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Schum er ,
Johann.
Schupauer.
Er trägt gerne irgend eine comischc Seite zur Schau. Seine Bilder
empfehlen sich durch lebendige Aulfassung und durch Sicherheit
der Behandlung.
Schumer, Johann, Maler, arbeitete zu Anfang des 18,Jghrhun-
derts in Prag. Im Jahre 1701 malte er einige Bilder für die De-
canats Kirche zu Laun, wofür er laut Contralit 800 Gulden erhielt,
wie Dlabacz versichert, ohne den Inhalt dieser Gemälde anzugeben.
Schumer hatte als Theatermaler Ruf, und dann malte er auch
schöne Landschaften mit Vieh. Seine Lebensverhältnisse sind
unbekannt. Ein Böhme scheint er nicht zu seyn, da Styl und
Charakter seiner radirten Blätter auf die holländische Schule deuten.
Diese Blätter sind sehr selten und von grosser Schönheit, so dass
sie in hohen Preisen stehen.
1) Ein alter Hirte mit zerriessenen Beinkleidern führt hinter
sich zwei liiihe, welche ein Buuernjunge mit rundem Hute
nachtrcibt. Vom Iialbe sieht man nur den Iiopf. Ein
heilender Hund springt neben dem Alten hin. Der Zug
geht nach rechts von der Anhöhe herab. Arn Steine steht:
Joann Schumer fecit. H. 7Z. 8 L., Br. 5 Z. 5 L.
Dieses höchst seltene Blatt ist kräftig, etwas rauh radirt.
Im Cataloge des Winklefschen Cabinets wird es irrig dem
J. van Somer beigelegt, indem Stimme! glaubt, es sei unter
diesem Schumer Somer zu verstehen. Weigel vvertbet in
seinem Knnstkataloge dieses Blatt auf 8 Thl.
2) Die Kuh an der Tränke beim Brunnen rechts, an welchen
sich ein junger Hirte in blossem Kopfe anlehnt. Unten am
Sockel des Brunnens steht undeutlich und verkehrt der
Anfang des Namens Schumer. H. 5 Z. 6 L.,I Br. 8 Z.
Dieses Blatt ist vielleicht noch seltener als das obige, da
es in Catalogen nicht vorkommt. {n der Sammlung des
Grafen Sternberg-Manderscheid war ein Exemplar. Die Be-
handlung ist zarter als jene von Nro. 1, in der Zeichnung
sind aber beide verständig.
5) Ein junger Mann am Baume, mit zwei Jagdhunden. Unten
ist das Leichen J. S. Ein solches Blatt wird in Benard?
Catalog der Sammlung von Paignon-Dijonval erwähnt. Es
ist in der Grösse den obigen gleich.
Schundenlus, Carl Heinrich, Professor der Medicin zu Halle,
geb. zu Oberwinkel in Sachsen 1770. übte zu seinem Vergnügen
die Pastellmalerei, und radirte auch in Kupfer. Bei dieser Gele-
genheit nannte er sich Biondi. Dieser Name steht auf dem 1800
von F- W- Nettling gestochenen Bildniss des Anton Wall, Me-
daillon in kl. fol.
SChIJIIRO, Franz, Maler, aus Böhmen geibiirtig, lebte in Wien,
und wurde da 1762 Mitglied der Akademie. In der Sammlung
dieser Anstalt ist von ihm ein Bild des schlafenden Endymion.
Starb 1770.
Füssiy erwähnt auch eines Anton Schunko, als Ehrenmitglied
der Akademie in Wien. Dieser jiiinstler ist wahrscheinlich mit
dem obigen Eine Person.
Schupauer ,
Schubauer.