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Steen .
Jan
einem der gewähltesten Bilder des Meisters. (H. 2 F. 2 1 F_
9 z.) g) Von eilf Personen, die sich mit Kartenspiel, Liebe und
Musik die Zeit vertreiben, spielt J. Steen selbst die Violine, indem
er mit Wohlgefallen ein Mädchen ansieht. lii Compositiun be-
aonders launig, in der Behandlung fleissig, iiiiFarbenton, mit Aus-
nahme einer Frau, aber ins Bräunliche gehend. (H. 2 F. 10 Z ,
Br. 2 F. 5;; Z.) 5) Landleute in einer Schenke, die bei Saus und
Braus, mit Tanz und Schriiaus eine gi-osse Festlichkeit begehen.
Voll der glücklichsten Motive und dabei solide impastirt und
delicat beendigl, nur iin Haiiptton etwas dunliel. H. 2 15-, Hi". 2 1-1
55 Z.) 4) Das Bohnenfest. Die Aufmcrksanikeitiist auf den Buii-
nenkünig gerichtet, der so eben ein Glas leert, wahrend ein Knabe
die auf dem Boden stehenden Iierzchen IlIJSZUiHSSeiI sucht. Ein
Bild von ungeinciner Laune in dieser gemeinen Sphare, doch min,
der fleissig und etwas schwer und braun iii der Farbe. 5) Eine
Schenke am Canal, in welcher eine Gesellschaft von Landleuten
toll und ausgelassen hauset. In einem Boote kommen noch sieben
lustige Gesellen an. Ein fleissiges und reiches Bild, aber im Hiiupb
ton zu braun. H. 3 F. 8 Z., Br. 4 F. n Z.) Öl Eine Gßsellschafg
von vier Männern und einer Frau beim Kartenspiel. Ein fleissiges.
schätzbares Bild. (H. 1 F. 55 Z„ BP. l F- 5 ZJ 7) Falütllellsceng
in einem Zimmer.
Im Museum des Louvre zu Paris ist eine zahlreiche Gase"-
schaft aus den unteren Ständen in einem grossen Zimmer bei
Musik und Tanz, und lässt sich bei Wein und Liebe wohl svym
Beich an glücklichen Motiven, und voll Laune, aber zerstreut und
haltungslos. Die Färbung ist klar, die Behandlung geistreich,
wenn gleich nicht sehr sorgfältig. (H. 1 m. 18 c., Br. 1 iii. 61 m)
Im Jahre 1845 wurde die Hochzeit zu Gana, als lustige ßaib
ernhochzeit, aus der Sammlung des Herzogs von Berry mit
16501 Fr. bezahlt, Dieses Gemälde galt 1357 nur 5500 Fr. Ein
Gemälde aus der Sammlung Martinfs, welches Bauern und Rei-
sende im Hofe vor der Schenke vorstellt, wurde 185.4 iii Paris mit
5450 Fr. bezahlt. Die getuscliten Zeichnungen, welche bis 13,0
im Cabinel Paignon Dijoni'al waren, gingen wahrscheinlich in das
k. französische Cabinet über, Sie stellen fahrende Musikanten voi-
einer l-lausthüre, das Innere eines holländischen Hauses ain Drei-
hönigs-Abentl, und eine Quäckcrversaminlung dar.
In der k. Pinakothek zu München ist eine Bauern.
Schlägerei in einer Dorfhütte, eine ungemein lebendige Handlung
roher Naturen, mit Warmer Färbung tleissig vollendet. Die um
Hülfe ruFencle Bäuerin hält einen mit einem Besen bewaffneten
Mann zurück, welcher auf einen anderen eindringt, der zu Boden
liegt. H. 2 F. 1 Z., Br. 5 F. g Z. Ein kleineres Bild stellt einen
Arzt vor, wie er der kranken Frau den Puls tuhlt. H. 1 F. 11 z"
Br. 1 F. 7 Z. Dieses Bild stammt aus Düsseldorf.
In der Gallerie des Museums zu Berlin ist ebenfalls ein
Gemälde von Steen, welches zwar nicht zu dessen bedeutendsten
Leistungen getiöi-t, aber in der Behandlung und in der Auffassung
des Einzelnen einen bestimmten Beleg seiner Richtung gibt. E,
stellt einen Wirthshausgarten mit mehreren 'I'ischeii vor, zivischeii
welchen sich ehrsame ßürgersleute iii bequemer Philisterhalligkei;
auf und nieder bewegen. Vorn sitzt der liünstler selbst, hell von
der Sonne beschienen, indem__er_ sich_ so eben einen Hering zu
bereitet, und m höchster Vergnuglichkeit den Beschauer einzuladen
scheint. Dieses Bild trägt den Namen des lMeistera. H. 2 F. 2; z"
Br. 1 1'. 10i z-