Schulz ,
J ulius.
Schulz,
Lebrecht
Wilhelm.
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Dann haben wir von J. Schulz auch radirte Blätter.
1) Zwei Esel mit Arabeslsen. Wir bleiben die Alten. Neu-
jahrslsarte für 1857. Ohne Namen und selten, qu. 12.
2) Ein rauchender Bauer. Ik hin niederträchtig falsch, Lucle.
Mit dem Zeichen S. Seltenes Blatt, wie die folgenden, 8.
5) Der Luhnkutsclmer. Noch eine Perschon. Mit dem Zeichen,
1815- 8-
4) Landschaft mit Reiter und ein den Weg zeigender Bauer,
qu. 8.
'5) Gefecht preussischer Infanterie und französischer Cavallerie,
qu. ful.
Schulz (Schultz), Juhus, Maler, wurde m09 zu Carlsruhe
geboren, und daselbst in der Iiunst unterrichtet. Er. widmete sich
der Historienmalerei, ohne die Portraitirlumst auszuscliliessen, so
dass ihm diese anfangs den meisten Erwerb sicherte. Uebrigens
haben wir von diesem liiinstler romantische Darstellungen und
Scenen aus dem Mittelalter. Eines seiner neuesten Werk stellt
die Befreiung der Catlmrina von Bora aus dem Kloster Nimtsch
durch die Bürger der Stadt Grimma dar.
Sßlllllz, IlebreCht Vvllhelm, Elfenbeinarbeiter, einer der be-
rühmtesten Meister seines Faches, wurde 1774 zu Meiningen ge-
boren und in seiner Jugend zum liunstdrechsler herangebildet.
Er fertigte als solcher die geschmackvollsten Arbeiten, allein bald
wurde aus dem Drechsler einer der geschicktesten gravirenrlen
Künstler. Seine früheren Arbeiten bestanden vorzüglich in Tabaks-
und Waidmannsgerätlischaftcn, wobei sich Schulz der Iiupferstiche
des bekannten Riedinger bediente. Der Herzog von VVellingtun
und Fürst Blücher erhielten von ihm Tabakspfeifen mit Bataillen-
stiicken von vortreßlicher Arbeit. Die Pfeife des letzteren sich!
man jetzt in der k. Iiunstkaminer zu Berlin, neben einigen Leuch-
tern, die mit mannigfachen Reliefdarstellungen geschmückt sind
und der Ilauptsache nach aus Hirschhorn bestehen. Von viel
grösserer Bedeutung sind aber seine späteren Arbeiten, die eine
Sorgfalt und eine Feinheit der Behandlung zeigen, welche seinen
Produkten einen eigenthümlichenWerth verleiht. Eine der frühe-
ren Arbeiten aus der hessten Zeit des Künstlers ist ein Pokal von
Elfenbein mit einem erhobenen Bildwerke, welches den auf seiner
Troschke von der Jagd zurückkehrenden Grossherzog von Weimar
vorstellt. Dieses Kunstwerk kaufte der König von Preusscn um
30 FriedrichscYor. Diesen Gegenstand behandelte Schulz zum
Zweitenmale an einem (35 Zoll hohen und im oberen Durchmesser
d; Zoll haltenden Becher von Elfenbein. Dieses bewunderns-
werthe Werk kaulte die Königin von England um 100 Pf. St"
um es ihrem königlichen Gemahle zum Geburtstagsgeschenke zu über-
reichen. Hierauf fertigte er, unterstützt von seinen Zwillings-
söhnen, verschiedene für den kirchlichen Gebrauch bestimmte Ge.
füsse, deren man in der ltfliunstkammer zu Berlin findet. Da
siebt man eine Hostienxluse, auf deren Deckel die Flucht nach
Aegypteti dargestellt ist; dann drei Kelche, wovon jßdßl" Hä- Zoll
hoch ist und 5 Zoll im Durchmesser hat. Der Erste Kelch zeigt
auf der einen Seite die Einsetzung des Abendmahls, auf der ande-
ren Christus am Oelberge mit den schlafenden Jüngern. Am Fuääe
dßß Iielches ist das Gepräge eines Silherlings eingeschnitten, und
1511"?- llnten am Kelche das Reliefbildniss des Künstlers. Auf dem
ltagleris Künstler-Lax. Bd. XVI. 5