Volltext: Sole, G. G. - Surugue, L. (Bd. 17)

Steinbach , 
Erwin 
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drzile den Mathias Heinz von Strassburg. Dann hatte Erwin auch 
eine kunstreiche Tochter, Namens Sabina, welche das Münster 
durch mehrere Figuren, besonders das Hauptportal und das süd- 
liebe Thor zierte. In Erwin's Familie war die Bildiierei mit 
der Baukunst verbunden, wie dieses von jeher gewesen, woraus 
jene Einheit des Ganzen zu erklären ist, Welche dadurch entstand, 
dass die einzelnen Bilder als untrennbar-e Theile gleich bei der 
Conception des Bauwerkes mit hineingedaclit wurden. Und so 
liegt uns auch an den Wänden des Nlünstcrs gleichsam eine Sinn 
und Gemiith ergreifende Bilderbibel offen vor den Augen. Doch 
ist am Dome in dieser Hinsicht nur noch die lrlauptfeicade, die 
westliche Seite, von Bedeutung; die anderen Seiten sind überar- 
beitet. An der ilauptfzieade ist das durch die Jungfrau, dem Ur- 
bilile der Reinheit und Unschuld, im Sohne herabgesticgene ewige 
Wort in Steinformen hervurgebililct. Prof. Braun hat iin zweiten 
Hefte der Quartalbliitter des Vereins für Literatur und Kunst zu 
Mainz 1353 in diesem Bildcrsclimuck die hohe Bedeutsamkeit der 
christlichen Sculptur erfasst. In Dr. H. Miiller's Beiträgen, zweite 
Aufl. 1357i ist ein Auszug zu lesen. Auch Göthtfs Jugendschrift 
vvon deutscher Baukunst 1773m ist über die ästhetische Bedeutung 
der Münsterfaeade gehandelt, doch nicht in obigem Sinne. 
Güthe frägt vvliunst und Alterthum IV. 3. S. 12m umsonst um 
Erwin's Ruhestätte; er sah den ärmlichen Stein aussen am zweiten 
Chorpfeiler der alten Johonneskirche nicht. Hier liest man: Anno 
Domini MCCGXVI. XII. lial. Augusti obiit Domina Husa uxor 
Magistri Erwiiii; ferner: Anno Domini MCCCXYYIII. Iial. Februarii 
obiit Magister Erwinus Guhernator fabricac ecclesiae Argentincnsis; 
sodann: Anno Domini MCCC. XXXVIII. XV. Yial. Aprilis obiit 
Magister Johannes filius Erwini Magistri operis hujus ecclesiae. 
Ueber andere Lesarteii s. Nordefs Janus lI. 28. Zu Steinbach 
wurde dein unsterblichen Meister 1345 aufIiosteii der Strassburger 
Freimaurer-Luge ein Denkmal gesetzt. Den. 51. August fand die 
Einweihung mit erhebender Feierlichkeit statt. 
Das Münster in Strassburg ist durch zahlreiche Abbildungen 
bekannt, sowohl durch Qemälcle, als durch Stiche und Lithogra- 
phien. Zu den älteren dieser Art gehören jene von D. Spccklin, 
deren wir im Artikel dieses Meisters erwähnt haben. Ein anderes 
schönes und sehr grosses Blatt, ohne Namen des Stcchers (Hon- 
dius?) gibt eine sehr deutliche Ansicht des Münsters mitiallen 
seinen äusseren Theilen und mit Stallage. Oben rechts ist ein 
Schild mit lateinischer Beschreibung. Isaac Brunn stach das Mün- 
ster 1615, oben mit Beschreibung in Versen, gr- fbl- Dann aut 
5 Blättern die Kanzel, dasTabernaliel und die beiden Portale, fol. 
Diese Blätter gehören zu Scliadäus Münsterbüclilein. Auch ein 
grosser Holzschnitt mit der Ansicht der Cathedrale und mit Be- 
schreibung in Versen erschien gegen Ende des 17. Jahrhunderts 
bei Schmuck in Strassburg. Ein neuerer Stich ist von Juli. Adam 
Seupel gr. f'ol., und von J. M. Weiss, gr. fol. J. Haas stach das 
Münster in t'ol., mit zwei kleinen Seitenansichten und mit der 
Uhr, 8. Von Schnell haben wir eine Ansicht nach dem Gemälde 
von A. von Bayer, schiines Blatt in gr. fol., und F. J. Oberthiir 
stach nach F. Güiither's Zeichnung 1827 das Münster mit seinen 
Umgebungen, ein vorzügliches Blatt in gr. imp. fol, Litliugrapliiit 
ist dieser Dom in Chapufs Cathed. franeaises, und auch noch 
andere litbographirte Ansichten finden sich. 
Die Domplnne im Archive des Frauenhauses zu Strassbui-g 
werden gegemviirtig im Stiche bekannt gemacht, wie wir schon 
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