Volltext: Schoute - Sole (Bd. 16)

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Siena, 
Segna 
Siena", 
Ugolino 
dass sie weniger zu loben Sei, ohne Bestimmung des Inhalts. In 
der Gallerie des k. Museums zu Berlin ist ein kleines Tempera- 
bild auf Golclgrundyonl ihm, welches Maria vorstellt. wie sie 
stehend das bekleidete Jßsuslsind auf den Armen hält. Dann he- 
wahrt das Museum auch die Flügel eines Gemäldes, welche von 
aussen und innen bemalt sind. Auf der ausscrenlseilc ist eine 
Geburt Christi dargestellt, auf der IHIICTCHXAIIUSIQl, und ohen 
Mariä mit dem verkiindenden Engel. Diese Bilder sind nur I F. 
10 Z. hoch. 
Siena , 
Segna 
Segna. 
Siena, 
Simonc 
Martini 
und 
Memmi. 
Slena, Ugßllnß da, Maler, ist einer der berühmtesten Meister 
des 11;. Jahrhunderts, den Uebergang von der älteren Richtung des 
Duccio zur neueren des Simone di lYlartino bezeichnend. Ueher 
ihn gibt Vasari im Leben des Stefano von Florenz Nachricht 
(deutsche Ausg. I. jgg). aber ohne urkundliche Belege bcizubriii- 
gen. -Er scheint ihn zum Schüler Cimabue's machen zu wollen, 
wenn er sagt, dass Ugolino lieber in der Manier desselben, als 
in jener des Giotto gemalt habe, welchen er indessen nicht zum 
Meister haben konnte. Baldiiiucci will den Guido da Siena als 
 solchen erliennen, und in den Lett; Senese lI. 201. wird (jgu- 
lino als Duccio's Schüler erklärt. Unter seinen Werben erwähnt 
Vasari zuerst des grossen Altarbildes, welches in St. Croce zu Flu- 
renz sich befand, unrl dann im Dorinitorium des angräinzendcn 
 Klosters aufgestellt wurde, nachdem an die alte Stelle das grnsse 
und prachtvolle Ciboriuin nach Vasari's Zeichnung gekommen 
 war. Vasari gibt es nur kurz an, und della Valle fügt bei, dass 
man darauf lese: Ugolinus de Senis me pinxit. Dieser aus 
einer Menge einzelner Tafeln bestehende Altar wurde später zer- 
trümmert, und der grösste Theil der 'l'at'eln ist jetzt in der Saium- 
lung des Young Ottley in London, wo sie Direktor Waagen sah, 
und selbe näher  LTJQZO- Ügüllllß Erscheint da nach 
der Behauptung Waagen's als ein sehr bedeutendes Mittelglied zwi- 
sehen der strengeren byzantinischen Weise des Duccio, und der weiche- 
ren, gefälligeren des Simone Memmi. Von der Hauptreihe, deren 
mittelste Tafel die Maria mit dem liinde, die sechs anderen eben 
so viele Heilige, sämmtlieh in halben Figuren enthielt, sind noch 
fünf Tafeln ganz, von der Maria nur ein Fragment vorhanden, 
welches durch seine Schönheit den Verlust sehr beklagen lässt. 
Darüber befand sich eine andere Reihe mit halben Figuren, deren 
nur noch drei übrig sind. Den Abschluss machten endlich sieben 
Spitzen von gothischer Giebelform, jede mit der halben Figur 
eines Heiligen geschmückt, wovon Ottley vier besitzt. Die sieben, 
den Hauptbildern entsprechenden Abtheilungen der Altarstalfel 
(Predella) sind noch säinmtlich vorhanden und enthalten Haupt- 
momente aus dem Leben Jesu, vvelche sich durch die Schönheit 
und das Sprechende in den _Motiven sehr auszeichnen. ln den 
männlichen Heiligen waltct die alterthiimlich-byzantinische Kunst- 
weise wior. Die Hüpfen sind von länglicher Form, die Augen gut 
geformt und wohl geolinet, die Nasen lang und an den Spitzen 
gebogen, der Mund von {einem und scharfem Schnitt, die liörper 
gedehnt, die Arme durr, die Finger lang und mager, die Falten 
der tretllichen Motive in den Getvändern sehr scharf. In den 
 Engeln, wie in den Figuren der Predella, sind dagegen die Fur-
	        
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