Simonsen ,
Nicls.
Siznony,
Julias.
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gehören. Von Copenhagen begab sich der Künstler nach Deutsch.
land, wo ihn vornehmlich das rege Iiunstlebeu in München fes-
selte, und seinem Talente die gebührende Auszeichnun_ zu Theil
wurde, selbst dadurch, dass ihn, als jungen Iiünstler, die Akade-
mie zum Ehrenmitgliede ernannte. Snnonsen machte sich nach sei-
ner Axikunlt in hlünchen durch seine geistreiehcn und treltlich be-
handelten Bilder allgemein bekannt, und noch grüssere Aufmerk-
samkeit erregte er nach seiner Rückkehr aus Algier, wo er eine
grosse Anzahl von hüchst interessanten Zeichnungen fertigte, die
er dann in grüsseren oder kleineren Oelbihlern ausführte. Beson-
ders glücklich erfasste er das Pirntenlelaen mit seinen mannigfalti-
gen und bunten Zügen, wo sich die charaktervolle Scene mit der
Marine zum siirechendsten Ganzen vcrcinigcl. Diese Gemälde
enthalten trelllich geordnete chnralsteristischc Gestalten, und dann
sind sie eben so schön in der Färbung, als meisterhaft behandelt.
Wir nennen darunter das Bild, welches das Verdeck eines griechi-
schen Piratenscliiffes vorstellt, 185? gemalt. Ein anderes Gemälde,
und von grosser Ausdehnung, zeigt Piraten, wie sie sich gegen
ein englisches Fahrzeug vertheimligen. ein ausgezeichnetes Werk,
welches 1858 auf der Ausstellung in München allgemeines Ant'-
sehen erregte, Ein kleineres Bild stellt Piraten während des Spie-
les im Streite dar, welches neben einer anderen Piratenscene 1858
zur Ausstellung kam. An diese Bilder reihen sich folgende: die
Predigt in einem österreichischen Blockschille, die Jagd auf Piraten,
der iuvalide Matrose mit dem kleinen Schiffmodell, welchen 1339
König Ludwig von Bayern käuflich an sich brachte; das Piraten-
schilT in Vertheidignilg gegen ein dänisches Kricgsschilf und einen
Iiutter, die betenden venetianischen SchiEer, beide Bilder von
1840; Beduinen in einer Felshöhle, Beduinen im Ilückzuge 1842;
eine Scene aus Byron's Corsar, die Moscheen in Algier, der lau-
ernde Beduiue, der Beduine auf dem Vorposten, eine Landschaft
mit Thieren, ein Bivouac von Beduinen, 1345; die Piraten auf
dem Verdecke im AngriFfe, kühne Gestalten, der Hauptmann mit
geschwungencm Säbel, wie sie so eben eine Kanone abfeuern, ein
ineisterhaltes Bild von 1845, etc. Einige dieserßilder kamen durch
die Verlousungen des Iiunstvereins in die Hände von Iiunstfreun-
den. Ausserden genannten Bildern gingen andere gleich unmittelbar
durch Verkauf in Privatsammlungen über; so besitzen solche der
König von Würtemberg, der Fürst von Thurn und Taxis in Be-
gensburg, Graf Waldbott-Bassenheim, Staatsrath von Schweizer,
Freiherr von Lotzbeck u. s. w.
Gegenwärtig lebt Simonsen in Copenhagen, indem ihm 1845
daselbst die Stelle eines Professors an der Akademie übertragen
wurde.
Einige Werke dieses Meisters sind in Abbildungen bekannt.
Das Piratenschilf, Originallithographie in H_ [iuhlefs Münch-
ner Album. lYIünchen 1850 (i, (in. fol.
Der invalirlc Matrose, lithograpliirt für die Sammlung vorzüg-
licher Gemälde der Privntsamrnlung des Königs Ludwig. München
' bei Piluty und Lühle 1842. ful-
Ein verwundeter Neger durch zwei Beduinen fortgeschlepyt,
gest. von Wertliinüller, qu. fol.
Iiniestück eines Beduinen, gest. von demselben: g" 8-
SIIIIOHY, illlllllS, Bildhauer zu Berlin, wurde um 177Q geboren, und
zeitig zur Kunst angewiesen, die aber in seiner früheren Periode
grüsstentheils auf das Portrait angewiesen war. Sinionys Werke
Naglefs Künstler-Lax. Bd. XVI. 29