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Simone, Fr.
di
Maestro.
Simone,
F rancesco
Giotto, der vom Iiöni Robert dahin berufen wurde. Giotto war
nach Baldinucci auch derjenige, welcher auf die Verdienste Simo-
ne's aufmerksam machte, da er in einem noch höheren Grade
die Gabe der Erfindung hatte, als selbst Giotto. Grossi geht aber
in seiner Vorliebe fiir den Landsmann zu weit, wenn er den Si-
mone in allen Theilen über Gietto stellt, und im vollen Irrthum
ist er, mit der Angabe,_das die Bilder desselben in Oel ausgeführt
seyen. Vasaridaennt diesen Meister nicht. Er gibt nur die Bio-
graphie des Simone Memmi_(Max-tini) und erwähnt nichts von
einem Aufenthalte desselben m Neapel.
Simone Neapolitano malte mit Giotto in St. Chiara. Da sind
von ihm die Bilder der hl. Lucia und der hl. Dorothee, die auch
Lanzi als Oelgemälde erklärt. Dann malte er für die Kirche rlell'
lncoronata ß) eine Pietä: einen todten Christus auf dem Schoosse
der Maria mit verschiedenen Heiligen, und in der Salsristei da.
selbst ist ein Christus am Kreuze von ihm. Die genannte Pielä
wird von Domenici sehr geriihmt, aber nicht auf Kosten des Giotto,
welchem er in Composition und Ausdruck den Vorzug einräumt,
anderer Ansicht entgegen. In S. Lorenzo! sind aber zwei Bilder
von Simone, die ihn als würdigen Nebenbuhler des Giotto beur-
hunden. Das eine stellt den hl. Anton mit Engeln vor, und das
andere den hl. Ludwig, Bischof von Toulouse, wie er seinem Bru-
der, dem König Robert, die Krone reicht, indem er selbst die Mitra
vorzog. Diese beiden Bilder führte Simone im Auftrage des KÖ-
nigs Robert aus, _welcher damit zwei Altäre der Kirche zieren
liess. Dann legt ihm Grossi am Grabmale des hl. Thomas von
Aquin in S. Domenico das Frescobild der Madonna bei, und ein
anderes Gemälde in der Capelle degli Afilitti zu! Montevergiui,
nach seiner Ansicht in Oel ausgeführt. Dieser Maestro Simone
starb 1346 in Neapel, Slefanone war sein Schüler.
Simone, Francesco di Maestro , der Sohn des obigen Illeisters.
übte ebenfalls die Malerei, und erwarb sich den Ruf eines tüch-
tigen Künstlers. Grossi (Le belle arti II. 48- erhebt seine Ver-
dienste in der Composition und in der Färbung. und behauptet,
Franeescu habe besser gezeichnet, als viele Maler damaliger Zeit.
ln St. Chiara zu Neapel, links des Haupteinganges, ist ein Fresco.
bild der hl. Jungfrau mit der Dreieimgkeit von ihm. Die Fresken
Giotto's in derselben Kirche sind iiberweisst, B'raneesc0's Gemälde
wurdefaber erhalten. Auchin S. Gio. a Mare ist eine Madonna von
ihm, nach Grossi in Oel gemalt Im Cupitelzimmer von S.
Lorenzo daselbst sind ebenfalls Frescomalereien von Francesco,
worunter nach Domenici die von reizenden Engeln emporgetra-
gene Maria von Loreto besonders zu rühmen ist. Dieser Meister
starb um 1570. Colantonio del Fiore war sein Schüler.
Slmüne; Francesßo dl, Bildhauer von Florenz, war Schüler von
Andrea Verrocchio, und nach Cicognarsvs Vermuthung (Star. IV.
264) der Sohn des Simone di Donatello. Simuue fertigte das Grab-
mal des Dr. Alessqndo Tartagni in S. Domenico zu Bologna. Die-
ses Werk ist in vxelen Theilen, besonders in der Verzierung des
Sarkophags, dem Grabmale des Carlo Marzuppini von Desideriu da
1') Ueber die Fresken Giottmfs in dieser Kirche haben wir eil]
kleines Werk von Dom. Ventimiglia: Sugli affreschi d!
Giotto nella chiesa dclY Incoronatn. Nnpnli 1854.