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Seula ,
Skeü,
Friedrich
Ludwlg
YOll.
Sßülil, l, Hupferstecher zu Prag, ein jetzt lebender Iiiilmstler, durch
Arbeiten in Kupfer und in Stahl bekannt. Vnn den letzteren nen-
nen wir rlie böhmischen Entsehulrligungs- oder Neujahrsliartcxi.
S. hierüber R. WeigePs Catoluge Nr. 1508111.
1) Die Taufe Christi: diess ist mein geliebter Sohn, nach C.
Screta, 1837,
2) Heil. Familie: Segen ist's etc., nach P. del. Vaga, 1858, lt.
Skarbeck, Eh, Maler und Lithograph zu Jastrovv, ein jetzt leben-
der Künstler, der durch Bildnisse bulsnnnt ist. Er malte unter an-
deren auch den deutsch-katholischen Prediger Johannes Czerslai in
Sehneidernijhl, und diess ist bisher als das einzige echte Purtrait je-
nes Predigers zu betrachten. Es wurde 18-15 für Czerkfs Vertheidi-
gungsschrift von Slsarbek selbst lithographirt.
Shell, Frledrlßll LUClWlg VÜU, Zeichner, k. bayerischer Hof-
Garten-lntendant, wurde 1750 zu Nassau-Weilburg geboren, und
als der Sohn eines Hofgiirtners schon frühe zum Zeichnen ange-
wiesen. Er liebte vor allen landschaftliche Darstellungen, studierte
auch Mathematik, Architektur und Mechanik, und da er sich mit
grosser Vorliebe der Botanik und der höheren Gartenkunst wid-
mete, so hatte er bald das weiteste Feld erworben. Eine Reise
nach Frankreich, wo er in den Gärten von Versailles, Trianon u. a.
den Kreis seines Wissens bedeutend erweiterte, veranlasste ihn
zur Anfertigung verschiedener Plane von Gärten mit ihren Bau-
lichkeiten. und diese Arbeiten gaben die Veranlassung, dass ihn
der Churfürst 1775 nach England schickte, um auch mit der Gar-
tcnknnst jenes Landes vertraut zu werden. Er lernte bei dieser
Gelegenheit den berühmten Chambers kennen, so wie den Garten-
lsünstler Brown u. a., und als Resultat seiner Studien brachte er
eine grosse Anzahl von Zeichnungen der schönsten Gartenanlagen
mit ihren Gebäuden mit sich in die Heimath. Den Weg dahin
nahm er durch Holland und Belgien, Wu er überall den reichsten
Stoff zu Studien fand, und die Folge seiner Bemühungen war eine
gänzliche Umgestaltung des deutschen Gartcnwesens. Er verdrängte
den französischen Bux- und Schnörhelgeschmack, räumte der
Natur in freieren Anlagen ihre vollen Rechte ein, und zog auch
die Plastik in seinen Bereich. die sich aber nur in einzelnen wür-
digen Gestalten, nicht mehr in ihrer früheren Anhäufung barrokcr
Formen zeigen durfte. Skell fertigte eine Menge Plane zu Gar-
tenanlagen, sowohl imIn- alsim Auslzmde. ImJailire1775 trat er in
Dienste des Churfiirsten von der Pfalz, und 1777 begann er die
Anlage des berühmten Schwctzingcr Gartens. Von nun an
wurde Skell von allen Seiten her mit Plänen zu Gartenanlagen
beschäftiget, deren aber im Verlaufe der Zeit viele vernachlässiget,
oder zernichtet wurden. Im Jahre 179g ernannte ihn Churfiirst
Maximilian IV. an Pigageä. Stelle zum Gartenbaudirektor, in wel-
cher Eigenschaft er theils in Mannheim, theils in Schwetzingen
verbleiben durfte. Im Jahre 1804 erhielt er aberveinen Ruf als Hof-
garten-Intendant nach München, wo noch gegenwärtig das An-
denken dieses Mannes gesegnet wird. Er schuf unter den Anspi-
zien des IiönigS Maxlmllfßn, und unter Ziiziehung des Grafen
Bumford den grossen englischen Garten bei München, welcher um
ter den deutschen Parkanlagen seines Gleichen sucht. Am See die-
ses Gartens steht auch ein Monument des Künstlers, wodurch
König Ludwig die Verdienste SkelYs, die schon König Maximilian
mit dem Givilverdienst-sOnlcn der k. bayerischen lirone belohnte,