiten claasischcn Wßrlb be.
halten, Dann malte er auch Idealliopie und Costiimfiguren. _Uuteg-
letzteren nennen wir besondere vier Gemälde mitischwäblschen
Laudmätlohcn in Nationaltracht, unter welchen er die Jahreszeiten