Volltext: Sole, G. G. - Surugue, L. (Bd. 17)

Sleinbrück , 
Eduard. 
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Jünger der Kunst zu werden, wie ein Zettel hinter dem Bilde 
Meldung that. Dieser Mann heisst Lüdgcr, und das Bild, eine 
Landschaft, sollte der Gesellschaft vÜnionn, deren Mitglied er 
war, als Zeichen seiner Dankbarkeit verehrt werden. Dieser Vor- 
fall wirkte entscheidend auf unsern Künstler, und der Entschluss, 
Maler zu werden, war gefasst. Er sollte nun nach Paris gehen, 
ward aber durch Umstände nach Berlin geführt, wo ihn Professor 
Wach als Schüler aufnahm. Niemand war jetzt {leissiger als er, 
alle Arbeit, alle Schwierigkeiten waren Spiel und Reiz für ihn im 
Vergleich mit seinem kaufmännischen Leben. Nach drei bis vier 
Jahren ernstlichen Strebens brachte! er sein erstes Bild zur Aus- 
stellung, welches den Sündenfall vorstcllt, und vom Verein der 
Kunstfreunde in Preussen angekauft wurde. Zu gleicher Zeit fand 
ein Engel, der die Hitumelsthüren Öffnet, so viel Beifall, dass er 
wiederholt werden musste. Das Urbild kaufte der Prinz von Preus- 
len. Nicht so gelungen, und streng bcurthcilt, ist ein anderes 
Gemälde, in welchem Steiubrück den Schutzengel vorstellte. Zu 
jener Zeit hatten bereits die Leistungen der Düsseldorfer Schule 
Aufsehen erregt, und diesen gegenüber stand auch der Schutzengel 
im Nachtheil. Der Künstler hatte daher keine Ruhe mehr in Ber- 
lin und ging zu Anfang des Jahres 1829 nach Düsseldorf, wo er 
mit Sohn, Hildebrandt, Bendemann und Schirmer sieben Mo- 
nate in Freundschaft verlebte, und für den Rheinisch  West- 
lnhälischen Kunstverein eine Hagar malte. Im Herhste desselben 
Jahres reiste er nach Italien, wo er jetzt auch Lessing traf. Hier 
malte er die halbe Figur einer jngendett Nymphe in Lebensgrüsse, 
welche der berühmte Architekt Schinkel erstand. Nach seiner 
Rückkehr aus Italien verheirathete er sich und liess sich zu Berlin 
nieder. Das erste Bild, welches er hier malte, stellt die hlaria 
"mit dem liinde vor, wie sie, lebensgross, aus der Thüre ihres 
Hauses tritt. Dieses, durch den Stich von Eichens bekannte Bild, 
erwarb der seelige König von Preusscn, und für den Ptheinisch- 
Wcstphiilischen Kunstverein wiederholte er dasselbe. Im Sommer 
1833 zog ihn die Sehnsucht nach seinen alten Freunden so mäch- 
tig, dass er nach Düsseldorf übersiedelte, wo er jetzt bis 1810 der 
{iämst lebte, und viele Bilder malte , die zu den ausgezeichneten 
Werken der neueren deutschen Kunst gehören. In dem bezeich- 
neten Jahre liess sich aber der Künstler in Frankfurt nieder, wo sich 
seit etlichen Jahren ein reges Streben kund gibt. Der Zeit nach 
fßlgt zuerst ein Bild in der Gallerie des Consuls Wagener in Ber- 
lin, Welches in ä Lebensgrüsse badende Kinder vorstellt. Ein an- 
deres berühmtes Gemälde, welches, durch den fiheinisch-Westpltäli- 
sehen Kunstverein verloost, später in, die grosshGallerie zu Darm- 
stadt überging, stellt die Genovefa vor, wie. sie bleich und erschöpft 
am Buchenstamme mit dem Sühnchen sitzt und das lieblich lei- 
dende Antlitz nach dem Himmel richtet. Es ist diese ein "Meister- 
werk poetischer Auffassung, und ächt künstlerischer Begeisterung. 
Der Banquier Bendemann in Berlin besitzt das Gemälde mit der 
an der Wand horchenden Thisbe in halber Lebensgrüsse, und 
das liebliche Bild des liotbkäppchens im Walde in äLebensgrösse, 
welches ebenfalls durch den Magdeburgcr Kunstverein verlouSi 
wurde, ging in den Besitz des Herzogs von Dessau über. Der 
Prinz von Preussen erwarb die Nymphe derDiissel,  lebenEgYOSSB 
Figur in Laub und Felsengcklült, welche 1857 zur Außilßllulltt 
ltatu. Ein Bild aus derselben Zeit, im Besitze des Fabrilsatiteti Ja- 
kubs i" Puisdalll, stellt eine fischersfrati am Strande dar, wie sie 
119i ßllfälßlgßntltvnt Gewitter! nach dem Gatten spiiht. 
Bis hielter hatte sich der liüustlcr nur an Gegenständen von
	        
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