Volltext: Sole, G. G. - Surugue, L. (Bd. 17)

Stimmer , 
Josias. 
1 
Stimmer, 
Tobias. 
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unsers Künstlers. Von dem älteren Christoph Stimmer findet sich 
ein Bildniss von 1574. wie Fiissly sen. behauptet. 
Stimmer, JOSlälS, Maler, wurde nach Fiissly (Gesch. der Schwei- 
zerkünstler) 1555 geboren, und gelangte zum Bufe eines tüchtigen 
Iiiinstlers. Er lieferte wahrscheinlich Zeichnungen fiir Holz- 
schnitte. In der Sammlung des Dekan Veith war bis 1355 die 
Zeichnung eines reich verzierten Rahmens mit Genien, zur Hälfte 
mit der Feder und in Tusch ausgeführt, gr. fol. 
Er hat wahrscheinlich auch in Holz geschnitten, und ist jener 
Monogrammist l S. bei Bartsch IX. p: 41g, der für die biblischen 
Historien des Tobias Stimme: gearbeitet hat. 
Stimmer, TOhIÜS, Maler und Formschneider, wurde 1554 zu Schaff- 
hausen geboren, und vielleicht unter ungünstigen {Verhältnissen 
zum Künstler herangebildet, da er erst in seinen männlichen Jah- 
ren auf dem Schaup atze erscheint. Er verzierte anfangs nur die 
Aussenseite von Häusern, theils in seiner Geburtsstadt, theils in 
Frankfurt und Strassburg. Er malte an diesen Darstellungen aus 
der biblischen und römischen Geschichte auf Mörtel. Sandrart, 
der in Stirnniei- einen Iiiinstler von Phantasie und historischer 
Bildung erkannte, rühmt besonders eine Darstellung des Marcus 
Curtius an einem Hause_ zu Schaffhausen, und er bemerkt, es 
5eyen vor diesem Bilde die Leute fast zur Flucht angetrieben wor- 
den, indem das Pferd herabzuspringen schien. Sandrart glaubte. 
das Lob des Meisters werde dauern, so lange die Welt stehe. 
Von der Schönheit seiner Arbeiten eingenommen berief ihn der 
Markgraf von Baden an seinen Hof, um die Bildnisse seiner Vor- 
fahren in Oel zu malen, und in diesen Gemälden offenbarte Stim- 
nicr ein reiches Talent. Er gab diesen Gestalten lebendige Stel- 
langen. zeichnete alles genau und stellte die Harnische und Ge- 
wänder iuit glänzenden Farben dar. Man glaubte das Leben selbst 
zu sehen. Auch in der 1855 zerstreuten Sammlung des Dekan 
Veith zu Schaffhausen waren drei Bildnisse in Oel von Stimmer, 
worunter jenes dernFrau des Iiunstlerssehr zierlich im Kleinen 
gemalt ist. Ein grosseres Bild stellt einen Staatsmann, Namens 
Peyer vor, und ein kleines Bild auf Kupfer den Paul Wickmann 
als Knabe von neun Jahren, fast Iiniestück, in eleganter Kleidung 
am Tische stehend, auf dessen rothem Teppich Schreibzeug, Feder 
und Buch liegt. Mit der einen Hand hält er einen geschmückten 
Hut. In der genannten Sammlung des Dekan Veith waren auch 
viele Zeichnungen von Stimmer t), die meisten mit der Feder und 
in Tusch ausgeführt, gewöhnlich mit Weiss gehöht In Farbe" 
sind nur etliche behandelt. Darunter ist eine merkwürdige Folge 
von g grossen Blättern mit sitzenden weiblichen Figuren mit ßlas. 
und Saiteninstrumenten, neben Männern, die dasselbe Instrument 
spielen oder zuhören. Die Blätter sind mit schönen Einfassungen 
versehen, in Tusch ausgeführt und etwas gefärbt. Sie haben das 
Zeichen CSM. mit derJahrzahl 1582. Dieses Monogramm, welches 
bei Brulliot nicht vorkommt, bedeutet wahrscheinlich Stimme: und 
Christoph Maurer. Letzterer war Stimincifs Schüler und Gehiilfe, 
welcher mehrere Zeichnungen zu den in Holz geschnittenen Folgen 
des Meisters lieferte. Sie verbanden" Öfters ihre Nlonogramme, 
und theilten das S so ab, dass es mit dem T als ST "Stimmen 
und auch als C mit dem M a) Christoph immun.) bedeutet. Da; 
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Den 
Catalug 
fertigte 
Rud. 
WcigeL 
Leipzig 
1855-
	        
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