Volltext: Schoute - Sole (Bd. 16)

Smirke , 
Robert. 
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zügliclisten englischen Künstler fast ausschliesslicli auf die Bild- 
nissinalerei angewiesen waren. Dieses Feld behauptete damals Sir 
Joshuß Rßynolds, und gab nur wenig davon ab. Smirke fand sich 
aber zum Portraitmaler nicht geboren, er suchte vielmehr das weite 
Feld der Geschichte und des Genres sich zu öffnen, was ihm für dama- 
ligeZeit in einem merkwürdigen Grade gelang. Die englische Schule 
verdankt ihm eine bedeutende Anzahl von Gemälden dieser Art, be- 
sonders aus Shakespeare, für welchen dadurch ein erhöhtes Inter- 
esse erwachte. Die Begeisterung für diesen grossen Dichter er- 
xnuthigte den berühmten Iiunsthändler John Boyrlell zur Heraus- 
gabe eines Prachtwerkes, wie man damals noch keines gesehen 
hatte, und die ersten Künstler Englands wurden zur Theilnahine 
ermuntert. Es ist diess die Shakespeare-Gallery, welche in zwei 
Imperial Folie-Bänden, und dann in g folgenden Foliobänden 
Compositionen aus Shakespeare's dramatischen Dichtungen enthält, 
worunter mehrere von Smirke herrühren, der von dieser Zeit an 
dem grüssten englischen Dichter einen guten Theil seiner Kraft 
weihte. Er zeichnete und malte viele Scenen aus seinen Werken, 
und noch in seinen späteren Jahren gab er Illustrationen zu den- 
selben, gleichsam eine neue Gallery of Sitakespeare in Radirungcn 
auf Stahl. Mit Smirke und Stoihard beginnt überhaupt eine glän- 
zende Epoche für poetische Werke mit Iiupfern, deren jetzt die 
englische Schule eine grosse Anzahl, und in Prachtexemplaren auf- 
zuweisen hat. Seine Bilder zu BoydelYs Shakespeare-Geiler); grün- 
deten vornehmlich den Buf des Künstlers, und einige derselben" 
haben auch wirklich viele Vorzüge, besonders wenn man auf die 
Zeit Rücksicht nimmt, in welcher sie entstanden sind. Das Lob, 
welches ihnen Fiorillo V. 792 ertbeilt, würde aber mehr auf die 
Erzeugnisse der neueren Kunst passen, welche nämlich den An- 
sprüchen in höherem Grade-entspricht, als die älteren. Vollkom- 
men Recht hat Fiorillo, wenn er behauptet, dass sich Smirke un- 
ter den Künstlern, welche für die Shakespeare-Gallerie arbeiteten, 
gleich anfangs ausgezeichnet habe, und dass wenige englische liiinst- 
ler die Grundsätze der Malerei in so vorzüglichen: Grade inne ge- 
habt hätten, als er. In der Zeichnung der Figuren findet Fiorillo 
ausnehmenden Geschmack, so wie grossc Präcision und Correkt- 
heit, und für damalige Zeit passt es auch. wenn der genannte 
Schriftsteller sagt, dass seit Hogarth kein anderer Künstler so viel 
Charakter mit so viel Ausdruck in seine Figuren gebracht, noch 
eine Scene mit so viel ächter Laune bearbeitet habe. Von Smirke's 
weiblichen Figuren findet Fiorillo einige im höchsten Grade schön, 
nur meint er, dass der Künstler für die Composition in erhabenem 
Style kein grosses Talent gehabt habe. 
Ausser Shakespeare sagte dem Sir Robert Smirke auch Don 
Quijote zu, welchem er ebenfalls viele humoristische Bilder ent- 
nahm, die, so wie jene aus Shakespeare, zu seinen Hauptwerken 
gehören. Auf streng historischem Gebiete steht er mit seinen Com- 
positionen zur Prachtausgabe von Hume's Geschichte von England, 
welche durch diese Illustrationen über 60 Pf. St. zu stehen kam. 
Andere Zeichnungen fertigte er für die Ausgabe der bFilliSChßn 
Classiker, für die Uebersetzung von Tausend und Einer Nacht von 
Edward Forster, für eine neue Ausgabe des Gyraldusßambrensiä. 
für Macklin's Ausgabe des Gil Bias; und für dessen Bibel," S0 Wie 
für viele andere Werke, welche in die neueste Zelt bßreinreicben, 
wie Heath's Gallery of british Engravings. London ISÖÖ ff. Smirlse 
erscheint schon uin 1732 als illlitglied der Alsadeniiä und, erst 1845 
starb er, als Greis von  Jahren.
	        
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