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Sehütz ,
Christian
Georg.
wählte Vater Schiitz Frankfurt zum beständigen VVohnsitze, wo
ihm der Rath, der die Kunst dieses Meisters zu würdigen wusste,
das Biirgerrecht ertheilte. iEr fand da zahlreiche Liebhaber, die
alle befriediget wurden, da Schiitz eine ausserordentliche Leich-
tiglseit besass, in Folge deren er ein Bild mit Schnelligkeit auf
die Leinwand entwarf. ein anderes untermalte und sofort ein dritten
vollendete. In Frankfurt hatte fast jedes Haus Bilder von ihm, und
in Sälen und Staatszimmern hatte er fast allein das Recht die
Wände mit Landschaften und Architekturbildern zu zieren. Letz-
tere malte er öfters grau in Grau, führte aber deren auch in Oel aus.
Besonders geschätzt wurden seine Ansichten des Inneren des Domes
und der Franenkirche in Frankfurt, die Landschaften mit Ruinen,
und solche wo die auf- und untergehende Sonne die Pracht der
Natur erhöht. Da wo Vieh als Staifage vorkommt, ist es gewöhn-
lich von W. F. Hirt und auf späteren Bildern von Pforr gemalt.
Indessen hat die veränderte Kunstrichtung und der Aufschwung
der neueren Landschaftsmalerei seinen Bildern schon häufig den
Ehrenplatz in grossen Sammlungen verweigert. Es finden sich aber
von Schiitz Werke, welche die grösste Beachtung verdienen. und
ein ausgezeichnetes Talent verkünden, welches aber in Folge un-
günstiger Verhältnisse auf sich selbst angewiesen war. Zeichnun-
gen von seiner Hand kommen öfters vor. Sie sind mit schwarzer
Kreide oder mit derFeder entworfen, und dann braun oder schwarz
ausgetuscbt. In früherer Zeit bediente er sich zur Bezeichnung
seiner Arbeiten eines Pfeils, dann aber schrieb er Namen und
Datum "darauf. Zwischen 1760- 1775 fällt seine Bliithezeit. Im
Jahre 1792 starb dieser Iiiinstler.
W. Byrne und Dunker stachen nach ihm zwei Ansichten von
Coblenz, P. Mazell zwei grosse Prospekte des Bades Pyrmont, S.
Middiman eine der "Abend" betitelte Landschaft, Mine. Prestel
eine prächtige Waldlandschaft (Strahlenberger Hof) und zwei
Bhoingegentlen, alle in Tuschmanier; A. Zingg Rheingegentlen,
G. Bäcker zwei schöne Ilheiuthäler.
Dann hat Schiitz selbst Versuche im Radiren gemacht. Fiissly
behauptet. er habe vier kleine Landschaften radirt, darunter zwei
nach C. Hauysmann womit der Künstler selbst nicht zufrieden
gewesen sei. Diese beiden Blätter sind vielleicht nicht von Schiitz
dem Aelteren, sondern von dem C. G. Schütz jun. Von ihm geist-
reich und malerisch radirt sind:
1 2) Zwei Bheingegenden mit weiter Ferne, auf dem einen
der Blätter Heidelberg. Auf einem steht: C. G. Schutz fec.
et sculp. 1785, qu. Fol,
Sßhütz: Chmsßtlan Georg, der jüngere dieses Namens, auch Schülz
der Vetter oder der Nel-Te gcrlaxmt, zum Unterschiede vumseinem
leichnamigen Oheim, dem obigen Künstler, wurde 1758 zu
älörsheim geboren. Er war der Sohn ehrlicher; Lanrlleute, kam
aber früh in das Haus seines Oheims nach Frankfurt, und" entwi-
ckelte da in kurzer Zeit ein glückliches Talent. Anfangs] copirte
er einige Viehstiicke nach holländischen Meistern, allein er ward
bald der Nachahmung müde, als er in Begleitung seines Oheims
die malerischen Gegenden am Rhein- und Wlainstrome gesehen
hatte. Von dieser Zeit an öffnete der Jüngling Aug und Herz der
ewigen Schönheit der Natur, und namentlich war es der Rhein,
dessen malerische Ufer ihm reichen Stell" zu Bildern boten. Doch
malte er auch viele Maingegenden und fsolche der grossm-gigen