Stimmer ,
Tobias.
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gewöhnlichen Annahme soll der Künstler zu Strassburg frühzeitig
gestorben seyn, schon um 1580; allein seineLebenszeit muss jeden-
falls bis zum Jahre 1587 ausgedehnt werden, ohne Rücksicht auf die
Zeichnungen späteren Datums zu nehmen. Sie tragen keine sichere
Namensunterschrift, und können Arbeiten der Schule seyn. In der
Vorrede zu Reusnefs Contrafacturbuch von 1587 soll Bernhard
Jobin den Tobias Stimmer vseinenngeliebten Gevatter selign nen-
nen. Sandrart I. tab. FF" und Fussly I. 56 geben das Bildnis;
dieses Meisters.
ßadirungen.
Wir finden dem Tobias Stimmer nur zweiArheiten anfliupfer
beigelegt, zuerst eine wahrscheinlich von ihm radirte Darstellung
der Versuchung des hl. Anton. Er kniet links vor dem Crucilixe,
von verschiedenen Thieren und grottesken Figuren umgeben. Sein
liupf ist nach rechts gewendet, wo ein nacktes Weib steht, Wel-
ches die linke Hand auf die Brust legt. Im Grunde ist ein Thurm,
und rechts unten am Steine steht: St. F. Im Rande liest man:
Mvlta Tribvlationes Cvstorvm De Omnibvs Jis Li-
berabit Eos Dominvs. H. 5 Z. 4 L., Br. 4 Z. 5L. Randz L.
In Hirschingfs Nachrichten von Kunst-Sammlungen VI. 21.
wird ihm ein zweites Blatt beigelegt, welches Christus vor Pilatus
vorstellt.
Holzschnitte.
In unserm Verzeichnisse sind die Numern des Peintre-graveur
von Bartseh in ( Wo dieser Einschluss fehlt, handelt es sich
von einem Werke, welches Bartsch nicht kannte. Das folgende
Verzeiehniss ist reicher, als jenes bei Bartsch, denn es enthält in
52 Numern mehr als 400 Darstellungen.
Portraite.
i) Johannes Frisius Tigurinus aetatis suae LX. MDLXIII.
Brustbild nach rechts im verzierten Oval mit vier Genien.
Oben das Monogramm. H. 4 Z. Ö L., Br. 5 Z. 6 L.
2) Vera eHigies clar. viri Joannis Sturmii. Natus anno 150?
cal. Octobris. Sculptus anno 70. Halbe Figur in allegori-
scher Einfassung. Ohne Zeichen, und schönes Blatt, ful.
J. ab Heyden hat das Bildniss Sturm's nach Stimmer in
Kupfer gestochen.
5) Melchior Newsidler aet. suae XXXXIII. Lautenspieler und
Componist. Schönes Blatt, ohne Zeichen. Durchmesser
4 z. 7 L.
d) Stephan Brecht], Arithmeticus. Diess ist jenes Blatt, wel-
ches Bartsch Nro. 8 beschreibt. Er nennt es Portrait eines
Gelehrten mit langem Barte, der ein Buch in den Händen
hält. Halbe Figur in g Ansicht nach rechts. Links ist das
Zeichen Stimmefs, rechts jenes des Formschneiders. H. Ö Z.
7 L., Br. 4 Z. 7 L.
Dieses Bildniss, in ganzer Figur, hat ein Ungenannter
gestochen, 12.
5) Justus Goblerus, halbe Figur in g Ansicht, mit einer Iiette
um den Hals 1550, 8.
6) Johannes Rantzonius. Oval mit allegorischen Figuren: Mi-
nerva, Apollo etc. Unten 28 lateinische Verse, 8.
7) Johannes Planerius Quintianus Doetor, kleines Oval mit
zwei Engeln.
8) G. Costeley, in seinem 5gsten Jahre dargestellt, lsleixles Bild-
niss vor? den neun Muscn umgeben.