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Spinello
di
Luca.
wegung. In einem weiteren Bilde sieht man den Heiligen vor
Diocletian, der ihn in den glühenden Ofen werfen lässt, und sofu"
folgen alle Thaten und Schicksale des Heiligen bis zu seiner Enb
hauptiing. lin letzten Gemälde schildert der Meister die Geben
hringung der Gebeine des hl. Ephesus von Alexandrien nach Pisa
und diess erklärt Vasari als das schönste Bild desselben, welchg;
zu seiner Zeit noch in voller Farbenfrische dastand. Jetzt sind
diese Gemälde verblichen. Hierauf malte er in S. Francesco in
der zweiten Capelle neben der Hauptcapelle viele Geschichten de,
Apostel Bartholumäus, Andreas, Johannes und Jacobus, ein bald
darauf entstandener Aufruhr zwang ihn aber zur Rückkehr nach
Florenz, wo er nach Vasari in der Capelle Macchiavelli in St.
Croce viele Bilder aus dem Leben der Heiligen Philippus und
Jacobus malte; allein man kennt keine Capelle dieser Familim
Das Altarblatt für diese Cnpelle soll er nach seiner Rückkehr- in
Arezzo gemalt haben, von woherVasari 1400 das Bild nach FIÜrenz
schicken lässt.
Spinello war damals bereits 77 Jahr alt. aber noch immer
thätig, und hoch geehrt von den Aretinern. In dieser Zeit malte
er an der Wand des Hauptaltares der Kirche der Bruderschaft
von S. Agnolo mehrere Geschichten vom hl. Michael, und dabei
den Lucifer, der seinen Sitz im Norden errichtet, so wie den Em
gelsturz. In der Luft erscheint St. Michael, der die alte Schlange
mit sieben Köpfen und zehn Hörnern bekämpft, und unten in
der Mitte Lucifer, der schon in ein sehr hässliches Thier verwam
delt ist, wie man noch sehen kann, da diese Bilder alle wohl e"
halten sind. Spinello gefiel sich, den Bösen so furchtbar mm
missgestaltet zu machen, dass der Teufel dem Künstler im Tkaume
erschienen seyn und ihn gefragt haben soll, warum er ihm mit
dem Pinsel solche Schmach angethan hätte. Beim Erwachen w".
Spinello geistesabwesend und dem Tode nahe. Vasari scheint e-
radeweg behaupten zu wollen, dass er in Folge dieses Anfaäe,
gestorben sei, und zwar im 92. Jahre, bald nach 1400. Lanzi
Baldinucci, Ticozzi u. a. setzen daher seine Geburt in 1508 qm-l
seine" '1"0d in 1400; Vasari ist aber hier im Irrthuin, denn B_ m
Buniohr (Ital. Forsch. II. 227) hat aus dern Arcliiy delle Beforma_
gioni zu Siena nachgewiesen, dass dem Spinello fur seine Arbeiten
im Bathhause daselbst bis zum Jahre 1408 Zahlungen geleistet
wurden. Diese Bilder kannte Vasari nicht. Es sind diess Da,"
Stellungen aus_der Geschichte Friedrichs 1.. und Aleicandere NL:
1) Die Entzweiung zwischen Pabst und Iiaiser. 2) Die Stiirmung
Bgmg. 5) Kaiser und Pabst auf dem Throne. 4) Der Kaiser "u.
dem Pabste knieend. 5) Dieselbe Darstellung irn_ gesteigerten
Alfekt. 6) Ein verdorbene: Bild. 7) Die Weihe eines Bischof-L
3) Die Krönung des Pabstes. Von den grösseren Bildern stellt
das eine den Zug des Pabstes, mit dem Kaiser zu Fass, das andere
die Demiithigung des Kaisers, und das dritte die Versöhnung und
Belohnung des liaisers mit dem Schwerte dar.
Im Auslande sind die Werke dieses Meisters äusserst sehen;
nur in der Gallerie des k. Museums zu Berlin sind solche zu
finden, alle in Tempera 8UIG0ldgIUDlJi_ t) DerTod der hl. Caiha,
rina, und wie Engel ihre Seele zumdiimmehtragen. 2) Die V".
liiindilgung Mariä durch den Engel, in zwei Abtheilungen. 5) Di,
Anbetung des neugebornen Jesuskindes in der einen, die Beschnei.
dung in der anderen Abtheilung. lt) St. Augustin in bischöflichgr
Tracht, und St. Gregor mit der pahstlichen Krone. 5) Die habe.
tung der Könige. Alle diese Bilder sind in kleinem Formate.