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Stefano ,
Tommaso
diL
und verständig umgab. In der Capelle des hl. Silvester in Sh
Croee malte er mit grossem Fleisse das Leben des hl. Constantin,
und dann zeichnete er an einer Marmorverzierung, die zum Grab-
male des Bettino de' Bardi dient, diesen selbst in Rüstung, wie ihn die
Posaunen zweier Engel zum Weltgerichte erwecken, wahrend oben
Christus in Wolken schwebt. Diese Auferstehung (in der 25mm
Capelle) ist noch kenntlich, hat aber sehr gelitten. _In S. Paneraziu
malte er einen lireuztragenden Christus neben einigendrleiligen,
und im Iireuzgange des lilosters S. Gallo eine_Pietas in Fresco,
die nur noch in einer Copie in der genannten Kirche S. Panci-azio
vorhanden ist, da das Kloster zerstört wurde. In St. Maria N0.
vella malte er in der Capelle des hl. Laurentius di_e hl. Cosma,
und Damian in Fresco, dann in Ognissanti St. Christoph mit 3h
Georg. die schon zu Vasari's Zeit renovirt waren._ Sehr gut gemalg
und wohl erhalten war zu Vasnri's Zeit noch eine Madonna mit
dem liinde über der Sahristeithüre dieser Kirche in Fresco, alle,"
jetzt ist lieine Spur mehr vorhanden. Durch alle diese Wei-ker
in der Weise Giotto's ausgeführt, hatte Tomniaso nach Vasarf,
Bemerkung so grossen Ruf erlangt, dass man sagte, der" Geist
Giotto's wohne in ihm. Von den Werken, welche der liunsiiei-
noch weiter in Florenz auslührte, nennt aber Vasari ausser einigen
Zeichnungen, die in seiner Sammlung waren, nur noch zwei; ein
Spottbild auf den Herzog von Athen am Thurine des Palastes de,
Yodesta und eine Grablegung in Tempera in S.__Romeo. Da,
erstere dieser Bilder malte er auf Veranlassung des Burgen Agnolo
Acciajuoli bei Gelegenheit der 1545 ierfolgten Vertreibung des H".
zogs. Er stellte den letzteren mit seinem Gefolge dar. alle mit
Missethäteruiützen auf dem Kopfe, und um das Haupt des Fürsten
stellte er viele reissende und andere Thiere dar, welche seine N3.
tur und Eigenschaft bezeichnen sollten, während einer seine;-
Ilathgeber als Verräther des Vaterlandes ihm den Palast der Pi-io.
ren hinreicht. Er fügte auch die Namen der dargestellten Per.
sonen bei, so wie Verse, was alles Baldinucci V. 2. p. 59 genauer
beschreibt, als Vasari. Das Gemälde hat aber haum mehr Spuren hin-
terlassen. Von der erwähnten Grablegung sagt Vasari. dass Tom.
maso niemals etwas Besseres auf Holz gemalt habe. Die Marion,
Nicotlemus und andere Gestalten umgeben den Leichnam Chi-ist],
alle ltuinmervoll, mit sanften Geherden seinen Tod betrauemd
und ihr Leid durch verschiedene Stellungen und Bewegungen zu
erkennen gebend. Fürwahr, sagt Vasari, erscheint es als ein Wim.
der, nicht dass der Geist dieses liünstlers so hohe Gedanken er.
fasste, sondern dass er sie mit dem Pinsel so auszudrucken ver-
mochte. Auch sei dieses Bild minder um des Gegenstandes und
der Eründung willen rühmenswerth, als wegen des Ausdruckes in
den Köpfen, worin er trotz der verzogenen Linien, welche das
Weinen hervorbringt, doch die Schönheit zu bewahren gewusst
hat, die sonst das Weinen gefährde. Baldinucci sah dieses Bild
noch wohl erhalten in der Sahristei. Ueberdiess nennt Vusari nur
noch eine vier Ellen hohe Marmorfigur am Gloclsenthurm von 5;,
Maria del Fiore, die Tomniaso ausgeführt haben soll, die Haupt.
bilder des Meisters in der Capelle de' Bardi in St. Croce über.
geht er. Da sind Darstellungen aus der Legende des hl. Silvester
und anderer Heiligen, die sich bis auf den heutigen 'l'a_g erhalten
haben, titid die Lobs-prüche rechtfertigen, welche Ghiberti und
Vasari (lilesem Meister ertheilen. Die Wunderbegebenheiten sind
glücklich ausgedrückt. die Heiligen haben Ernst und wurde ge-
nug, um das nülhigc Zutrauen zu erwecken, der Haufen aber zeig;
so viel Staunen, Spannung, Zweifel, Zuversicht, als irgend bei