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Silvio,
Giovnnni.
Silvius,
Anton-
.Blätter enthalten wenigstens Bilder von entschieden italienischer
Kunst, welch? in manchen Beziehungen an Spinello Arelinn, in
anderen an (n: frühere Zeit des Gentile da Fabriano erinnern,
mithin gegen Ende des 14. Jahrhunderts fallen möchten. Waagen
gibt eine Beschreibung dieses ausgezeichneten Werkes.
SllVlO, GIOVHIIIII, Maler von Venedig, wird von Lanzi unter die
wenig bekannten Schuler_ und Nachahmer 'l'itian's gezählt. Illr
fand im Gebiete von Trevnso mehrere Bilder von ihm, und auch
ein sehr schönes in der Collegiatskirehe von Pieve de Sacco im
Paduanischen, welches St. Martin mit Petrus und Paulus und einem
Gefolge von Engeln darstellt, ganz im Geschmacke Titimfs. Dic-
scs Gemälde ist von 1552, woraus auf die Zeit des Meisters zu
schliessen ist. Ticozzi lässt ihn um 1500 geboren werden.
S1lv1us oder Sylvlus, Anton, auch Sylvius Antonianus genannt.
Formschneider, wurde nach Malpe 1520 zu Antwerpen geboren.
Sicher ist, dass daselbst von 1550 1575 in der berühmten Plan-
tin'schen Druckerei mehrere mit Holzschnitten illustrirte Bücher
erschienen, die von einem Monogrammisten A S., worunter man
den Ant. Silvius versteht, herrühren, aber keineswegs von dem
gelehrten Cardinal Sylvius Antonianus. Diese Bücher gewannen
dadurch bedeutendes Interesse, indem die Blätter dieses Meisters
grosse Beachtung verdienen. Dieser Silvius diirlte mit seinem
Familiennamen Bosche oder Busch geheissen haben, so dass er
sich in Silvius latinisirte, wie diess in jener Zeit oft vorkommt,
Dass der unter dem Namen A. Stlvius bekannte Formschneider
Silvius geheissen habe und nicht Antonianus. lsönute auch der
Umstand wahrscheinlicher machen, dass in den Emblemen von
Sambucus von 1576 dasS allein vorkommt. Ueber den Formschnei-
der AS der Plantinianischen OHizin genaue Nachrichten zu erhal-
ten, wird wohl kaum möglich seyn, du Plantin's Papiere zu Grunde
gegangen sind.
1) Cavallero determinado, por Oliv. de la Marcha, Amberes,
J. Steeltjens, 1553, 8.
Dieses Werk enthält 20 Blätter, welche zu den bessten
des Meisters gehören. Es ist dem Kaiser Carl V. dedicirt-
2) De Dodendantz; dorch alle Stende und Geslechte der
Minscken, darin er herkunft unnd ende etc. Sampt der
heilsamen Arstedie der Selen D. Urbani Begii lherausgege-
ben von Caspar Scheit), MDLVIII, 3.
Die guten Holzschnitte sind Copien nach H. Holbein,
von dem Monogrammisten AS., der Silvius genannt wird.
.3) Der Todten-Dantz, durch alle Stande unncl geschlecht, der
Menschen, iiarinnen jr herkommen und ende, nichtigkeit
und sterblichkeitals in eim Spiegel zu beschawen etc. (her-
ausgegeben von Cas ar Scheit). - Seelen Aptzney etc.
Durch D. Urbanum lllegium 15Ö0.
Die Holzschnitte dieses sehr seltenen Todtentanzes sind
nach Weigßl (CatmNrß 8714) vergrösserte und veränderte
Copien, mehr Nachahmungen der berühmten Holbeiifschen,
und zwar von dem genannten Monogrammisten AS. Sie
sind von dem folgenden Werke zu unterscheiden.
4) De Doodt vermaskert met des weerelts ydelheyd afghedaeni
door Geraereerdt van Wolschntens. Antwerpen 1054. Die
Blätter werden auf dem Titel als jene Holbeink angegeben.
sie sind aber Gopien von A. Sallaert.