Siegen 2
Ludwig
vbn.
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rigid eine grosse Anzahl von Künstlern folgte bis auf den heutigen
n
gln Italien fand sie durch A. van Westerhout Eingang, an wel-
Clw" ßlßh Lorcnzini, Metclli, Nasi und Antonio Tadei anschlos-
scii. Vaillant brachte sie 1658 nach Frankreich, und bald darnach
kam J. van Somer dahin. Sarrabat, Barriis, Simon, Bernard und
Ciiiisiii leisteten später Tretiliches. Spanien blieb zurück; van
der ßruggen, Quitter, Gole, Schenk, Heiss, Weigel etc. schick-
ten ihre Blätter ins Land. Schenk, Gole u. a. versorgten auch
Russland, bis endlich Alexis Zubow sich hervorthat.
Nachdem einmal dieseliunst im Gange war, unrl Iiiinstler er-
standen, welche durch ihre Arbeiten alle früheren Erzeugnisse die-
ser Art verdunkelten. zogen sich Prinz Rupert und L. Siegen vom
Schaaplatze zurück. Siegen widmete sein weiteres Leben den Pflich-
ten seines Standes, und er gelangte im Frieden zur Stelle eines
Oberst-Waehtmeisters. Lieutenant-Colunel war er nie, so dass
ihn spätere Schriftsteller ohne Grund Oberst-Lienteiiant nannten.
In der letzten Zeit seines Lebens musste er in Erbschaftssaehen
wieder nach Holland reisen, wo er sich neuerdings als Sohn des
Johann von Siegen auf Sechten legitimiren musste. Von dieser
Zeit an schrieb er sich Ludwig Siegen von Scchten. Im Jahre
1676 waren seine Angelegenheiten vollends geordnet, und nun
kehrte er nach Wolfenbiittel zurück, wo er eine zahlreiche Familie
hatte, nur keinen Maler und Kupferstecher, der seine Ziige der
Nachwelt überliefert hätte. Diese verfuhr überhaupt nicht sehr
gewissenhaft mit ihm, wie wir Eingangs dieses Artikels gesehen
haben. Um 1680 starb dieser merkwürdige lYIann.
Folgende Blätter sind von L. von Siegen, alle vom Grafen de
Labordc beschrieben, bis auf Nr. 7. Es sind aber die Werke die-
ses Meisters im Allgemeinen noch nicht genau bekannt, so dass
in der Folge noch einige hinzukommen diirften. Sie geben den
Beweis der stufenweisen Ausbildung dieser Iiunst, man findet aber
diese Blätter nur sehr selten.
1) Amalia Elisabetlia D. G. Hassiae Landgravia etc., Comitissa
Hannoviae inuiitzenb. Illustrissimo Dno. Wilhelmn VI.
D- G. ljlßSSlüßLtllHlgf, Ilaiie serenissimae matris elligiem
ad vivuiii a se primuin depictam riovoque jam sculpturae modo
QXpressam dedicat consecratilue L. a S. au. Dni. CIÜ GXLII.
11- 16 Z.. Br. 12 '13.
Üiess ist das erste Blatt der Schabmanier, aber äusserst selten
in diesem Drucke. Siegen erhielt im Allgemeinen nur wenig
Abdrücke, wie er iii dein oben erwähnten Schreiben an Wil-
helm VI. bemerkt. Die Abdrücke kamen nicht in den Ilandel,
Sfllldern wurden nur an lIOlIBVPCYS-UIIGX] und an Freunde VET-
.SCllCnkt. Es existirt auch die Platte nicht mehr, obglßiCh
de? ehemalige CasseVsehe Museums-Direktor Baspe, der We-
genrUiitreue 1731 nach England flüchtete, dem Ü- Übels"!!!
Verslcherlßi es seien auf der Bibliothek in Cassel nßch Platte
I und Abdrücke vorhanden. Dieses hat sich späteimalß ullrißh-
Tig erwiesen. S, Labol-de p_ 3_ Die Piano ging wahrschein-
lich schon friihe zu Grunde, denn sie wurde während des
Druckes reutnucliii-t. Es gibt also zweierlei Abdrücke von
diesem schonen Blatte,
I. Der oben genannte Abdruck, rechts mit der Jahrzahl 16-l2,
links am Sclilusse der Dcdicatioii die Buchstaben L. v. S.
u- Die liinltc Zeile der Dcdicatiun mit den Initialen des Ste-