Solario,
Cristoforo.
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In der k. Eremitage zu St. Petersburg ist ein ähnliches_ Bild,
wie die saugende INIadonna im Louvre. Sie hält die Brust mit den
Fingern. und das Kind greift nach dem Fusse.
1m Museum zu Berlin ist ein mit Dornen gehrönter Christus,
wie er das Kreuz tragend den Blick auf den Beschauer heftet.
ln der Baron von Speck-Sternburgßchen Sammlung zu Berlin
ist der mit Dornen gekrönte Christus mit dem Rohre in halber
Figur, von Boulanger unter dem Namen von Anton Solari gesto-
chen, als Gegenstück der Schmerzensmutter, fol. M. Sorello hat
dieses Blatt copirt.
Es sind auch noch andere Werke dieses Meisters gestochen
worden.
Maria, wie sie dem auF einem Kissen liegenden Kinde die
Brust reicht, dass Bild im Pariser Museum, radirt in G. Huretfs
Nlanier. Quesnel exc. 8.
Derselbe Gegenstand, mit RafaePs Namen bezeichnet, gest. von
Vangelisli, fol.
Dasselbe Bild. J. de Menlemester sc. an 12 de la Republique
fr. Zart Vollendetes Blatt, fol.
London, Annales II. 91. gibt dieses Bild im Umrisse.
Das ähnliche Gemälde in der Gallerie der Eremitage, in Labens-
hy's Gallerie de PEremitage im Umriss gestochen, Z4.
Der xlareuztrzigende Christus, nach dem Gemälde der Gallerie
in Berlin, lith. von C. Wildt, für das Galleriewerli, gr. fol.
Die Entliauplung des Johannes im Museum des Louvre; in
Land0n's Annales X. 11. im Umrisse gestochen.
Die Büste der Salome aus diesem Gemälde hat Massol gesto-
chen, s. gr. fol.
Svlarro, Crlstoforo, Bildhauer, genannt n Gobbo, Soll nach
Lomazzo der Bruder des Andrea de Solario gewesen seyn, was
wohl nicht richtig ist, da der Künstler auch Gristoforo Lombardo
genannt wird. Ticozzo nennt ihn Solari Milanese, und spricht im
Allgemeinen von den Registern des Domes in Mailand und der
Carthause von Pavia, in welchen er neben Agost. Busto il Bam-
baja, Andrea Fusina, Agrati u. a. Künstlern vorkommt, die für
die genannten liirchen gearbeitet haben, nämlich gegen Ende
(185 15- Jahrhunderts und in den ersten Decennien des folgenden.
Von Sulurin sind an der Vorderseite des Domes in Mailand die
Statuen von Adam und Eva, der Judith, des Lazarus, des hl. Pe-
TPUS, d" Heiligen Eustach, Bochus, Lucia, Agatha, Helene u. a.
Wenigstens werden ihm diese Werke von Lomazzo zugeschrieben,
obgleich 'I'icozzi sagt, man könne aus den Registern nicht ersehen,
welche Arbeiten von ihm herrühren. In der Carthause zu Pavia
sollen einige der schönsten Basrcliefs von ihm seyn. Man legt
ihm schon von Altersher zwei Basreliets vom feinsten Marmor bei,
welche die Figuren des Ludovico il Moro und der Beatrice d'Este
enthalten. Sie kamen aber aus der liirche delle Grazie zu Mai-
land in die Carthanse, und wurden am Grabmale des Gründers
derselben angebracht. Lomazzo nennt diesen Solario auch bestell-
ten Baumeister der Kirche des Campo santo in Mailand, in welcher
die Statue des hl. Sebastian von ihm herrühren soll. In der Ca-
pelle del Albero im. Dome zu Nlailand, und in St. Maria della
Carita zu Venedig sollen andere Werke dieses Meisters seyn.
Ferner bemerken wir, dass der Iiiinsller {Solari und nicht Su-
lario tieisse, wie Lomazzo ihn nennt, es müsste denn die Ortho-