S p eeth .
Balthasar.
Speisöeggep,
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entwiirfe für grössere Gefängnisse, die unter der Regierung de;
Vice-Königs Engen in Mailand veröifentlichet worden waren, wo-
rin er schon 1810 das jetzt so berühmt gewordene Zellensystem
anwandte, ohne von der amerikanischen Sitte Hunde gehabt zu
haben. Immer aber war ihm ängstliches Anschliessen an gegebene
Elemente und hellenische Nachahmung verhasst und zuwider. Die
antiken Formen stimmten ihn nur zu Produktionen in einer idea-
len Sphäre, ohne durch jene seine Individualität verläugnen zu
dürfen. Von diesem Standpunkte aus müssen seine Compositionen
betrachtet werden, und dann offenbaret sich immer ein eigenthüm-
liches, kräftiges Talent. Seine Zeichnungen sind trefflich in ihrer
Art, und verrathen genaue Kenntniss der Perspektive. Er machte
zwei neue gleichartige Erfindungen auf dem Gebiete der Land.
schafts- und Architekturzeichnung, die er Caustographie nannte.
Es bezeichnet dieser Name die Kunst, ohne Farben zu tuschen,
und doch jeglichen Gegenstand auf dem Papier in Schatten und
Licht darzustellen. Die eine dieser Erfindungen hat die Eigen-
schaft, dass sie bei Zeichnungen des rohen Gesteins die Natur bis
zur höchsten Täuschung darstellt, die andere vollendet ohne Zu-
thun irgend einer Farbe jeglichen Gegenstand durch alle Abstufun-
gen von Schatten und Licht.
1) Das Bildniss des Malers Georg Pforr, halbe Figur im Pro-
fil. In Lavismanier, ohne Namen, 4.
2) XII. Ansichten des Heidelberger Schlosses, geätzt und her-
ausgegeben von G. Primavesi etc. Von P. Speeth gezeichnet
und einige gestochen, qu. fol.
5) Landschaft mit Thieren. Im Vorgrunde steht eine Kuh und
im Hintergrunde liegt eine solche bei einem Schafe und
einem Hammel. Nach Pforr in Lavismanier, kl. qu. fol.
4) Zwei stehende Bühe vor einer hölzernen Brücke, die durch
einen Balken geschlossen ist. In derselben Weise, und nach
Pforr, kl. (In. fol.
5) Ein Mann zu Pferde spricht zu einigen Bauern, die am
Zaune sitzen. Nach Pforr und in gleicher Manier, kl. qu. fol.
6) Ein architektonisches Monument, wahrscheinlich das oben
erwähnte, welches nach Ungarn bestimmt war, und dessen
Entwurf ihm den Preis erwarb. Ein solches Denkmal hatte
der Künstler lithographirt. Dieses Blatt ist zu den Incuna-
beln der Lithographie zu zählen, qu. fol.
Spßßtl], Balthasar, der Bruder des Obigen, schrieb seinen Namen
wSpethß, und daher erscheint er weiter unten.
Spßght:
Specht.
Speincr, nennt Fiissly den C. Speitncr.
SPBiS, Hans; Architekt und Maler, lebvte gleichzeitig mit Borizer
in Regensburg, und wurde für den Dom boschäftigel. Er war mit
diesem in jenen Handel verwickelt, welcher dem Rurizex- das Leben
kostete,
spelSSßggßr, Maler von Schaffhausen, ist durch ähnliche Pnrtraite
bekannt. In der Sammlung des Dekan Vcith war bis 1835 dai
Portrait des Statthalters Escher von Zürich, des Erbauers des Wai-
senhauses daselbst. Speissegger gehört der nrslcm Hälfte des 19.
Jahrhunderts an.
Naglcfs KünsiZer-Leanv. Bd. XVII. 9