Siena, Baifaelo
Siepulann,
und
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man völliger, die Bewegungen freier. dramatischer und der Ar:
und Weise des Simon Nlartini verivandter. Auch die Behandlung
ist nicht in dem zähen, dunklen Bindemittel der Byzantiner, sun-
dcrn in der flüssigen, helleren Tempcramalerei des Giuttu mit Ei-
gelb und Pergalnentleim und vorheriger Uebermalung mit grüner
Erde. Der Grund ist durchgängig golden. Unter der mitlelsten
Abtheilung der Predella befindet sich noch ein Ansatz, worauf in
gothiseher Majuslielschrilt die mit der Angabe von della Valle
übereinstimmende Inschrift: Ugolinus cle Senis me pinxit.
enthalten ist.
Dann erwähnt Vasari ein Gemälde, welches lange Zeit auf
dem Hauptaltare in St. Maria Nuvella stand, und zu seiner Zeit
im Canitel daselhst aufbewahrt wurde: Den Inhalt des Gemäldes
gibt er nicht an; auch findet sich bisher keine Spur von einem
Werke dieser Art, so dass es zu Grunde gegangen zu seyn scheint,
Im Capitel ist jetzt ein Bild von Taddec Gaddi. An einem Pfeiler
innerhalb des 'l'aheruuckels in Orsatimichcle zu Florenz ist ein
wundcrthiitiges Madonncnbild, welches 15718 zur Pestzeit die Augen
wendete. B. v. Bnmohr (Vasari I. 192 Note) findet dieses grosse
Gemälde von unbeschreiblicher Anmuth, und nach seiner Ansicht
muss der Verfertiger den griissteu Künstlerin damaliger Zeit gleich
gestellt werden. Er scheint aber! den Ugolinu nicht als solchen
erkennen zu wollen, da keine Spur griechischer Manier anlzulin-
den ist. Er glaubt daher, dasBild sei durchaus iibermalt. etwa
zur Zeit des Baues des Oratoriums. Gio. Villani Lib. VII. cap.
ult. Tgibt das Resultat seiner Untersuchung über das Bild die
Cnpelle hundfund auch" BaldinucciiDec. VI. See. II. 67. H. stellte
eine Untersuchung an.
Nach Vasari malte Ugolino eine Menge Bilder, ausser der wunder-
thiitigen Madonna erwähnt er aber nur noch ein einziges, einen Chri-
sths am Kreuz mit Magdalena und J_uhan_nes, und mit je zwei Ordens-
geistlichen zu__glen Seiten. Er..schclnt dieses Bild in der Cnpelle des
liidolto de Bardi geseiienyzudiahen, rnan hataber jetzt keine Nachricht
mehr davon. Dann schreibt man ihm auch die [Ualereien des Iiiliquia-
riumdel Santa Corporaleiiin Dome zu Orvietu zn. Es ist diess ein
kleines Abbild der Dom-Feicade von Silber, Gold und Smalte und
mit vielen Reliefs aus dem neuen Testamente. "Dieses Prachtwerk
ist von 1558, und demnach hurz vor den: Tode des Meisters vol-
lendet, der ein hohes Alter erreicht hat. In der Sturia (Tel DllOlllO
(Pürvieto sind drei solcher Darstellungen gestochen- Dann wer-
den die alten Dllalereicxi des 14. Jahrhunderts in derTi-ihune da-
sclbsb-einem Ugolino di Prete Ilario zugeschrieben: Man sieht
dzrhvßott Vater von himmlischen Mächten umgebene, Christus in
d'r? G-lcrie von Engeln, die Himme-llahrt, Krönung Mariä, die
IPFUPhOiCD und Apostel etc.
Ugßlfnß starb zu Siena 1539. Nach Vasari hatte erifelgellüe
Grabschnl-t: s lt
Picior divinus jncet hoc sub saxo Ugdlinus
Cui Deus aetcrnain trihuat vitamque supernam- 1
Slena: Rafael!) da; wird auch R. Vanni genannt.
Slßpmitnn, Abrilllllm Gottlieb, Maler von Dresden, war um
1795 Schüler von J. E.Schenau, und liess sich dann 1802 in Leip-
lig nieder, wo er mehrere Jahre Zeichnungslehrer wir.
biepmxnm, G. und 5_ 5;pn.,ann,
1h (tglCf-S Künstler-Lax. Hd. XVI. 25