Volltext: Sole, G. G. - Surugue, L. (Bd. 17)

Stierhold. 
Stierle , 
Jahzmn. 
Jakob 
Gollfr. 
353 
ln den Versammlungen der Architekten-Vereine boten daher seine 
Vorträge über die Ausbildung der Baukunst immer grosses lnlercssu. 
Er verfolgte aber auch die spätere Richtung der Architektur. Eine 
grosse Anzahl von interessanten Abhandlungen über Prinzip und 
Idee der Baukunst, über Symmetrie, über den ßegrilT von tlcr 
Schönheit der Verhältnisse, über Originalität des Bftllstyls, über 
(lonstruktion, über die Anforderungen der Zeit an die Architektur 
u. s. w. arbeitete cr aus. Mit reicher Phantasie begabt, und als 
architektonischer Zeichner von höchster Virtuosität fertigte er auch 
mannigfaltige Entwürfe, und darunter nennen wir vier verschie- 
dcne Pläne für den zu erbauenden Dom in Berlin: im griechi- 
schen, romanischen und gothischen Styl, und in Basilicafurtn. Stier 
dachte sich die Kirche als Nationalheiligthnm, zugleich als Gottes. 
heus und Ehrentcmpel der Nation und des Fürsten. Die Grund- 
ideen sprach er in der ersten Architekten-Versatniulung zu Leipzig 
1842 aus, und diese sind im Kunstblatte desselben Jahres im Wßsent- 
liehen gegeben. Er bewies sich in diesen colossalen Entwürfen 
eines evangelischen lteichsdomes als einen in historischer und arti- 
stischer Beziehung vollkommen gebildeten Meister, sie Wurtlen 
aber im Iiunsthlette des genannten Jahres und wiederholt im Jaltre 
 1345 S. 93. in Betracht der kirchlichen Verhältnisse und der Lo- 
kalitiit nur als Phantasien erklärt. Die Hanupttormen, besonders 
der Kuppeln, sollen meist misslungen seyn. Bei einem grnntliogqn 
Inneren und bei grosser Schönheit des Details erscheint dem lie- 
ferenteu das Aeussere als ein mehr oder weniger vcrwirrtes Chaos. 
Stier bleibt aber immerhin einer der griissten ßtlUltill1Sll0t'  
Zeit, der bei strengerem Maass der Phantasie Ausgezeielttreles zu 
leisten im Stande ist. Seinen feinen Geschmack beurkunden neben 
andern die von ihm gezeichneten Ornamente zur Verzierung von 
Prachtgefässen der lt. Porzellanmanufaktur in Berlin, so wie die 
architektonische Anordnung des Schildes und der Patera, welche 
die Stadt Berlin 1840 bei der Huldigungsfeier dem Könige und 
der Königin überreichte. Im Album des Architelttenvertlins zu 
Berlin von ißftl ist sein Plan des [lirschfeltfschen Magazictign- 
bäudes abgebildet. In diesem Jahre wurde er blVlitglietl der k. 
preussischen Akademie der Künste, und _t845 uberschicltte ihm 
das archäologische Institut in lium das Autnahmsdiplum. 
Stlßrllßld, e. den folgenden Artikel. 
SÜOYÜOPIZ, DUSIÖEJTIUS, Hupferstecher, arbeitete nach Fiissiy jun. 
um 1660 zu Leyden, und er ist wahrscheinlich jener Slierhuid, 
welcher den Caivarieuberg nach Lucns von Leyden (Nro. 74) cnpirz 
hat. Diese Cupie ist sehr schön, von geringerem VVcrthe aber das 
Bildniss des Jalsub Bülime in allcgurischer Umgebung, welches 
der Stierhort Fiisslfs nach N. van Werd gestochen hat. Es er- 
schien zu Amsterdam bei Allard Wecker, gr. ful. 
Sticrle, JOhilnB Jüllßb Gottfried, Medailleur, wurde 17611 in 
Berlin geboren, und von Ifous unterfichtet. Er arbeitete acht 
Jahre in der Anstalt dieses Künstlers. bis er an der ls. Münze in 
Berlin eine Anstellung fancl._ Er schnllt Stempel zu curroutcn 
Münzen, auch Siegel und einige schdne Medaillen. Starb um 
1815. 
Medaille auf den Tod des Herzogs Lßpüld von Braunschweig. 
Medaille aufflie Vermählung der beiden Prinzen von Preusscn mit 
den Prinzessinnen von Mecklenburg. 
Nuglefs Iiünstler-Lex- Bd. XVII. 23
	        
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