344 Stiassny, itlanlliiitts. Stibcr, Wolfgang-
Demos Pulamon, Gemahl der Lysippe, und Pnsikles_ (Sohn de,
IVlyron), das Denkmal geweiht_haben, deren Portraltstatuen auf
dem genannten Piedestale gruppirt waren. D_ie Statuen der Ly-
Sippe und des Myron waren von Sthennis, wie diess die lnschrig;
bezeugt (Sßäwir inöyosv). Die dritte Tatel nennt den Leochare;
als Verfertiger derStatue des Pasiltles. Auf der vierten, jetzt fehlen-
den Platte stand wieder das Bild einer Frau, und auf der fünften
ebenfalls ein solches, der Name des Künstlers ist aber unleserlich
geworden. Die Zeit der Verfertigung des Werkes fällt um Ol. 103
oder 10g, denn es ist dem Plinius entgegen jetzt nanhgewiesen,
dass sich die Thätiglseit des Leochares, der nach Plinius um
102 arbeitete, bis Ol. 111 herab erstreckt, und von Sthennis ist
eben so wohl anzunehmen, dass er schon lange vor Ol. I_l4_ thätig
war, wie dicss von Lysippos ausgemacht ist, der nach Pllnius de,
Zeitgenosse unsers Iiiinstlers war.
Die Statuen scheinen, nach den ansehnlichen Verhältnissen de,
Höhe und Breite des Fussgestelles zu schliessen, nicht unter Le,
hensgrösse gewesen zu seyn. Später dürften nach Boss, falls einige
der Männerstatuen verschont geblieben waren, diese, wenn niehg
durch neue ersetzt, doch wenigstens andere Köpfe und andere
Namen erhalten haben. Denn jede der noch vorhandenen Planen
trägt auf ihrer entgegenstehenden Seite, in denßchrtpitaugen de,
ersten und zweiten Jahrhunderts, den Namen eines Ilaisrrs oder
eines anderen Mitgliedes der kaiserlichen Familien. Drusns, Tm_
jan, Augustus und Germanicus sind genannt, deren Zusammen-
stellung Schwierigkeit bietet, da, nach der Statue des Trajan au
urtheilen, dem Augustus, Drusns und Germauicus fast hundert
Jahre nach ihrem Tode Standbilder geweiht seyn müssten, indem
die Handschrift auf die Zeit des Trajan passt. Uebrigens müssen
schon vor der Besitznahme des Pieclestals durch die Imperator-an
die alten Statuen, wenigstens zum Theil, eine andere Bestimmung
und andere Namen erhalten haben. Es findet sich nämlich auf
einer der Eckplatteu des Ünterbaues, die entweder unter die Ly-
sippe oder unter die Aristomache treffen würde, eine Inschrift in
Zügen des Augusteischen Jahrhunderts, in welcher von einer Ale-
xandra aus Cholleidä und aus dem Geschlechte des Alkibiades, des
Vaters der Lysippe die Rede ist, so dass die Umtaufung der Sta.
tue hier noch in der Familie blieb.
Plinius sagt nur, dass Sthenis meistens Figuren von anbeten-
den, opferndexi und weinenden Frauen gefertiget habe. Weiter-
heisst es, dass von Sthenis im Tempel der Concordia zu Rom die
Statuen des Jupiter, der Ceres und der Minerva gewesen seyen,
und Lucullus soll nach der Eroberung von Sinope die Statue de;
Autolycus als kostbare Iiunstbeute mit sich genommen haben.
Dann nennt man auch die Statue des Pyttalus, welcher in Arka-
dien und Elis in gleichen Ehren stand, weil er ihr billiger Schieds-
richter bei den Gränzstreitigkeiten war. Ueber die Transferirung
der Statuen durch Lucullus spricht Plutarch im Leben dessel-
ben Cßp. 25.
SttüSStly, Matthäus, Maler von Prag, war claselbst Schüler von
J. Bergler, liess sich aber dann in Brünn nieder, wo er noch lebt.
Es finden sich Genrebilder von ihm. Dann befasste er sich auch
mit der Restauration.
Stiber, Wolfgang, s. w. Stuber.