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Stengel
Stephan ,
Baron
von,
Compositionen besteht, die theils mit grösstem Fleisse vollendet.
theils nur leicht und breit hingewcrten sind. Er hatte auch ein
grosses Talent zur Auffassung von Scenen aus dem Volkslebeu.
und in wenigen Ziigen stellte er öfters die tretfendstcn Carrikatup-
biider der. Noch in seinem 72. Jahre zeichnete er mit grossm-
Sicherheit. Ueberdiess malte er Insekten nach der Natur in Was-
sertarben, die mit ausserordentlicher Wahrheit dargestellt sind.
Besonders schön sind auch seine Volkstrachten, welche mit Farbe"
ausgeführt sind.
Dann legte er eine Kunstsammlung an, die im Verlaufe von
40 Jahren zu grossem Reichthume heranwuchs. Diese Sammlung
enthielt eine interessante und reiche Auswahl von Stichen und
Badirungen, grüsstentbeils von Malern. F. C. Rupprecht fertigte
ein critisches Verzeichniss derselben in zwei Thcilcn, welche 132];
zu Bamberg erschienen. Dann ist St. v. Stengel selbst der 21.1.,
fasser des Cataloges der Blätter des Malers F. liobell, unter dem
Titel: Catalugne raisonne des estampes de Ferd. liobell. Nurem.
berg 1822, 8. Dieses rnisonnirende Verzeichniss ist eine Arbeit
der letzten Zeit des lI-unstliebenden Freiherrn, denn er starb 1822
zu Bamberg im 72. Jahre. Er hinteriiess eine handschriftliche
Biographie, wie Jäck in seinem Pantheon sagt.
Stephan Baron von Stengel fertigte auch mehrere radirte Bliit-
ter, die schön und geistreich zu nennen sind, und einen Beruf
zum liünstler beurkunden. C. E. Hess stach nach seinen Zeich-
nungen 6 Ansichten aus dem Garten zu Schwetzingen, 4 (lßrSIZ-Elben
in Aquatinta, qu. fol., und zwei in qu. 4. Ferner stach er das
Schloss Frauenberg, und die Villa Perha, qu. 4.; dann das ehe-
malige Schloss Herlaching bei München mit vier weidendeti Phi..-
den, und eine andere Dorfansicht mit hohem Birchthurme und
zwei Kindern unter dem Baume, in Aquatinta qu. 4. und 8. Fer-
ner stach Hess nach seinen Zeichnungen einen Profilkopf mit gg-
öifnetem Munde nach Rafael, qu. 12., eine verhüllte weibnchc
Figur an der Säule, einen Greis am brennenden Altare, und eine
weibliche Figur mit dem Iiranze, in welchem: lYIadame de Stetige]
steht (Visitenbillet in Punlatirinanier), qu. 16.
Das Verzeichniss der eigenhändigen Rudirungen St. v. StEDgeP;
im RigaVschen Cataloge ist vvillhührlich. Auf den meisten sieh;
der Name, auf einigen S. v. S. oder S. v. S. f.
1 10) Les Environs de Heidelberg MDCCLXXI. Dessinä
(Paprcs nature le 27. Julliet 1770 z. Heidelberg par Etienne
de Stengel. Diess steht auf zwei Steinen des Titelblattes.
Alle sind bezeichnet: S. de Stengel fec. 1771 72. Diese
, schön radirte Folge enthält Ansichten von Heidelberg, von
den Schlössern Weinheini, Neufnllscnstein, Reipoldlsirchen,
Heppenheim, Schriesheim, und der Hirschgaisse in Heidelberg.
Ein Blatt isrbetitelt: in Reipoldslsirchen. Et de Stengel, 3,
i!) Le chateau de Heidelberg. S, de Spengel f. 1802. H. 2' Z,
all... ßr. 9 Z. 5 L.
I2) e chateau de Starenberg. S. v. Stengel f. 1305. In (im.
selben Grösse.
15) Die Ruinen von Rupperts-Eck. S. de Stcngel f. 1775. H_
14) Die Ruinen von Falkenstein. S. de Stengel f. 1776. H. 6 Z,
3 L., Br. 8 Z. 5 L.
15) La porte du bourg Roscnheim en Baviere. Rechts auf der
Erde: St. de Stengel f. 1802. H. 10 Z., Br. 7 Z.