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Snußeiaer
Snyders ,
Franz.
Snußelaer ,
Marcellis
und
Sulrrieck.
Snutcke, LOPCÜZ 5 Afchitekt, lebte in unbekannter Zelt in Utrecht.
Fr scheint der Erbauer der St. Ellartinslaivche daselbst zu seyn.
Man sieht, (oder sah) in dieser Kirche eine Säule, die auf Och-
senhliutexx über einem tiefen Wasserluche errichtet seyn soll. Vgl.
wunclerliehe Begebnisse des, wunderlichen (des Herzogs F. A. von
Braunschweig Bevre.) I.
SIlydGfS, Franz, 'I'hieruialer, wurde 1579 zu Antwerpen geboren,
und von H. van Bäizilen unterrichtet, unter dessen Leitung er schon
frühzeitig jenes Fach ergriff, welches ihm einen europäischen Ruf
bereitete. tVlan kann zwar lesen, dass Snyders in Italien durch
die Werke des G. B. Uristiglionc auf dic Bahn geleitet worden
sei, welche er mit so vielem Gliiclie durchscliritt; allein Castigliiane
war noch ein Jüngling, als Snyders schon mit Rubens in Kunst
, verkehrte, und der Schule desselben durch Landschaften und Thier-
bilder eine neue frische Seite abgewann. Es ist nicht einmal aus-
gemacht, dass Snyders je in Italien gewesen, da Vaterländische
Schriftsteller behaupten, er fiabe fast die ganze Zeit seines Lebens
in Antwerpen zugebracht. Nur ein Paar Jahre verlebte er in Brüs-
sel am Hofe des Erzherzogs Albert.
Snyders griff in Rubens Schule die Darstellung von Jagden
mit glänzendsteni Erfolge auf, und erscheint hierin selbst grüsser
als Rubens, als Wahrer 'I'frierschlachtenmaler. Keiner hat so wie
er die Natur der wilden "Yhiere belauscht, und sie in der höch-
sten Aufregung des Kampfes darzustellen gewusst. Seine Thierge-
stalten athinen Leben in ruhigem, malerischem Momente, im Kain-
Pfe um ihre Walilfreilieit mit Hunden -und Jägern, und in der
Angst und VVnth der Mordhetzerei steigern sich alle Eigenschaf-
ten und Leidenschaften der thierischen Natur. Wir bewundern
ihren llelcleninuth, und wünschen Sieg ihrem gewaltigen liampfe.
Snyders ist der genialste Thierinaler, bei dein jede Linie, jeder
Pinselzug den Meister verkündet. Als sein Hauptwerk kann man
wohl die Schweinjagd in der Gallerie zu Dresden erklären. Wir
sehen darin, sagt J. Mosen (die Dresdner Gallerie in ihren bedeu.
tungsvollsten Meisterwerken. 1844. AS- 100) einen Ajax der wil-
den Schweine. ganz so, wie ein Wildschwein seyn muss: frech,
wild und dnmmliüfin in seinem harzgestreiften Borstenpanzer mit
dem bauenden Schwertzahn im Karnpfe mit Jägern und Hunden.
Es ist ein zum TülllllOflilällf gereiztes Thier, gehetzt von den büss-
artigsten, bissigsten Hunden der vortrefflichen gross geflecliten bun-
ten Race. Vier liegen bereits zersehlitzt und heulend in ihrem
Blute; der Fanglsnecht, der ihr das Eisen in die Brust rennen
wollte, ist im Vorwärtsstiirzen unter den Murdhieb des entsetz-
lichen Thieres gerathen, aber von der anderen Seite her erhält es
von einem Jäger den unvorhergesehenen Banditenstoss. Hintenher
bläst ein rothliöpfiger Satan, nach Mosen der Schweinhirt aus Wal-
ter Scott's Jvanhoe, das Horn, und eine neue Schaar von Hunden
und Jägern stürzt herbei. Auch in München, zu Wien, in Eng-
13m1 u, 5_ w, sind Huuptwerke dieses Meistersh sowohl Kämpfe
gegen Thiere, als Stillleben. Jordaens, A. Janssens, Nieuland, Miw
revelt, Rllbßflä und andere Meister malten ihin öfters die Figuren
in seine Bilder, so wie Snyders seinerseits auch wieder die Ge-
nililde dieser Meister ausstalfirte. Wir haben" im Leben des P. P.
Rubens, (liiinstlerlieirilion XIII. 586 ff.) mehrere JagdgcinIil-le und
Stillleben aufgezählt, in welchen die Thiere von Snydcrs herrüh-