Volltext: Sole, G. G. - Surugue, L. (Bd. 17)

Stimmcr , 
Christoph. 
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ganze Figur stehend in halber Rüstung, vollkommen in der 
Manier des obigen radirt, und sicher von Stimmer, dessen 
Namen es aber nicht trägtß Dieses Bildniss gehört in die 
erste Ausgabe von Gampenhoutefs Merkwürdigkeiten des 
Schlosses Ambras und hat auf der Rückseite Text, gr. fol. 
Ein grosses Pferd nach links trappend. Im Grunde links 
sieht man an der Stallthüre drei Männer, wovon der eine 
den Zaum des Pferdes trägt, und die anderen nach dem 
Thicre läufen. Das Zeichen A. St. und die Jahrzahl 1578 
ist rechts unten. H. und Br. (j Z. 
Die Blätter Nro. 2 und 5 kannte Bartsch nicht. Das 
letztere erwähnt Brulliot. 
Stummer, ChrlStOph, Formschneicler, nach der gewöhnlichen 
Annahme der jüngere Bruder des Tobias Stixnmer, und 1552 zu 
Schaffhausen geboren, erscheint als Schüler und Gehiilfe dessel- 
ben Drleisters, und ist wahrscheinlich der von Sandrart erwähnte 
Christoph Heinrich Stimmer, welchen der genannte Schriftsteller 
zu den berühmten Formschueidern zählt. Bartsch, P. gr. IX. 531, 
will indessen nicht zugeben, dass Christoph in Holz geschnitten 
habe, weil ein Christoph Stimmer 1581 vvDer lübl. V. O. drey 
Landstände Diener undGeneral-Einnehmer des Mess- 
pfennings Elsass und Sundgauischen Gestadesv sich 
nennt, worunter er den jüngeren Bruder des Tobias, den Form. 
Schneider Sandrarfs versteht. Bartsch meint, ein Beamter habe 
nicht Zeit gefunden zur Prahtilt des Holzschnittes; allein auf diese 
Einwendung ist gerade nicht viel Gewicht zu legen, da einem 
öffentlichen Einnehrner die Mussestunden nicht gar so spärlich 
zugemessen sind. Ueberdiess könnte er vor seiner Anstellung der 
liunst wirklich sich gewidmet haben, was auch der Fall war, wenn 
der General-Einnehmer jener Bruder des Tobias ist. Christoph 
hat nämlich an der Folge der Bildnisse von Päbsten Theil, welche 
B. Jobin 1573 in Strassburg herausgab. Die Zeichnungen sind 
von Tobias Stimiuer, und die Formschnitte wurden theils von ihm 
selbst, theils von seinen Gehiilfen T.Gwerin, B. Jobin, Chr. Stim- 
mer u. a. gefertiget. Der letztere war damals ein Jüngling von 
20 Jahren, und müsste bald darnach dem Staatsdienste sich ge- 
widmet haben, wenn er 1581, als junger Mann von 29 Jahren, schon 
Gcneral-Einnehmer gewesen ist, welchen Bartsch nicht als Form- 
schneider erkennt. worin wir ihm auch beistimmen; denn es war 
gleichzeitig ein Christoph Heinrich Stimmer, der von Sandrart er- 
wähnte und dem Verfasser des Peintre graveur unbekannte Form- 
schneider thätig, der ebenfalls ein jüngerer Bruder des Tobias seyn 
kann, und von welchem der Schreiber Christoph Stimmer dadurch 
unterschieden wurde, dass man den letzteren den Jungen nannte. 
Wer damals zu einer Öffentlichen Bedienstigung gelangen wollte, 
musste im Schreiben wohl geübt seyn, und als Schreiber legitilnirt 
den jungen Christoph Stimrner folgendes Werk: wEin NüW 
liunstreich Fundamentbuchle von Mancherley güt- 
ten 'I'i.itsehei1 und Lateinischen gschrifften, gar 
gründtlich geschriben durch den Jungen Christoffßl 
Stimmer von Schaffhausen, ietzund Guldinschrei- 
ber vnd Rüchenmeister zu liottweyl. Basel 1596, qll-[t-W 
Dass Ch. Stimmer die Schriften gefertiget habe, besagt auch das 
letzte Blatt, von wem aber die zarten Holzschnittexlterrühren, ist 
nicht angegeben. im Jahre 1604 erschien zu Basel die vierte Auf- 
lage. Wir halten diesen jungen Christuffel Stimmer für den Sohn 
des 'l'obias Stimmer und für den früheren Einnehmer des Mess-
	        
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