Stlclßtt, JOSOPlI, k._hayerischer Hofiniiler,_eiuer der berühmtesien
lVleister unserer Zeit, wurde 1781 zu Mainz damals
sein Vater, der obige Iiunstler, vom Churlursten heschaltiget wui-dm
Dieser ertheilte iliin den ersten Unterricht _Zeichn_en, allein der
ftjilhß Tßd desselben liinterliess den achtjahrigen hnaben seiner
giienen _Thatigkeit. Er verdiente sich aber schon im zwolfien
a redsein Brod. durch zahlreiche Miniaturbildnisse, worunter auch
äene es Churfursten von Mainz, eines Grafen von Erthal, und
es _Furstbi.schofs von Dahlberg zu nennen sind. Stieler erwarb
daiiiit so viel, dass er 178g unter" Leitung des Malers Fesel in
Wurzhurg in der Oelmalerei sichnuben konnte, _und 1800 begab
er sich nach Wien, um unter Fuger seine Studien fortzusetzen.
Im Jahre 1805 unternahm er eine ßeise nach Iifolen, wo er in wir,
schau und Krakau durch die Bildnissixialerei wieder so viel erwarb,
dass er 1806 'eine _Studienreise nach Paris antreten konnte, wo er
unter_Gcrards Leitung solchefortschritte machte. dass ihn Lan,
don itn Salon Vlll. 112. bereits unter die namhaften Geschichts-
und Bildnissnialer setzte. Sutieler copirte damals im Musce Napm
leon, malte Bildnisse, und lur den Grossherzog von Frankfurt ein
Adtarwerk, welches den hl. Carl vorstellt und in Aschaßgnburg
nach befindet. I_m Jahre 1308 begab er sich nach Frankfurt, wo
i_m die Portraitmalerei die Mittel zu einer lieise nach {rauen
sicherte, welche e_r 1810 unternahm. In Mailand angekqmmen
malte er das Bildniss des Yice-Konigs Engen und alle Mitglied"
seines Hofes, so dass der Iiunstler erst 1311 in Rom ankam. Hi"
gialte er tur den Grussherzog von Frankfurt ein Allfllblltjl! welches
en hl: Leonhard von einem Engel aus dem Kerker befreit vor.
stellt, jetzt in der Kirche des Heiligen zu Frankfurt am Main.
M, Yen Mailand aus wurde eines seiner Portraite an den König
aximilian von Bayern geschickt und dieses hatte die folge, dass
Stieler 181Q_an_ den Hof nachplylunchen berufen wurde,_iim die Bild-
nisse des lionigs und der lionigin Caruline, so wie 176119 der Liö.
niglichen I-amilie in ganzen Figuren zu inalen. In diese Zeit ge.
huren die lieblichen Bildnisse _der Prinzessinnen als hinder, welche
durch Lithographien bekanntsind. Dann malte er auch das lebeng.
grosse Bildniss _des Prinzen Carl zu Pferde in Guirassier-Qnifoi-m,
welches froher in der k. Gallerie zu Munchen war,_]etzt in jene,
zu_Schleissheiiri aufbewahrt wird. Auch das Bildiiiss des limn-
prinzen Ludwig in? altdeutschen Ifiocke, eine kraltige für G0"
und Vaterland begeisterte Gestalt: ruhrt aus jener Zeit: BCSOIIdQfg
schon sind aber die spateren Bildnisse der bayerischenPrinzessinnen,
welche Stieler in ihrer Jugendblutl-ie darstellte, und sie in reizvollen
lebensgrossen Bildern vorfulirte. Als eine Perleuseiner Kunst erklärte
man das lehensgrosse Bildniss der zu lruli hinubergegangeiien Prin.
zvesstii: Cariälinle, vÄie sie, sich dernlirde erätschwiiägexäd, {an Engeln er-
are wir . n ieser seiner ru eren eit ma te tie er auc e"
liebliche Idealkdpfe und Madonneii- Im Jahre 1816 schickte ihilindä:
Iiunig nach Wien, um die Bildnisse des liaisers Franz und seine;-
Gcmahlin zu malen, _wclche so grossen Beifall fanden, dass Stiele:-
sofort mehrere Mitglieder des kaiserlichen Hofes und einige Grob
se des Reiches in Gemälden darstellen musste. ldrst __1820 kehrte
ä: auf den Vyunsch des lionigs nach Munchen zuruck, wo er
ensellien im hronungsornate in ganzer Figur malte, jetzt im Saah,
der Stifter dei- k. Pinakothek. Dieses Bildniss wurde damals all,
gciiiein bewundert, da er die edle Gestalt des Gebers der Gunst;
tution mit. aller Wahrheit, und in iJiIDZVOllGID Costume yor den
Blick geführt hatte. Als Gegenstiici malte er die Iionigin im