Speer, hlartin. Spceth, Peter. A127
Bilder finden. Im Refektorium der ehemaligen Abtei Michelsberg
waren von ihm sechs Darstellungen aus dem Leben des heil. Be-
nedikt. Dann sind von Speer die Hochaltarblätter in den Kirchen
der englischen Fräulein und der Capuziner zu Bamberg. In der
Gnllerie zu Nürnberg wird ihm ein Bild des heil. Lazarus zuge-
schrieben.
Jäck zweifelt, 0b dieser Künstler Bartholomiius geheissen habe.
Er sagt auch nicht, in welche Zeit er gehöre, und somit könnte
Speer mit dem obigen Meister EIDE Person seyn.
SPBBT, Martin, wird in Fiissly's Lexicoxx irrig unser Michael Speer
genannt.
speßtll, Peter, Zeichner und Architekt, geb. zu Mannheim 1772,
war der Sohn eines Hofmusikus, der durch die Verlegung der pfalz-
bayerischen Regierung unter Carl Theodor nach München liaiu,
wo Peter den Elemrntarunterricht erhielt. Im Jahre 1784 begab
er sich zu einem mütterlichen Oheim, Namens Georg Weber, nach
Frankfurt am Main, dem als Baumeister die Ausführung des vom
churpfalzisehen Baudirektor Pigage entworfenen Gebäudes des H.
von Schweizer auf der Zeile daselbst übertragen wurde, wobei der
junge Speeth seinc praktische Laufbahn betrat. Sein Talent ent-
wickelte sich schnell, und fand in der Baukunst, für die er ge.
boren war, sich auch bald heimisch. Es wurde ihm daher iiu
zwanzigsten Jahre denBau des Schniidfschen Hauses in derselben
Strasse übertragen, den er zur Bewunderung seiner Umgebung
führte. Nach der Herstellung dieses Gebäudes erhielt er den Auf-
trag. den Plan zu dem neu aufzufübrenden Nonnenkloster zu Engel-
thal bei Frankfurt zu verfertigen, allein die bald darauf eingetre-
tene Selmlnrisaiitin der liliister setzte diesem Unternehmen ein
Ziel, und alle seine Zeichnungen lagen unbenutzt da, denen m";
der allgemeine Beifall blieb. Hierauf begab _cr sich nach Heidel-
berg, wo er jetzt mit seinen _Freunden Strutt und G. Primavesi
mehrere Jahre verlebte, und mit grossein Eifer lsunstlerischen Stu-
dien sich hingab. Während dieser Zeit radirte er auch mehrere
Blätter und führte andere in Aquatinta aus. Primavesi gab damals
seine Ansichten des Heidelberger Schlosses heraus, wozu Speeth
fünf Zeichnungen lieferte, die mit grosser Schönheit in Sepia aus-
geführt sind. Auch mehrere architektonische Entwurfs: rühren aus
jener Zeit. Einige lieferte er fur das Baumgartnerische Ideenma-
gazin. Sein Plan zu einem Badhause, welches auf Ijosten der Re-
gierung in Schwalbach gebaut werden sollte, erhielt den Preis,
der Bau unterblieb aber wieder. Auch sein Entwurf zu einem all-
emeinen Todtendenkniale, wozu ein ungarischer Edelmann eine
äoncurrenz ausschrieb, wurde als preiswürdig erkannt. Dieses Mo-
nument sollte ästhetisches Erinnerungsmittel an unsere Sterblich-
keit und bessere Zukunft seyn. Den Preis musste Speeth mit dem
Historienmaler Iiallinuer theilen, da dessen Entwurf jenem unsers
Künstlers gleichgeachet wurde.
Durch den k. Hofgarten-Intendanten Skell ermuntert. suchte
endlich Speeth um die Stelle eines Architekten am Hofe des Für-
sten von Leiningen nach, und verlebte als solcher einige Jahre in
Amorbach, während welcher Zeit er Pläne zu mehreren Gebäuden
entwarf. Der Fürstin von Leiningen, der Mutter der regierenden
Königin von England, ertbeilte er auch Unterricht im Zeichnen.
Hierauf kam er durch Empfehlung an den Hof des Grosshcrzogs
Ferdinand von Würzburg, der diesen seinen "Laudbaumeister so