Stefnno,
Tommaso
Niccolo
Stcfann,
di n.
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solchen Ereignissen vorauszusetzen ist. Eine Tafel in drei Abthei-
lungen, die Madonna mit dem Iiinde und dem hl. Bernhard, und
aussen verschiedene Heilige, an der Stadel mehrere kleine Vor-
stellungen aus der Geschichte derselben, wird in der Gallerie zu
Florenz als Werk des Giottino gezeigt.
Von Arbeiten ansserhalb Florenz nennt Vasari zuerst das Ge-
mälde init St. Cosmus und Dainiaii im Kloster zu Canipora, wel-
ches aber schon zu seiner Zeit verdorben war. Dann nennt er
ein Taberualael auf der Brücke zu Ilomiti in Valdarno, welches zu
Anfang des 18- Jühfllunderts zu Grunde ging. In S. Giovanni zu
Boni malte er ein Bild, welches den Pabst in verschiedenen Gra-
den darstellte. lu dem Palaste einer der Familien Orsini malte er
mehrere Bilder berühmter Männer, die schon zu Vasarfs Zeit nicht
mehr vorhanden waren. Den hl. Ludwig an einem Pfeiler in Araceli
sah der genannte Schriftsteller noch, und fand ihn sehr schön. ln
der unteren liirche zu Assisi inalte er iin Bogen über der lianzel
die Krönung Mariä mit vielen Engeln umher, die nach Vasari
so anmnthig, von so schönem Ausdrucke in den Hüpfen und so
weich und zart ausgeführt sind, dass sie bei der Harmonie der
Farben zu erkennen geben, er habe alle Meister erreicht, die bis
dahin gelebt hatten. Um jenen Bogen malte er auch einiges aus
dem Leben des hl. Nicolaus. Diese Gemälde sind noch wohl er-
halten. In St. Chiara zu Assisi liihrte er nach Vasari in lYlitte
der Kirche ein Frescogemälde aus, in welchem die hl. "Clara von
zwei Engeln in der Luft getragen wird. Unten wird ein Iiiiid
erweckt, während viele Frauen mit dem Zeichen des Staunen: um
her stehen; alle mit zierlichem Iiopfputze und Gewändern nach
Art jener Zeit. Gegenwärtig sieht man an den Gewölben der Kir-
che nur noch Beste von Malereien, welche die Heilige tlieils neben
Christus, theils neben der Madonna mit Engeln darstellen, und
nach Schorn (Note zum Vasari) ihm wohl angehören können. Oh die
erwähnte Vorstellung sich darunter befinde, ist nicht zu bestiinuien.
Tommaso vollendete indessen die Gemälde in St. Chiara nicht. da
er nach Vasari's Behauptung krank nach Florenz zurückkehrte.
In einem liegen über dem Thore, welches nach dem Dome führt,
soll Tominaso auch eine Nladonna uiit_dem liinde gemalt haben,
so fleissig, dass sie belebt zu seyn scheine, wie Vasari angibt. Da-
bei brachte er die Figur des hl. Franz und eines anderen Hei-
ligen an.
Vasai-i lässt diesen Meister im 52sten Jahre zu Florenz an der
Schwindsucht sterben, also im Jahre 1556. wenn _er 1324 gebßrell
ist. Wenn dieses sich so verhält, so kann Lippo nicht Schüler
Toinmasds gewesen seyii, da er dessen Geburt um 1554 setzt. In
einer Hinsicht inuss ein lrrthum herrschen. Michelino, Gio. tlal
Ponte und Gio. Tossicani zählt er ebenfalls unter die Schüler
IMasds. Vasari liigte das Bildniss unsers Künstlers bei.
Stßfanß, TOmmälSO dl, Maler und Architekt, WBP der Sohn eines
Minialurmalers Slefanu von Florenz, der ebenfalls die Baukunst
übte. Dieser beiden Künstler erwähnt Bottari, und zählt den Tum.
maso unter die Schüler des Lor. Sciarpelloni cli Credi, welchen
er nachahmxe. Er malte aber gewöhnlich in Miniatur. Starb 1504
in hohem Alter.
Stefano, NiCCOIO, (ü, Maler von Belluno, scheint holländischer Ab-
lsunft zu sc-yn. da wir ihn auch van Stefaui genannt finden. Er
war ein Verwandter von Titiau, hinter welchem er nach Lau-A
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