Schrocdler ,
Adolph.
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tische, Grotteslie uudßrandiose seiner Comih. Er behauptet im-
mer cine gewisse Noblesse, auch wenn er die anmassliche Trivia-
llität des gemeinen Lebens zur Schau trägt. In seinen Bildern aus
'dexn Leben und Treiben des VOlli85 ergützt die unerschübfliche
Laune, und sein Scherz, so wie sein komischer Ernst erregen die
lustigstestirnmung. Schroedter ist der Meister des ächten Humors
und der-Komik der Iiunst. Dies beweiset eine große-Anzahl von
vortrefflichen Bildern. Im Jahre 1855 wurde Schrdcdter Mitglied
der Akademie in Berlin.
Zu den früheren Bildern, welche. den Künstler. weit hin be-
Ähännt machten, gehören iunächst zwei, welche in den Besitz des
"Cmisn-lsiWaä-ener in Berlin kamen. Das eine, bereits ein ausge-
heichnetes Vl erls, stellt eine 18501 Rhein-Wein. Probe dar, und
das andere ein RheinischestWirthshaus mit einer Scene des liebens-
wiirdigsten Leichtsinns, 18.32 gemalt. "Ein anderes Bild aus dieser
Zäit isPunter dem Namen" des alten Abtes bekannt, undein zwei-
JPS lmlerjenem des Pfropfenziehers, eine höchst launige und phan-
tasiereiche Composition, welche der Iiünstlcr selbst radirt hat.
Noch grüsseres Aufsehen erregte aber sein in Romanenlelitüre ver-
tiefter Don Quixdte, ein Bild von mittlerer Grüsse, im Geist und
Styl ganz der edle Junker des Cervantcs. Dieses berühmte Bild,
welches den Ruf des Künstlers vornehmlich gegründet hat, wurde
1845 aus der Beimefschen Sammlung um 6.10 Thl. ersteigert. Zwei
andere Gemälde, welche der Zeit nach auf die genannten folgen,
stellen Jäger dar, beide von burleslscr Wahrheit. Auf dem einem
'Gem3lde ist der Jäger dem stärksten Regen ausgesetzt, das andere
zeigt einen roth frierenden Waidmann. Hierauf malte er eine
grüsserelagtlscene. wo alle Personen [Rirtraits sind. Dann brachte
er sich auch selbst auf Gemälden an, wie auf jenem gleichzeitigen
Bilde, wo erhinter einem Ollizier nach der schönen Aufwiirterin
hinhliclst. Ein weiteres Bild ist unter dem Namen Ziet lVlEirten
bekannt. wo Kinder mitGurlienlaternen ihr Nlartinslieil singen, 1835
im heitersten Humor aufgefasst. Die "Abendsonne" betitelt er
1836 ein Bild, welches ein lsleines lYiiidchen, einen Jüngling und
einen Greis vorstellt, in einer ßogenhalle versammelt. in tvelche
glänzendes Abendlicht fällt. Hierauf malte er jenes Bild , welches
unter dem Namen des Iiunstbefürderers pr. Achse bekannt ist.
Es ist diess in höchst genialer Paralelc ein lidelcr Ftlltflliilltfl,
der auf seinem Wagen Bilderlsisten an den Kunstverein zu N. N.
befördert, im Besitze des Dr. Lucanus zu Halherstadt. Nun kommt
auch an Don Quixote wieder die Beihe, der mit Sancho Pansa
auf Abenthcucr. auszieht, und auch Shaltespearrfs Heinrich IV.
musste Stoff zu einem Bild voll Laune und schlagenden YVitzes
liefern. Es stellt Falstad dar, wie er mit liühnischein Lächeln in
der Weinlaube auf seinem Stuhle sitzt und die Ptecruten mustcrt,
Dieses prächtige Bild malte Schroedtei- 1357, und auch folgende
gehören der Conception nach dieser Zeit an. Das eine, die Skizze
zu dem späteren. unten erwähnten Bilde stellt den Freiherrn von
Münchhausen dar, der bei einer Bowle Punsch seine Jagdaben-
theuer erzählt. Ein anderes führt uns die Sccne aus Cvötheys Faust
in Aultrbachs Keller vor den Blick. Ein kleines Scnstücls bei
Mondschein dient als Erinnerung an Ilelgolancl. und eine andere
kleine Landschaft stellt eine Haiile bei Sonnenuntergang dar.
Dann compoiiirte und radirte er im Laufe des Jahres 1857 zwei
Bilder zu Reinicllßs Liedern: Frühlings -Glocliei1 und der neue Sim-
son. Daran schliesstsich auch die Zeichnung zum Dedications-Exem-
plare des Oratorium „ Paulus" von [Vlendelsohn-Barlholcli , den
Componistcn vorstellend. Ein Gemälde von 1838 stellt einen alten