Solis,
Virgil.
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Zeichnungen auf Kupfer und im Hclzschnitte ausfiihrten. Die
Inschrift des Bildnisses sagt ja deutlich:
Mit meiner Hand ich erfuhr bracht.
Dass mancher Iiunstler wart gemacht.
Die liunstler mich Vater hissen.
In zu dienen war ich gflissen.
Diese Künstler bedienten sich der Risse und Visirungcn des
Meisters, deren er unmittelbar auf die Holzstöclte machte. Dass
er sich zur Vervielfältigung seiner Zeichnungen verschiedener
Hände bedient habe, heweiset auch die Ungleichheit derAusfiihrung.
In einigen der Stiche zeigt sich eine veraltete Manier, in anderen
ein reiner Styl in den Formen, worin vielleicht die Hand des
Meisters zu erkennen ist. Dann finden sich auch solche, welche
den Beginn der Ausartung der Kunst anzeigen, welche bald nach-
her eintrat. Blätter dieser Art könnten erst nach dem Tode des
Meisters herausgekommen seyn, denn die Zahl der Arbeiten des V.
Solis ist zu gross, als dass sie alle während seiner Lebenszeit ent-
standen sind. Der Meister wurde ja nur 48 Jahre alt, indem die
genannte Inschrilt sagt:
Da ich war in meinem 48 Jahr,
Und 62 die Jahrzahl Christi war,
Fordert mich Got ab dieser Welt,
Bin nun unter die Seligen gzclt.
So schreibtßalthasar Jeniehen, und diejenigen sind daher sicher
im lrrthum, welche den Künstler 1576 oder 1577 sterben lassen.
Bartsch, P. gr. lX. 2146 ff. beschreibt von Snlis 558 Kupfer-
stiche, und unter ÖÖ Numern fast er die Holzschnitte dieses Mei-
sters zusammen. Allein dieses Verzeichniss ist bei aller Ausdeh-
nung nicht complet, und es sind daher Nachträge und Zusätze
nnthwendig geworden. Die Stiche sind in guten Abdriieken sehr
selten, und man findet daher selbst in ansehnlichen Sammlun-
gen nur schwache und schlechte Abdrücke. Sie sind meistens in
lslcinem Formate, ohne grosse Wichtigkeit der Composition, und
vielleicht auch desswegen weniger beachtet werden und zu Grunde
gegangen. Holzschnitte finden sich noch viele, da sie meistens
durch Bücher erhalten wurden.
Arbeiten auf Kupfer.
Darstellungen aus dem alten Testamente. W
1 5) Gott der Vater, und Adam undEva, jede Figur einzeln
in einer Einfassung stehend. Unten stehen die Buchstaben
4) Adam und Eva. Ersterer rechts sitzend streclit die Hand
nach dem Apfel aus, welchen ihm Eva reicht. Links oben
um Baumstamme das Zeichen. H. 2 Z. 8 Br. 4 Z. 2 L.
5 6) Adam und Eva, Gegcnstiichc. Adam reicht der Eva
von der verbotenen Frucht, welche sie am Baume bereits zum
Munde führt. Linl-is unten das Zeichen. Hi; Z., Br. 5 Z. 5L.
7) Die Geschichte der ersten Menschen, als Fries behandelt.
Links ist die Schöpfung des Weibes, in der Mitte essen
beide von der Frucht, rechts ist die Vertreibung aus dem
Paradiese. In der Mitte unten das Zeichen. H. l Z. 5 L-,
Br. 7 Z. Ö L.
8) Die Geschichte der ersten Eltern von ihrer Schöpfung bis
zu ihrer Vertreibung aus dem Paradiese, in einem Friese-
Rechts unten das Zeichen. 11. 2 Z., ßr. 9 Z.
Im Nachtrage S. 27 sind andere Darstellungen dieser Art,
die ßartsch nicht ltnnnte.