Volltext: Schoute - Sole (Bd. 16)

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Sltlm , 
üiurgio 
Siend , 
Franc. 
Ami. 
B. v. Ilumnhr vermuthet daher mit Recht, dass mich er ein Werk 
des B. Bossellini sei, Forsch. ll. 19b. So spricht er ihm auch ei- 
nige andere Bauwerke zu Siena ab, welche dellii Vnlle ihin beile- 
gen Will, z. B. die C693 Büflitli.  
Dagegen fand v. Rumolir vieles angemerkt, was Vasari iihcr- 
ging. Es wurde dem Francesco die Aufsicht über den schon voll- 
endeten Dom in Siena anvertraut, in welchem er die Bele- 
gung der hölzernen Chorsitze angab. Im Jahre 1484 finden 
wir ihn an der Iiirche del Calcinajo bei Cortona beschäftiget, wo 
es zuviirderst darauf ankam, ein dem Bau sehr liinderliches Berg- 
wasser abzuleiten. Er fertigte auch die Zeichnung und das Modell 
zur Kirche, wie aus der Urkunde erhellet, und den 6. Juni 1485 
wurde der Grundstein gelegt. Vgl. Gayc l._ c. 559. Man hat dic- 
sen schönen Bau irrig für ein YNerli" des Ant. da San Gallo ge- 
halten, ilessen Zeichnung nicht ausgeluhrt wurde. Den Bau scheint 
ein anderer geleitet zu haben, dcnn schon am20.Dec. 1485 wurde 
Franresco als Ingenieur der Republik Siena in Dienste genommen. 
Im Jahre 1490 ward er von Loduvico Maria Sforza nach Mailand 
zu einer Beralliung iiher die Cuppcl des Domes eingeladen, welche 
dann nach seinen Angaben vun_Gi0. Ant. Ambeo und Gio. Giac. 
Dolcebonu ausgeführt wurde. Die gotliische Anordnirngäzlcr _Cup- 
pel mit der culossalen Statue derMaria aut (lOIIIIGIPlEl ist in seinem 
 Gutachten erwähnt. Er blieb von Mai bis Juli in Mailand, und 
 erhielt für seine Bemühung nebst Vergütung der Reisekosten noch 
1000 rhn. Gulden und ein seidenes Iileid. Ldtt. San. III. 84. IT. 
Im Jahre 149i ward er zu einer Berathung nach Lucca berufen, 
und 1495 gab ihm die Republik Urlaub, einem Rufe des Herzogs 
von Calabrien nach Neapel zu folgen, wo es ohne Ziveifel der 
 Anlage oder Verbesserung der Festungswerhe galt. Im Jahre 1499 
 unternahm er eine Amtsreise nach Montepulcinno, und 1501 wurde 
er von der Republik ins Feld gesandt. Rumuhr l. c. 188. Nach 
 Vasari wäre der Meister nur 47 Jahre alt geworden, und 1.136 
miisste er gestorben seyn. B. v. Iluinohr vermuthet, dass es 67 
heissen solle; denn Fi-ancesco scheint bis 1506 gelebt zu haben. 
 In der Bibl. Magliabecchiana zu Florenz befindet sich (las 
Manuscript mit Zeichnungen und Iiriegsinstrumenten, wovon Va- 
sari sagt, dass es unter die seltenen lYlerl-iwurdigkeiten des Her- 
zogs Cosmo von Medici gehört. Diese Handschrift ist vollständiger 
 3 inflau und Ausführung, und reicher an Zeichnungen. als jene 
 auf der Bibliothek in Siena. Beide enthalten einen Trahtakt über 
 die Betestigungsliunst nach den eigenen Erfahrungen des Verfas- 
sers, und eine Abhandlung über die Baukunst nach Vitruv. Ein 
 drittes Exemplar besass Scainozzi, nach v. Ilnmohr vielleicht jetzt 
U1 der Markus-Bibliothek zu Venedig. Della Valle gibt einen 
 etwas, contusexi Auszug aus dem Sieneser Manuscripte. Lett. San. 
.IIl. IOÖ lI- Am Schlusse der Lebensbeschreibung lobt Vasari den 
 Francesco, als denjenigen Künstler, der die Baukunst mehr gefür- 
dert und erleichtert habe, als irgend ein anderer von Ser Brunc- 
  leschi bis zu seiner Zeit. Er vergass hier seinen berühmten Lands- 
 manu Leo Bat. Albßrll, dßrflurch Schriften und Bauwerke wohl 
noch mehr beigßtrilljtäliäß hat, die Grundsätze des Brunelescbi zu ver- 
breiten und auszu i en.  
Der Bildhauer Jftßßpß Cozzerello, der Freund und Gefährte 
 unser: Meisters, fertigte das Bildniss desselben. 
Siena, Francesco Anwmo da, Maler, wird von Lanzi m. einen 
der besten Schüler t'anni's oder Salimbenäs gehalten. Im Con-
	        
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