Volltext: Sole, G. G. - Surugue, L. (Bd. 17)

Stevfiwno, 
Tonmmso 
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Stefanodxennt man nur einen Sohn Namens Domenico. dessen 
Sohn ein anderer Stefano war, der 1414 im Buche der Kunstma- 
iflktfl als Maler eingeschrieben ist; allein desswegen ist es nicht 
unmöglich, dass auch Tommaso ein Sohn desselben sei, für wel- 
chen ihn Vasari nimmt. 
Nach Vasari 1524 in Florenz geboren, erlernte er die Anfangs- 
gründe der Kunst bei seinem Vater, verfolgte aber dann mit sul- 
chem Glücke die Bahn des Giotto, dass er zuletzt nicht nur den 
Vater, sondern selbst den Meister hinter sich lirss. Man dürfie 
in ihm den zweiten Giottu erkannt haben, woher ihm der Bei- 
name Giottino zukam, welcher als Diminutivum die Nleinung er- 
zeugt haben diirlte, dass Giottino ein Sohn des Giotttrgewesgn 
sei. Sein inniges Gefühl war aber mit dem seines Lehrersvcn- 
wandt, und er musste darum Gestalten bilden, aus denen ein gleich 
milder Ausdruck der Seele hervorleuchtet. Die Eigentliiimlicbkeit 
des Meisters leuchtet besonders aus den Werken Mann's in der 
Capelle Bardi in St. Croee zu Florenz hervor, welche Spcth (Kunst 
in Italien I. 550) und B. v. liuniohr (Ital. Forsch. lI. 32) näher 
würdigen. Speth erkennt in Maso keinen blinden Nachahmer 
Giottds, da er diesen im Sanften und "Geschmeirligeri nicht selten 
übertrugen hat. Auch im Förmlichen hat er seinem Lehrer weniger 
gehuldiget, als dilrin der höheren Vollkommenheit nachgestreht. 
In den Gestaltungen istdie noch bei Gioltu VUfliflllllllüUtlß lang. 
liche Form gänzlich verschwunden, und in der Behandlung der 
Gewänder, der Haare, des Bartes, u. s. w. zeichnete er sich in 
eigentbiimlicher Weise aus. Schon Vasari erkannte dieses, und 
bemerkt noch dazu, dass Tomniaso ohne Zweitel das, was man 
Einheit und Harmonie nennt, in diese Kunst gebracht habe. Der 
Sinn der Worte Y'asa'ri's: vChe si vede ch' egli aggiunse seulu 
dubbio Punione ä quesV artem lässt sich aber nur durch Umschrei- 
bung deutlich machen. und erklärt sich nach Schurn (Üebersctzultg 
VasarPs l. 515) "anrbessten aus '15. v. llumuhxds Charakteristik der 
von Ghiberti-erwiihnteti Gemälde der Capc-lle Bardi, welche Wiirl- 
liclrheisst: vlin defAuslühi-ung dieserM-auergemälde glaubte ich 
bei wiederhulter Betrachtung wahrzunehmen, dass Giuttino sich 
ernstlich bemüht habe, die gleichmiissig gedrängte undhlebendige 
Anordnung, die breiten. "undurchschnittenen Lichtmassen des Giotto 
nicht allein beizubehalten, vielmehr sie weiter zu bilden. Sichtlich 
war er bereits "tieler in die Gesetze derEinscheinung eingcätirnngen, 
konnte er bereits, wie glückliche Wendungen der Arme und Häup- 
ter darlegen, die menschliche Gestalt ungleich besser als Giottu 
und selbst alsTaddeo darstellen, derjcnen Wohl in der Anmuth über- 
trillt, doch in der Zeichnung, im Charakter, im Ausdrucke ernster 
und feierlicher Stimmungen, iveit hinter ihm zurückgeblieben isLn 
Un'e'r den friihestenblverlien dieses Meisters in Florenz nennt 
Vasari ohne nähere Bezeichnung ein Bild in. St. Stefcni), dann die 
Heiligen Custnas und Uamian bei den Fratl Ermini, die Ausgies- 
sang" des hl. Geistes in einer Capelle der alten Iiirehe S. Spirito. 
und ein Bild derMndunna mit mehreren Heiligen in einem 'l'aber- 
nahel an der Ecke des Klosters neben dieser Kirche; allein von 
dem ersteren dieser Bilder sah Vasari nur mehr Spuren, die in 
der Folge. ganz verschwunden sind, und das letzte wurde neuer- 
lich iibermalt. Vasari sagt, der Biinstler habe sich  diesem Ge 
melde in den Iiüpfen sowohl, als in anderen Dingen zum Theil 
der neueren Manier genähert, indem er die Hautfarben zu ver- 
ändern, ihnen griissere Mannigfaltigkeit zu verleihen suchte, und 
alle Gestalten mit verschiedenen Gewändern und Farben zierlich 
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Künstler 
Lex. 
XVII. 
17
	        
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