Schütz ,
Christian
Georg.
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Natur der Schweiz. und durch diese mannigfaltigen Gemälde feierte
der Künstler die schönsten Triumphe. Ueberhaupt standen damals
die Schütz in der Reihe der deutschen Landschafter oben an, und
namentlich unsern Künstler nannte man den treuen, geist- und
herzvollen Maler der Natur. Doch auch als Zeichner war Schütz
der Vetter berühmt, namentlich durch die Blätter, welche er in
Gouache und in Sepia ausgearbeitet hatte. Göthe (Kunst und Alter-
thum l. 75) sagt von den letzteren, sie seyen von hewunderungswür-
diger Reinheit, die Klarheit des Wassers so wie des Himmels habe
der Meister uniibertrefllich dargestellt, die Darstellung der Rhein-
ufer, der Auen und Felsen und des Stromes selbst sei so treu als
anmuthig, und das Gefühl, welches den Rheinfahrenden ergreift,
werde bei Betrachtung dieser Bilder mitgetheilt oder wieder erweckt.
Und dann bemerkt Gölhe auch noch, dass Schützen die Oel-
gemälde Gelegenheit gegeben haben, die Veränderungen der Far-
bentöne, wie sie die 'l'ags- und Jahreszeiten, nicht weniger die
atmosphärischen Wirkungen hervorbringen, auf eine glückliche
VVeise nachzubilden.
Schütz muss ferner auch als Mitstifter des Museums in Frank-
furt genannt werden. Durch sein Bestreben wurden alle in den
aufgehobenen Kirchen und Klöstern der Stadt vorgefundenen Bil-
der gereiniget. geordnet und dem Museum geschenkt. Auch ein
Theil seiner Werke wurde hier aufgestellt. Im Jahre 1825 starb
der Künstler.
Mehrere seiner Gemälde und Zeichnungen wurden gestochen,
einige unter dem Namen Georg Schütz, wobei man ihn nicht mit
einem gleichnamigen Künstler verwechseln darf. Dieser ist unter
dem Namen des Bömers bekannt. Prestel stach auf drei Blättern
die Ruinen des Schlosses Münzberg in der Wetterau; R. C. Carry
die Ansicht des Klosters Tiefenthal und eine Landschaft mit einer
Brücke; Reinheirner die Ansichten von Caub, Walxnich am Rhein,
von der Festung Pfalz, vom_Schloss Gutenfels und zwei Rheiuge-
genden, diese schwarz und lIl Farben ausgeführt. Anderes stach
der unten genannte J. H. Schütz nach ihm. Günther stach nach
seinen Zeichnungen 58 malerische Ansichten des Rheins von Mainz
bis Düsseldorf, welche 1804 in Frankfurt mit Text von N. Vogt
erschienen, gr. 8. Diese Folge ist in mehreren Ausgaben vorhan-
den, und auch ohne Text zu finden. Dann stach Radl von 130g
an nach ihm eine Folge von 12 grossen Rheinansichten in Aqua-
tinta, die colorirt 162 Thaler kosteten. Auch verdanken wir ihm
noch eine andere Folge von Rheinansichten in Aquatinta, die von
1819 an bei Ackermann inäLondon erschienen, mit Text von dem
bekannten Sänger und Beschreiber des Taunus, des geheimen Bathe
von Gerning: An historical and characteristic tour of the Rhine
froxn lklayence to Cologne, 6 Lieferungen zu 4 Blättern, roy. 4.
Schütz der Vetter hat auch in Kupfer radirt, und zwar fol-
gende Blätter: _
1) Die Ruine des Schlosses Ehrenfels am Rhein, H. 9 Z-, Br.
12 Z. g L.
2) Die Ruinen des Schlosses Bauzberg am Rhein, H. g 2.,
Br. 12 Z. 9 L. '
Von diesen beiden Blättern muss es Abdrücke mit verschiede-
nen Unterschriften geben. Im Aretin'schen Cetaloge heisst es, die
Bvlätter haben die Schrift: vvGezeichnet und geätzt von Schütz dem
Wettemt In B. WeigePs liunstkatalog steht: vscllllll lß nßVßU-lx
3 (A) Zwei Landschaften mitFigtiren nachden Bildern de: Huyl-
man van Mecheln in der Sammlung Ilagedorxfs, kl. qu- 4-