Volltext: Schoute - Sole (Bd. 16)

 
Nie. 
Sogliani, 
Giovanni Antonio, 
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ein steifes Ansehen erhielt. Auch wusste er seinen Figuren kein 
Leben einzuhauchcn. Er musste daher wegen Mangel an Erwerb 
Florenz verlassen, und liess sich in Arezzo nieder, wo er Beschäf- 
tigung fand. In der Kirche Madonna delle Lagrime ist: eine Ge- 
hurt Christi von ihm. Auch in andern Kirchen der Stadt und de- 
ren Umgebung sind Bilder von ihm. In Prato liess 1524 Messer 
Baldo Mngini ein marniornes Tabernakel durch ihn mit einem 
Madunnenbild zieren, da ihn A. San Gallo, der Erbauer des Ta- 
hernakels. empfohlen hntte. Früher wurde dem Andrea del SZIPIQ 
(lie Arbeit zugesagt, allein man stimmte den Messer Balclo zu 
Gunsten des armen Suggi, der im Wahne stand, er könne sich 
seines Auftrages zur vollen Zufriedenheit entledigen, was freilich 
nicht der Fall war. Er stellte da die von Gott dem Vater gekrönte 
lYlndunna mit Heiligen dar, und brachte auch den Besteller knieend 
an. Soggi glaubte. er habe da ein Werk geliefert, an welchem je- 
der seine Freude haben sollte, allein Vasari bemerkt, er habe da- 
mit weder sich, noch dem San Galle, der ihn empfohlen, Ehre 
gelirnulit. Suggi war nicht nur ein mittelmässige-r Maler, sondern 
glaubte auch, er wurde von keinem übertreffen. In der letzten 
Zeit seines Lebens gerieth er in Armuth, vor welcher ihn ein Jahr- 
gelrl Julius lll. schützte. Starb 1554 in Arezzo, 
S0gll8tll, Giovanm AntOnlO, Maler, geb. zu Florenz 15x81, War 
nach Vasari 2.1 Jahre Schüler des Lorenzo di Credi, und stand 
diesem bei seinen Arbeiten als Gehiilfe zur Seite. Nach Verlauf 
dieser Zeit trat er als selbststlindiger Künstler auf, und malte meh- 
rere Bilder in der Weise des B. della Porta. In der liirche zu 
Anghiari ist eine Darstellung des Ahendinahles, welches Vasari im 
Vorbeigehen erwähnt. Dieses Gemälde hat eine auffallende Aehn- 
lichlseit mit dem Abendmahle des Andrea del Sarto in der Abtei 
Vallonibrosa bei Florenz, und A. Benci (Lettere sul Casentinu. 
Fircnze 1821) stellt daher die Vermuthuxig auf, Andrea habe den 
Sngliann nachgeahmt, was kaum zu glauben, da Sogliano junger 
als jener Meister ist, und dieser damals bereits auf mannigfaltige 
VVcisc seine Kräfte geübt hatte. A. Reumunt (Andrea del Sniziu 
S. 165) weist daher die Anschuldigung, als habe er die Erlindnng 
eines andern gestohlen, mit Entschiedenheit zurück. Das von An- 
drea unvollendet hinterlassene Bild der Confraternität der Wund- 
male in Pisa vollendete Sogliani. Es stellt die thronentle Madonna 
mit dem liinde und zu ihren Seiten zwei Engel vor. Ehedem war 
es auf dem Hnuptaltare der Compngnia delle Stimate, und seit 
1785 ist es im Dome zu Pisa. In S.Lorenz0 zu Florenz sieht man 
ein Gemälde, welches S. Arcadius und andere Märtyrer am FHSSE 
des lireuzes vorstellt, gestochen von G. B. Cecchi für die Etruria 
pittrice von M. Lastri, gr. fol. In Asplcyhuilse in England ist von 
ihm eine Anbetung der Hirten, welche nach Waagen irrig dem 
Perugino zugeschrieben wird In der Salsristei des Domes zu Pisa 
sieht man ein Gexniilde mit Cain und Abel, welches an Verdienst 
einem Werbe des Leonardo da Vinci nicht viel nachsteht. Daselbst 
ist mwh eine Madonna nnt mehreren Heiligen von P. del Vage, 
welche Sogliani vollendet hatte. Sie ist jetzt retouchirt, aber noch 
eine Zierde des Domes. In Pisa malte Sogliani mehrere Bilder, 
in _welchen er einem Per-im; de] Vaga, Mecherino und A. de] Sarto 
gleiehlaommt, Sogliaxii ist überhaupt eilt Meiste? V0" BHlßl-llllllg, 
der seinen Gestalten Würde, Inniglseit und Grazie zu verleihen 
Wusste. Vasari gedenkt daher seiner mit grosser Achtung, da er 
auch in Zeichnung und, Färbung den Anforderungen der Kunst 
"entspricht.
	        
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