Siena,
Agostino
und
Agnolq
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d' Agincnurt, llist de l' art par les monumens, pl. 27, Ueber die
Krönung des Iiaisers Ludwig zu Mailand s. Ferario monumenti
SRCre e profani della Basilica di S. Ambrogio in Milano, p. 145.,
wo Tafel 25 eine grössere und genauere Abbildung der Kaiser-
krönung nach d'Agincourt mitgetheilt ist. Stellenweise ist dieses
Monument beschädigen und zwar durch die Franzosen unter dem
Herzog von Anjnu, welche bei der Plünderung der Stadt dadurch
an dem Feinde Rache nehmen wollten, wie Vasari versichert. Es
ist aber immerhin noch so wohl erhalten, um die Kunst dieser
Bilder bewundern zu können. Das Ganze ist ungemein fein und
Sauber gearbeitet, und in Lebendigkeit des Ausdruckes übertreffen
die liiinstler selbst ihre Meister.
Vasari legt diese-n Künstlern auch eine marmorne Altartafel,
ehedem in S. Francesco zu Bologna, bei, welche in anderthalb
Ellen hohen Figuren die Krönung der hl. Jungfrau durch Christus
vorstellt, und zu beiden Seiten drei Heilige. Das Ganze ist mit reichen
erhobenen Verzierungen umgeben, und mit einer Menge von halben
Figuren nach der Weise damaliger Zeit. Unter jedem der Heili-
gen ist ein Basrelief, welches eine Begebenheit aus dessen Leben
vorstellt. Vasari sagt, dass man an diesem Werke Namen und Jahr-
zahl, obwohl halb zerstört, lesen könne. Er gibt 132g an, und
fiigt bei, dass die Künstler acht ganze Jahre daran gearbeitet haben.
Die Sache ist indessen nicht so ganz gewiss, denn A. Masini
(Bologna perlustrata I. 116) behauptet, in alten Documenten des
Franziskanerklosters gefunden zu liehen, dass die Venezianer Ja-
Copc und Piero dieses Altarwerk gefertiget hatten. Neuere For-
scher fanden aberin dem Archive derFranziskaner nichts dariibervor,
und Schorn glaubt sogar, eine solche Notiz sei gar nicht vorhan-
den gewesen, da die Minoriten nur ein Archiv von geistlichen
Sachen gehabt, die Administration aber stets den Signori deputati
oder dem hl. Stuhle überlassen hätten. Indessen bringt auch Ci-
cognara Stor. III. 236 ein handschriftliches Document bei. worin
die Angabe enthalten ist, dass dieses Werk von Jacopo und Pietro
Paolo aus Venedig. den Söhnen des Antonio clalle Nlasegne, und
Schülern unserer ibeiden Sieneser, im Jiliifß 1358 für 2150 Dllßßlßil
in Gold gefertiget werden sey. Dieses Docuinent vernichtet aber
die Ansprüche des Agostino und Agnolo noch nicht ganz, denn
Es ist in demselben erltlich ein Irrthuiu in Hinsicht des Erblassers,
der dieses Werk bestellt hatte, und ferner ist zu bemerken, dass
die genannten Venezianer um 1591 zu Venedig arbeiteten, wie sich
ilj-IS Insehriften ihrer dortigen Werke ergibt, und mithin können
s"! kaum 1538 das Werk in Bologna vollendet haben. Die Sache
efschwe" aber wieder das Aktenstiick, auf welches sich Masini
bezieht: nach welchem 11196 den Künstlern die letzte Zahlung ge-
leistet wurde. Es bleibt also nichts übrig, als das Werk unsern
Hlmätlef" 111 lassen, oder in dem zuletzt genannten Documenta.
so w": "l d" Angabe Vesari's einen Irrthum zu vermuthen- Ülß
zeit Passt i" einer Hinsicht allerdings für Agnolo und Aä"5li"l'
da Slum: da Sie 1550 das Monument des Bischofs bereits vollen-
det hatten, so dass sie 1529 nach Vasari an eine neue Arbeit den-
ken konnten. Dieses Altarwerk ist aber im Style W" dem Gmb-
mile des Guido Tarlati verschieden. Es lässt einen bedeutenden
Fortschritt der liunst erkennen, und nähert sich den Werken des
Nicola Pisano an der Arca des hl. Dominicus zu Bologna. 'Cico-
guaril selbst erklärt es als eines der schönsten Bildwerke des 1-1.
Jimrhunderts. Dieser Unterschied im Style spricht freilich nicht für
"llßßre Sieneser, da es kaum möglich ist, so schnell aller Eigen-
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