Volltext: Schoute - Sole (Bd. 16)

dem Zeitpunkte, wo ich nach mannigfachen Erfahrungen auch 
den ersten Bänden meines Werkes die erwünschte Vollendung 
geben kann. Sie sind indessen auch in dieser Gestalt von 
einem Namenreichthum, wie er in keinem anderen encyclo- 
pädischen WVerke zu finden ist. 
Das Urtheil über den vorliegenden Band lasse ich an- 
deren über, könnte aber iiiglich auf einige Artikel aufmerksam 
machen, da anderwärts partheiische Ansichten sich geltend 
machen, oder irrige Angaben ausgingen, die nicht selten gläu- 
big nachgeschrieben werden. Der Artikel über Alois Sene- 
felder enthält z. B. die ältere Geschichte der Lithographie und 
ihrer Ausbreitung ohne Rücksicht auf irgend eine Parthei, und 
der Artikel über Simon Schmid dient als Einleitung zur Ge- 
schichte der Erfindung dieser Kunst, die erst als solche dem 
Senefelder ihre Entstehung verdankt. Derjenige, der diesem 
Werke durchhin nur das Verdienst einer mehr oder weniger 
sorgfältigen Cornpilation zugestehen wollte, dürfte wahr- 
lich die Richtung desselben auf dem_ Gebiete der Kunst- 
geschichte nicht streng verfolgt haben, zumal nach der bald 
erfolgten Emancipation von dem ersten, hemmenden Plane, 
worüber ich mich bereits in einer früheren Vorrede erldärt 
habe. Ein Werk dieser Art kann indessen der Lage der 
Sache nach das compilatorische Verfahren nie ganz entbehren, 
ldoch gibt mir bei wichtigeren Artikeln gleich dem Geschicht- 
schreiber (als welchen ich mich nicht brüste) die Urkunde 
in Schrift und Bild, die als urkundlich beglaubigte, oder tra- 
ditionell glaubwürdige gedruckte Quelle den Faden an die 
Hand, der mich auf den nicht selten labyrintischen Wegen 
der Kunstgeschichte leitet. Was ich noch weiter fortgeführt 
habe, wird der Kenner zu beurtheilen wissen. Meine Aufgabe, 
und nicht selten eine schwierige, ist das Detail, nicht die allge- 
meine historische Uebersicht, obgleich auch diese in wichtigen 
Artikeln berücksichtiget werden muss. 
München, 
im 
November 1846. 
Nagler.
	        
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